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Fast 300 Messstellen in ganz Hessen und rund 700 Polizistinnen und Polizisten sowie zahlreiche Mitarbeiter von teilnehmenden Kommunen nahmen zwischen 6:00 Uhr und 22:00 Uhr am Mittwoch Raser ins Visier. Bei dem diesjährigen europaweiten Speedmarathon legte die Polizei den Focus ihrer Verkehrssicherheitsarbeit auf das Thema Geschwindigkeit.
„Mit dem Aktionstag will die Polizei das Thema Geschwindigkeit und seine Folgen ins Bewusstsein der Autofahrerinnen und Autofahrer rufen. Geschwindigkeit ist der entscheidende Faktor bei einem Verkehrsunfall, wenn es um die Schwere der Folgen geht", erklärte Polizeidirektorin Gaby Häuser, Leiterin der Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste des Polizeipräsidiums Mittelhessen.
„Die Polizei appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und sich bei jeder Fahrt und zu jeder Zeit an die Regeln zu halten, um so selbst seinen Teil für mehr Sicherheit und damit für mehr Lebensqualität auf Hessens Straßen beizutragen", so Häuser weiter.
Nur durch Aufklärung, Prävention, aber auch gezielte Kontrollen kann die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht werden. Darum wird die Hessische Polizei weiter Geschwindigkeitsmessungen durchführen, auch ohne die Messstellen vorher über die Medien bekanntzugeben.
Zogen die Polizistinnen und Polizisten sowie die Kommunalen Mitarbeiter zur Halbzeit gestern Nachmittag noch eine gemischte Bilanz, wendete sich das Blatt für die Verkehrsteilnehmer bis zum Marathonende um 22:00 Uhr.
Obwohl es auch Rückmeldungen von Messorten gab, an denen die Verkehrsteilnehmer keine Verhaltensänderungen zeigten und die Beanstandungsquote genauso hoch lag, wie bei Geschwindigkeitskontrollen ohne vorherige Ankündigung, zeigte sich am Ende des Tages, dass sich das Gros der Autofahrer intensiv über die Blitzstellen informiert hatten: Wenn die geforderten Tempo-Limits überschritten wurden, dann in der Mehrheit nur in geringem Maße.
Insgesamt passierten in Hessen etwa 245.000 Fahrzeuge die im Vorfeld über die Medien bekannt gegebenen Messstellen. Rund 11.000 Fahrzeuge waren zu schnell. Dies entspricht einer Beanstandungsquote, das Verhältnis aller gemessenen Fahrzeuge zu denjenigen die zu schnell fuhren, von 4,3 Prozent. 9.865 Fahrzeugführer wurden mit Überschreitungen bis zu 20 km/h gemessen, was ein Verwarnungsgeld von bis 35 Euro zur Folge hat. Mit einem Bußgeld zwischen 70 und 120 Euro sowie ein bis zwei Punkten müssen 723 Fahrer rechnen.
Negative Ausreißer gab es allerdings auch. Die Polizistinnen und Polizisten erwischten 43 Raser. Die fuhren so schnell, dass sie für mindestens vier Wochen auf ihren Führerschein verzichten müssen.
Auf der A 5 in Höhe des Reiskirchener Dreieck in Mittelhessen brachte es ein Pkw-Fahrer in einem 80-er Baustellenbereich auf 127 km/h = 47 km/h zu flott.
Den traurigen Geschwindigkeitsrekord stellte ein Verkehrsteilnehmer auf der B 44 im Bereich des Polizeipräsidiums Südhessen auf. Er brachte es bei einer Messung zwischen Bürstadt und Biblis auf 189 (einhundertneunundachtzig) Stundenkilometer, bei erlaubten 100 km/h.
Die Blitzanlage am "Elzer Berg" auf der A 3 in Westhessen ist bundesweit sicherlich einer der bekanntesten Blitzanlagen. Der Spitzenreiter während des Speedmarathons beschleunigte seinen Pkw bei einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 km/h in Richtung Frankfurt am Main auf 176 km/h.
Ins Schmunzeln gerieten Polizisten in Frankfurt: Sie "begrüßten"
in einer Blitzstelle einen alten Bekannten. Er war bereits vorher an selber Stelle von den Kollegen wegen überhöhter Geschwindigkeit angehalten worden. Für beide Verstöße wurde er vor Ort zur Kasse gebeten.
Am Ausbauende der A 661 bei Egelsbach rauschte ein Autofahrer mehr als doppelt so schnell wie erlaubt durch eine 70 km/h - Zone. Vom Display des Messgerätes lasen die Polizisten 150 km/h ab. Dies ist der höchste Geschwindigkeitsverstoß des diesjährigen Speedmarathons.
Darüber hinaus stellte die Polizisten bei dem Raser eine Taschenlampe mit integriertem Elektroschocker sicher.
Die Polizisten achteten bei ihren Kontrollen aber nicht nur auf Geschwindigkeiten. Sie ahndeten auch Verstöße gegen das Telefonieren während der Fahrt, gegen die Gurtpflicht oder andere schwerwiegende Verstöße.
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Symbolfoto