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Die gemeinsame Kontrollaktion zur Bekämpfung der Geldautomatensprengungen in
Hessen fand im Zeitraum vom 17. bis zum Morgen des 21. Juli 2023 statt. Die
konzertierte Aktion lief unter der Federführung des Hessischen
Landeskriminalamts (HLKA) mit Beteiligung der Polizeipräsidien (PP) Frankfurt am
Main, Westhessen, Nordhessen und Mittelhessen sowie der Bereitschaftspolizei.
"Hessen geht weiterhin konsequent gegen Geldautomatensprenger vor, die ohne
Rücksicht auf Verluste in ganz Hessen ihre Taten begehen. Wir setzen mit der
Allianz Geldautomaten auf eine enge Zusammenarbeit mit den Banken und halten
gleichzeitig den Fahndungsdruck mit immer wieder stattfindenden überregionalen
Kontrollaktionen hoch", sagte Hessens Innenminister Peter Beuth.
Neben den regelmäßig stattfindenden polizeilichen Einsatzmaßnahmen zur
Verhinderung von Geldautomatensprengungen, wurden mit Unterstützung der
Bereitschaftspolizei in diesen fünf Tagen hessenweit zahlreiche Kontrollen
durchgeführt. Darunter war eine Kontrollstelle auf der überregionalen Reiseroute
BAB3 sowie der BAB44. Insgesamt wurden mehr als 330 Fahrzeuge und über 490
Personen kontrolliert. Des Weiteren konnten bei den Kontrollen unter anderem
Betäubungsmittel und mutmaßlich gefälschte Urkunden sichergestellt werden.
Insgesamt wurden rund 40 Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeitenverfahren
eingeleitet.
Die Sprengung eines Geldautomaten birgt immense Gefahren für die Bürgerinnen und
Bürger, da die Täter zumeist festen Explosivstoff einsetzen und besonders
skrupel- und rücksichtlos vorgehen. Durch eine starke Polizeipräsenz und
zielgerichtete offene sowie verdeckte Maßnahmen verfolgt die hessische Polizei
weiterhin das Ziel, Tätergruppierungen von einer Tatausführung abzuhalten.
"Angesichts der anhaltenden Geldautomatensprengungen passen wir unsere
polizeilichen Fahndungs- und Einsatzkonzeptionen fortlaufend an. So gelingen
immer wieder auch Festnahmen auf frischer Tat. Mit den Kontrollaktionen gewinnen
wir wichtige Erkenntnisse und erlangen Hinweise, welche in die Ermittlungsarbeit
einfließen und weitere Festnahmen ermöglichen können", sagte der Präsident des
Hessischen Landeskriminalamts, Andreas Röhrig.
Den meist überörtlichen Täter, die mit hochmotorisierten Fahrzeugen die Taten
begehen, kommt es vordergründig darauf an, schnell und unkompliziert die Tatorte
anzufahren und nach der Tat zu flüchten. Ein lokaler oder regionaler Schwerpunkt
der Tatbegehungen innerhalb von Hessen lässt sich nicht ableiten. Von den
Geldautomatensprengungen waren in der Vergangenheit alle sieben hessischen
Polizeipräsidien betroffen. Im Jahr 2023 sind bis zum Stichtag, 19. Juni 2023, 35
Sprengungen von Geldautomaten in Hessen erfolgt. Der Gesamtschaden beläuft sich
aktuell auf knapp 6,6 Millionen Euro, darunter sind ca. 3,8 Millionen Euro
Beute.
Um dem Phänomen zu begegnen, wurde in Hessen bereits 2019 eine eigens zurBekämpfung von Geldautomatensprengungen eingerichtete Ermittlungsgruppeeingerichtet. Nach dem weiteren Anstieg von Sprengungen in Hessen, wurden dieBemühungen durch die Gründung einer sog. "Besonderen Aufbauorganisation (BAOeffectus)" im HLKA mit sieben Regionalabschnitten in den hessischenPolizeipräsidien nochmals deutlich intensiviert. Durch intensive Ermittlungenist es gelungen, insgesamt mehr als 50 Tatverdächtige zu ermitteln. Über 20Personen konnten bislang rechtskräftig verurteilt werden.
Neben der Strafverfolgung steht die Verhinderung von Geldautomatensprengungen weiterhin im Mittelpunkt und ist Kern der gemeinsamen Arbeit mit den Bank- undKreditinstituten, die bereits mehr als 6 Mio. Euro für Präventionsmaßnahmeninvestiert haben. Seit Mai 2022 hat das hessische Innenministerium mit derEinrichtung der ALLIANZ GELDAUTOMATEN eine bundesweit vorbildgebende Initiativeins Leben gerufen, die in einen gemeinsamen Arbeitskreis mit insgesamt 56Mitglieder-Banken angewachsen ist. Es ist ein bewusster Schulterschluss mit derKreditwirtschaft. Jeder gesicherte Geldautomat trägt dazu bei, den Sprengern dieTatmöglichkeiten zu nehmen.
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Symbolfoto