Mahnwache nach Frauenmord in Wiesbaden am Freitag, 12. Februar 2021
Von Johannes Lay, Daniel Becker
Nach der brutalen Bluttat im Westend von Wiesbaden, bei der ein 56-jähriger Mann seine Ehefrau am 1. Februar tötete hat, fand am späten Freitagnachmittag eine Mahnwache in der Wellritzstraße statt. Rund 150 Personen, darunter Angehörige des Opfers, sowie einige Politiker der Stadt nahmen Teil und gedachten der 49-jährigen Wiesbadenerin. Dr Oliver Franz sagte: „Eine schreckliche Tat. Jede dritte Frau erfährt in Deutschland psychische oder körperliche Gewalt in Deutschland. So eine Tat muss man beim Namen nennen.“ Die Tötung der Ex-Partnerin stellt keine familiäre Streitigkeit dar und ist auch kein Beziehungsdrama, sondern ganz klar: ein Femizid. Außerdem sprach Franz den Angehörigen und Hinterbliebenen ein tiefempfundenes Mitgefühl aus. Auch der Oberbürgermeister Gerd-Uwe Mende stellte eine Kerze auf und trauerte still, an dem Ort, wo vor knapp zwei Wochen das grauenhafte Verbrechen passierte mit. Zum Abschluss formierten sich die Teilnehmer zu einer rund 250 Meter langen Lichterkette entlang der Wellritzstraße. Mit der Mahnwache setzt sie ein deutliches Zeichen gegen Frauenmorde und setzten sich für ein solidarisches, gleichberechtigtes und gewaltfreies Miteinander ein. Seit 2018 gilt in Deutschland das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt“, kurz: Istanbul Konvention.