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In diesem Jahr besteht das Deutsche Rote Kreuz in Wiesbaden seit 150 Jahren. Grund genug, dieses besondere Jubiläum gebührend zu feiern. Das Rote Kreuz lädt daher alle Wiesbadenerinnen und Wiesbadener am Sonntag, 2. Oktober von 10:00 bis 16:00 Uhr zu einem Tag der offenen Tür auf das Gelände der DRK Geschäftsstelle in der Flachstraße in Wiesbaden-Klarenthal.
Besichtigungen der DRK Rettungswache und der Rettungswagen sind ebenso Teil des Programms wie Einblicke in die Arbeit des Ehrenamts, zum Beispiel Jugendrotkreuz und Sanitätsdienste. Für die Kleinsten gibt es eine Rettungswagen-Hüpfburg, Spiele und vieles mehr. Für das leibliche Wohl sorgen die DRK Versorgungsgruppe und der Koch der DRK Kita Klarenthal.
Seit 150 Jahren ist das Deutsche Rote Kreuz eine feste Institution in Wiesbaden, die Menschen hilft und unterstützt. Das DRK sorgt im Rahmen vieler unterschiedlicher Projekte zum Beispiel jeden Tag dafür, dass Kinder und Jugendliche interessante Freizeitangebote erhalten und ältere Menschen weniger einsam sind. Diese Sozialarbeit ist ein Schwerpunkt des Roten Kreuzes in Wiesbaden.
Auch der Rettungsdienst ist eine wesentliche Säule der Arbeit des DRK. Die DRK Sanitätsdienste, die jeder Wiesbadener zum Beispiel vom Pfingst-Reitturnier in Biebrich, der Wiesbadener Weinwoche oder anderen öffentlichen Veranstaltungen kennt, werden von den aktiven, ehrenamtlichen Mitarbeitern geleistet.
Diese ehrenamtlichen Helfer sind das Herz der Rotkreuzbewegung. „Viele ganz unterschiedliche Menschen sind bei uns ehrenamtlich tätig“, so Manfred Stein, Kreisgeschäftsführer des DRK Wiesbaden. „Die einen leiten Gymnastik- oder Yogakurse, andere engagieren sich im Bereich Erste Hilfe, im Sanitätsdienst, in der Breitenausbildung oder im Jugendrotkreuz. Viele Menschen haben Spaß daran, sich in ihrer Freizeit für eine sinnvolle Sache in einer Hilfsorganisation einzusetzen, und wir sind ihnen dafür von Herzen dankbar. Ohne sie ginge nichts.“
Das Jubiläumsjahr des DRK Wiesbaden ist daher für Manfred Stein auch eine willkommene Gelegenheit auf die großartige Arbeit der vielen Freiwilligen hinzuweisen.
Wer sich beim DRK engagieren möchte, ist jederzeit willkommen. Ob aktiv mit einer Tätigkeit oder passiv mit einer Spende, jedes Engagement hilft. Aktuell sucht das DRK Wiesbaden Aktive für die folgenden Bereiche: Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Sanitätsdienst, Jugendrotkreuz, die Kleiderkammer sowie für die Sozialarbeit (Seniorenbetreuung, Besuchsdienste, Kinderbetreuung bei der Blutspende und vieles mehr). Wer beim DRK aktiv werden möchte, erhält bei Michaela Mader von der Servicestelle Ehrenamt weitere Informationen: 0611 / 4687-105.
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Wiesbaden und das Rote Kreuz – eine starke Verbindung seit 150 Jahren
Die Hessische Landeshauptstadt ist eine der Geburtsstätten der Rot-Kreuz-Idee. Bereits am 18. Januar 1852 fanden sich in Biebrich 20 Frauen zusammen und wurden unter dem Namen „Frauenverein Biebrich“ caritativ tätig. 1866 wird der „Curverein der Stadt Wiesbaden“ gegründet. Er war der Vorläufer des „Rotkreuz-Hauptdepots in Wiesbaden“, das Ende 1870 entstand. Der „Curverein“ entstand aus dem „Kreisverein Wiesbaden zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger“ und dem „Vaterländischen Frauenverein zu Wiesbaden“.
