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Wer und warum hat am Montagmittag Buttersäure im ersten Stock des Gesundheitsamtes vor ein Büro geschüttet und so gut zwei Quadratmeter Fußboden mit der übelriechenden und ätzenden Substanz verunreinigt? Dazu hat die Polizei nach einem großen Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdiensten die Ermittlungen ohne konkreten Anfangsverdacht aufgenommen.
Aber der Reihe nach. Gegen 12:09 Uhr ging bei der Feuerwehr Wiesbaden der Notruf ein, dass im ersten Stock des Gesundheitsamtes Wiesbaden, Konradinerallee 11, eine Flüssigkeit auf dem Boden liege, die stark rieche und bei zahlreichen Personen bereits zu Atemwegsreizungen geführt habe.
Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei und die Einsatzleitung Rettungsdienst rückten sofort aus. Vor Ort stellten sie, neben dem beißenden Geruch, fest, dass glücklicher Weise nur drei Personen mit der Buttersäure in Berührung gekommen waren. Zunächst betraf es einen Mann, vor dessen Büro die Säure ausgeschüttet wurde. Durch den üblen Geruch aufmerksam geworden, öffnete seine Tür und sah die klare Flüssigkeit auf dem Boden. Ohne zu wissen, um welche Substanz es sich handelte, versuchte er, mit Hilfe von Papiertüchern einer Küchenrolle, die Flüssigkeit zu entfernen. Dabei kontaminierte er sich beide Hände, die zum Glück nicht verätzten, da er sich nach dem Kontakt umgehend die Hände wusch. Durch die zusätzliche Verwendung eines alkoholischen Desinfektionsmittels konnte er Schlimmeres verhindern.
Beim Eintreffen der Feuerwehreinsatzkräfte hatten 32 unverletzte Mitarbeiter des betroffenen Stockwerks bereits das Gebäude verlassen. Sie wurden in das gegenüberliegende Gebäude des Amts für soziale Arbeit evakuiert. Zwölf weitere Personen wurden wegen Atemwegsbeschwerden behandelt, konnten jedoch vor Ort wieder entlassen werden. Die Mitarbeiter, die mit der Buttersäure in Berührung gekommen waren, wurden von den Feuerwehreinsatzkräften mit einer Mischung aus Cola/Ethanol im Verhältnis 2 zu 1 dekontaminiert.
Auch den Fußboden unterzogen die Feuerwehrleute einer Reinigung. Trotzdem muss an dieser Stelle noch eine Grundreinigung vollzogen werden. Danach nahm die Feuerwehr eine gründliche Belüftung des Gebäudes vor.
Neben der Polizei und der Feuerwehr Wiesbaden waren vier Rettungswagen und zwei Notärzte vor Ort im Einsatz.
Für die weiteren Ermittlungen sucht die Polizei Zeugen. Wenn Sie etwas beobachtet haben, melden Sie sich bitte per Telefon: 0611 / 345-0.
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Fotos: Daniel Becker