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Mehrere Notrufe gingen am Donnerstag, gegen 16:49 Uhr, bei der Rettungsleitstelle ein. Gemeldet wurde ein Feuer im Bereich des Balkons im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses. Ob sich noch Menschen im Gebäude befanden, war zunächst noch unklar. Neben der Berufsfeuerwehr aus den Wachen 1 und 3 rückten die Freiwilligen Wehren Stadtmitte und Sonnenberg aus. Mehrere Rettungswagenbesatzungen, ein Notarzt und die Einsatzleitung Rettungsdienst brachen zur Einsatzstelle auf. Bereits auf der Anfahrt konnte eine starke Rauchentwicklung im Bereich Eigenheim festgestellt werden (eine Fotostrecke dazu gibt es in unserer Galerie).
Als die ersten Kräfte eintrafen, hatten sich die Bewohner bereits aus ihren Wohnungen begeben, erklärte Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr, Stefan Baas. Das Feuer breitete sich rasant aus, es kam zur Durchzündung im Dachstuhl, so dass es zum Vollbrand in diesem Bereich kam. Die Feuerwehr nahm mit zwei Drehleitern und mehreren Rohren eine umfangreiche Brandbekämpfung vor. Von den eingesetzten Trupps in Innangriff konnten ein Hund und eine Katze den Besitzern übergeben werden.
Trotz des massiven Löschangriffs breitete sich das Feuer auf den Dachstuhl des Nachbargebäudes aus. Die Flammen konnten schnell unter Kontrolle gebracht werden. Unter anderem wurde neben Löschwasser auch Schaummittel eingesetzt. Die ESWE schaltete Strom und Gas von den beiden Häusern ab.
Glücklicherweise wurde keiner verletzt. Die 11 Hausbewohner wurden im benachbarten Café "Bilges Küche" kurzfristig untergebracht. Die Betreiber versorgten die Betroffenen kostenlos mit Getränken und heißer Suppe. Die "SEG ASB Betreuung" und Kräfte der Seelsorge in Notfällen (SIN) kümmerten sich zusätzlich um die Betroffenen.
Vier Wohnungen sind mindestens nicht mehr bewohnbar, jeweils die beiden Wohnungen im 2. Obergeschoss wurden durch Löschwasser und Brandrauch in Mitleidenschaft gezogen. Die sieben Personen kommen bei Bekannten und Freunden unter beziehungsweise wurde eine Notunterkunft organisiert. Der Einsatz zog sich bis in die Abendstunden hin.
Insgesamt waren rund 60 Kräfte der Feuerwehr, 10 Personen vom Rettungsdienst, 11 Personen von der ASB Betreuung und zwei Personen von der Notfallseelsorge im Einsatz.
Der Sachschaden beläuft sich nach erster Schätzung auf mindestens 350.000 Euro. Während des Einsatzes war die Honeggerstraße, Marschnerweg und Teile der Idsteiner Straße voll gesperrt. Die Stadtbusse mussten umgeleitet werden.
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Fotos: Becker, Peter, Privat