Aus dem Jahresbericht von 1866 dieses Vereins geht hervor, dass er sich um Verwundete (Offiziere und Soldaten), deren ärztliche Versorgung und Verpflegung kümmerte. Auch Badekuren und über 12.000 Thermal-Bäder wurden den Versehrten hier in Wiesbaden vermittelt. Darüber hinaus wurden unter den Bedürftigen der Verwundeten Kleidung verteilt. 1866 ist also das Gründungsjahr der Rotkreuz-Idee hier in Wiesbaden.
Am 17. Juni 1885 wurde unter dem Vorsitz des Prinzen Nicolas von Nassau der „Wiesbadener Verein vom Roten Kreuz“ gegründet. Am 06. Juli 1889 genehmigte Kaiser Wilhelm der II. das Statut des Kreisvereins.
1892 folgte die Einweihung des Rot-Kreuz Krankenhauses auf der „Schönen Aussicht“, Biebrich erhielt seinen ersten Krankenwagen und ein Alarm- und Rettungsdienst wurde eingeführt. Erste Belastungsprobe für das Rote Kreuz in Wiesbaden war der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914. Lazarette, Verpflegungsstationen und Kinderbetreuungen sowie ein Mittagstisch für bedürftige Kinder wurden eingerichtet.
Seit 1866 ist das Rote Kreuz ununterbrochen in Wiesbaden tätig. Viele soziale Projekte gibt es schon seit Jahrzehnten. Und auch wenn heute keine verwundeten Soldaten mehr versorgt werden müssen, ist das Deutsche Rote Kreuz mit seinen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern hier in Wiesbaden weiterhin tagtäglich unterwegs im Zeichen der Menschlichkeit.
Wie kam es zur Gründung des Roten Kreuzes?
Die wenigsten Menschen wissen, wie es zur Entstehung des Roten Kreuzes kam. Die Geschichte des Roten Kreuzes beginnt mit der Schlacht von Solferino. Südlich des Gardasees, im norditalienischen Solferino, kommt es zu einer der blutigsten Schlachten Europas mit 6.000 Toten und mehr als 40.000 Verwundeten und Sterbenden, die mehr oder weniger sich selbst überlassen bleiben.
Im nahe gelegenen Dorf Castiglione, wohin man die Verwundeten brachte, bekommt sie der 31-jährige Genfer Geschäftsmann Henry Dunant zufällig zu Gesicht. Erschüttert von der Grausamkeit des Erlebten und der Hilflosigkeit der Opfer organisiert Dunant Freiwillige, die verwundeten und sterbenden Soldaten beider Kriegsparteien beistanden. Dunant beschließt, für einen menschlicheren Krieg und neutrale Hilfsgesellschaften zu kämpfen, um zukünftig die Not der Soldaten zu lindern.
Das bekannteste Markenzeichen der Welt
Auf einer Konferenz in Genf treffen sich im Jahr 1863 Delegierte aus 16 Nationen, um Dunants Ideen zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Dabei steht auch das Schutzzeichen der neuen Hilfsgesellschaften zur Debatte. Die Abgeordneten einigen sich darauf, dass Ärzte und Sanitäter eine weiße Armbinde als Erkennungszeichen tragen sollen. Aus Achtung vor der Schweizer Nationalfahne soll diese ein rotes Kreuz enthalten. So entstand das bekannteste Markenzeichen der Welt.
Aus der Arbeit von Henry Dunant gehen die Gründung des Roten Kreuzes sowie die Genfer Konvention hervor. Aus der Idee eines Einzelnen entstand die größte humanitäre Bewegung der Welt, die bis heute bei bewaffneten Konflikten und anderen Notsituationen wie Naturkatastrophen humanitäre Hilfe leistet.
Foto: Veranstalter