ANZEIGE
Die Gewerkschaft ver.di hat in Wiesbaden zur zweiten Streik-Welle aufgerufen. Deshalb bleiben heute mehr als 200 Stadtbusse im Depot stehen und das bedeutet für alle Pendler, eine Alternative suchen, um zur Arbeit oder in die Schule zu kommen. Den ganzen Tag über werden die Tarifbeschäftigte und Auszubildenden der ESWE Verkehrsgesellschaft die Arbeit niederlegen, um für 6,5 Prozent mehr Lohn zu kämpfen.
Von der Arbeitsniederlegung sind auch die Schulbusse betroffen. Einen Ersatzverkehr wird es nicht geben hatte die Verkehrsgesellschaft am Montag mitgeteilt.
Folgende Linien in Wiesbaden fahren den ganzen Tag nicht: 1, 2, 3, 4, 5, 8, 14, 15, 16, 17, 18, 20, 21, 22, 23, 24, 26, 27, 28, 37, 38, 39, 46, 47, 48, E-Wagen, Schulbusse und alle Nightliner. Die Linie 262 der Firma Sippel ist ebenfalls betroffen und fährt am Dienstag nicht.
Von dem Warnstreik sind die S-Bahnen der Deutschen Bahn sowie die Regionalzüge der VIAS und Vectus als auch die Regionalbuslinien der RTV nicht betroffen. Am Mittwoch sollen Busse wieder normal fahren.
Die Gemeinschaftslinien von ESWE Verkehr und MVG verkehren auf der Mainzer Rhein Seite wie folgt:
Von 11:00 bis 12:00 Uhr ist eine Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz geplant. Anschließend wollen die Streikenden in der Innenstadt weiterdemonstrieren.
Wie das Amt für Soziale Arbeit am Montagmittag mitteilte, sind am heutigen Dienstag streikbedingt folgende Kinder-, Jugend- und Stadtteilzentren geschlossen:
Die Schülerhilfe und das offene Spielangebot im Kinderzentrum Wellritzhof, Wellritzstrasse 21, werden heute nicht angeboten, das dortige Zirkusangebot findet jedoch statt.
Von den Warnstreiks sind auch die städtischen Kindertagesstätten betroffen. Da viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anwesend sind, wird ein „normaler“ Betrieb nicht möglich sein.
Deshalb sollten Eltern ihre Kinder nur in wirklich dringenden Fällen in die Einrichtungen bringen und in der jeweiligen Kindertagesstätte nachzufragen, wie die eingeschränkte Betreuung regional sichergestellt ist.
Alle Hallenbäder in Wiesbaden: Freizeitbad Mainzer Straße, Hallenbad Kostheim und Hallenbad Kleinfeldchen – sind nicht vom Streik betroffen und können zu den normalen Öffnungszeiten besucht werden.
Die Gewerkschaften fordern in den Tarifverhandlungen für etwa zwei Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr für Bezieher kleinerer Einkommen. Die Arbeitgeber - Bund und Kommunen - haben ein Stufenmodell angeboten, das nach ihrer Rechnung im zweiten Jahr auf ein Lohnplus von 3,3 Prozent hinauslaufen würde. Nach Gewerkschaftsrechnung würde damit der Lohn jedoch über die gesamte Zeit nur um 1,77 Prozent steigen. Schon vor zwei Wochen hatte es in Hessen Warnstreiks gegeben. Neben Wiesbaden wird in Hessen auch noch in Frankfurt, Offenbach, Hanau, Gießen, Marburg und Fulda gestreikt.
Es werde keine vierte Verhandlungsrunde und keine Schlichtung geben. Arbeitgeber und Gewerkschaften müssten sich daher in der dritten Verhandlungsrunde am 28. und 29. März einigen.