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Große Prominenz fand sich am Mittwoch zum offiziellen Spatenstich des Neubaus der Schiersteiner Autobahnbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden ein. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, Hessens Verkehrsminister Florian Rentsch und der rheinland-pfälzische Infrastrukturminister Roger Lewentz setzten den ersten Spatenstich.
Der Neubau ist notwendig geworden, weil die 1962 fertiggestellte bestehende vierspurige Brücke infolge der Zunahme des Verkehrs und der Achslasten angegriffen ist, so dass die Höchstgeschwindigkeit dort auf 60 km/h begrenzt ist. Täglich passieren rund 90 000 Fahrzeuge die Brücke.
„Mit dem Neubau sichern wir für die Zukunft eine leistungsfähige Verbindung zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz", sagte Rentsch. „Davon profitieren Tausende Berufspendler zwischen unseren Ländern. Da wir alle Fahrspuren während des Baus aufrechterhalten, werden sich die Verkehrsbehinderungen auf ein Minimum beschränken.“
„Wir geben heute den Startschuss für einen leistungsfähigen, modernen Brückenschlag zwischen den Landeshauptstädten Wiesbaden und Mainz. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Infrastruktur in der Region zu verbessern. Die Sanierung von Brückenbauwerken entlang von Autobahnen und Bundesstraßen ist absolut notwendig – so wie hier in Hessen investiert der Bund deshalb in ganz Deutschland. Dafür fahren wir die Erhaltungsmittel deutlich hoch: Bis zum Jahr 2009 waren es noch etwa 330 Millionen Euro, im Jahr 2015 werden es bereits rund 980 Millionen Euro sein - eine Verdreifachung der Mittel", erklärt Bundesverkehrsminister Ramsauer.
„Wir haben lange auf den Neubau der Brücke hingearbeitet und ich freue mich, dass er nun beginnt. Denn an der maroden Brücke bilden sich besonders im Berufsverkehr enorme Rückstaus. Das belastet die Autofahrer und die Anwohner jeden Tag! Daher ist es wichtig, dass dieses Nadelöhr zwischen Wiesbaden und Mainz bei Fertigstellung der neuen Brücke endlich sechsspurig sein wird", sagte Bundesministerin Schröder.
Als Ersatz sind zwei parallele Brücken mit je drei Fahrspuren vorgesehen, mit dem Bau der erforderlichen Brückenbauwerke seitlich der A643 wurde bereits begonnen. Nach dem Bau der ersten wird diese zunächst den gesamten Verkehr aufnehmen, so dass – voraussichtlich Mitte 2016 - die alte Brücke abgerissen und der Bau der zweiten Brücke begonnen werden kann. Die Fertigstellung ist für 2019 geplant. Der größte Teil der Baumaterialien wird per Schiff geliefert, so dass der Baustellenverkehr minimiert wird.
In den Bau der Brücke investiert der Bund 206 Millionen Euro. Weitere 10 Millionen Euro werden eng mit dem Brückenbau zusammenhängende Maßnahmen wie Grunderwerb sowie der Bau von Regenrückhaltebecken und Anschlüssen an das Straßennetz kosten. Aktuelle Information zum Baufortschritt gibt es unter der Internetseite www.schiersteinerbruecke.de.
Historie der Schiersteiner Brücke
Die Schiersteiner Rheinbrücke wurde von 1959 bis 1962 gebaut und als Bundesstraße 262 mit einem Verkehrsaufkommen von circa 20.000 Kfz am Tag dem Verkehr übergeben. Mit steigender Verkehrsbelastung stieg auch die Verkehrsbedeutung - aus der B 262 wurde die Bundesautobahn A 643, die heute mit einer täglichen Verkehrsstärke von etwa 90.000 Kfz am Tag bei einem LKW-Anteil tagsüber von 7,5 Prozent und nachts von 10 Prozent belastet ist. Der vorhandene 4-spurige Querschnitt der bestehenden A 643 vom Autobahndreieck Mainz in Rheinland-Pfalz zum Autobahnkreuz Wiesbaden-Schierstein in Hessen überschreitet die Grenzen der verkehrlichen Belastbarkeit und soll daher zu einem 6-streifigen Querschnitt erweitert werden.
Der bauliche Zustand der bestehenden Brücke hat sich aufgrund des hohen Schwerverkehrsanteils und der darauf zurückzuführenden Ermüdungserscheinungen in den letzten Jahren deutlich verschlechtert, so dass die Brücke neu gebaut werden muss. Aufgrund des baulichen Zustandes ist das bestehende Bauwerk nur noch begrenzt nutzbar. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Schiersteiner Brücke beträgt daher 60 km/h.