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Das Betreten der Krankenhäuser zu Besuchszwecken ist ab Montagmorgen nicht mehr gestattet, teilt die Leiterin des Wiesbadener Gesundheitsamtes Dr. Kaschlin Butt am Sonntagmittag mit. Da im Rahmen der Entwicklung der Infektionszahlen die Gefahr für eine Ansteckung deutlich zunimmt, ist es erforderlich, diesen hoch sensiblen Bereich zusätzlich zu schützen. „Von den Besucherinnen und Besuchern, die mittlerweile auch unerkannt mit SARS-CoV-2 infiziert sein könnten, geht eine zu vermeidende Gefahr aus“, so Dr. Butt.
In den Krankenhäusern befinden sich zu einem großen Teil Patientinnen und Patienten aus besonders vulnerablen Gruppen, hierzu gehörten beispielsweise ältere Patienten, Menschen mit chronischen oder sonst erheblichen Vorerkrankungen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Gleichzeitig gelte es, das für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung nur begrenzt vorhandene Personal vor Infektionen zu schützen.
Das Verbot gilt auch für werdende Väter. Nur die gebärende Partnerin darf als Patientin auf die Geburtsstation. Der Papa sowie andere Begleiter müssen draußen warten.
Außerdem darf aktuell keine Begleitung zu einer Untersuchung, in den OP (Kaiserschnitt) mitkommen. Auch darf kein Besuch auf der Wochenbettstation stattfinden.
Es handelt sich hier um ein Verbot zu reinen Besuchszwecken. So sind beispielsweise Eltern minderjähriger Patienten nicht zu Besuchszwecken im Krankenhaus, gleiches gilt für Seelsorger, Rechtsanwälte oder Notare sowie sterbebegleitende Angehörige.
Die COVID-19-Fälle in Deutschland steigen. Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts sind bis Sonntagmittag 18.610 Personen mit dem neuartigen Virus infiziert. 55 Menschen an den Folgen verstorben. In Hessen gibt es 1.175 erkrankte Bürger und zwei Todesfälle.
Da das Wiesbadener Gesundheitsamt am Wochenende geschlossen hat, gibt es keine aktuellen Zahlen. Stand Freitag (20. März, 15:00 Uhr) waren 59 positiv getestete COVID-19 Fälle der Behörde bekannt. Mehr als 3.000 Kontaktpersonen beziehungsweise Reiserückkehrern aus Risikogebieten befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne.
Die Johns-Hopkins-University, die häufiger Daten weltweit erfassen und aktuell veröffentlicht, meldet für Deutschland bereits 22.364 bestätigte Fälle und 84 Todesopfer - Stand am Sonntagmittag (22. März). Das sind rund 1.600 Coronavirus-Infektionen mehr als am Freitagabend.
239 Personen werden hier als genesen vermerkt. Die veröffentlichten Daten werden von der Universität in Baltimore laufend aktualisiert und stammen von der WHO sowie zahlreichen nationalen Institutionen.
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