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Nach Eberhardt Seidensticker (CDU), Gerd-Uwe Mende (SPD), Christiane Hinninger (GRÜNE), Ingo von Seemen (LINKE), Sebastian Rutten (FDP) und Dr. Eckhardt Müller (AfD) hat nun auch Christian Bachmann (FREIE WÄHLER) seine Kandidatur für das Amt des Wiesbadener Oberbürgermeisters angekündigt.
Bachmann, 1974 geboren in Aschaffenburg als Sohn eines Elektrikers und einer Hausfrau, lebt seit 2007 in Wiesbaden-Nordenstadt. Er ist verheiratet und hat drei Kinder, beruflich ist er als Einkaufsleiter an einem Forschungsinstitut in Darmstadt tätig.
Lange Jahre nur als Beobachter an Politik interessiert, gründete er 2010 mit dem Wiesbadener Urgestein Claus Rönsch die Freien Wähler. Bachmann zog bereits bei seinem ersten Wahlantritt 2011 ins Stadtparlament ein, dem er seither angehört. Seit der Kommunalwahl 2016 ist er auch Mitglied des Ortsbeirats Nordenstadt.
Bachmanns Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters kommt überraschend.
„Ich gebe zu, dass dieses ambitionierte Ziel vor wenigen Wochen für mich überhaupt kein Thema war. Ich gebe auch zu, dass ich meine reellen Chancen nicht sehr hoch einschätze – dazu bin ich selbst mit ein bisschen Optimismus viel zu sehr Realist,“ sagt Bachmann.
„Warum also der ganze Aufwand und das ganze Theater? Als eher bodenständiger und derzeit damit seltener Vertreter in der Wiesbadener Kommunalpolitik tue ich das nicht, um mich und meine Person für ein paar Wochen ins Rampenlicht zu stellen. Prominenz ist definitiv keine Motivation für mich.“
„Es waren die letzten Wochen und Monate, die stark an meinem eigentlich durchaus realistischen Blick auf die Kommunalpolitik gerüttelt haben. Natürlich war und ist man nicht immer zufrieden. Oft genug habe ich die Hinterzimmerpolitik und die Mauscheleien bei den politisch Verantwortlichen auch laut kritisiert. Doch was immer mehr und nach und nach zu Tage gebracht wurde, hat selbst meine schlimmsten Befürchtungen übertroffen.
Ich halte es für sehr bedenklich, mit welcher Selbstverständlichkeit die Machtpositionen hier in unserer Stadt missbraucht werden. Zugegeben, es gibt auch zentrale Führungspersonen, die unaufgeregt, sachlich und zufriedenstellend ihren Job erledigen. Es bleibt jedoch immer ein Geschmäckle dabei, wenn dann langjährige Parteifreunde in politischen Ämtern oder als Geschäftsführer die Stadt in einen Selbstbedienungsladen umwandeln wollen.“
„Das Parteibuch mag für viele das Zugangsticket in das Cockpit für das „Raumschiff Rathaus“ sein – durch die persönliche und berufliche Abhängigkeit hängt man aber auch immer mit drin, wenn es mal in den Sturzflug geht.
Trotz der stetig wachsenden Politikverdrossenheit muss ich feststellen, dass sich eigentlich nichts an den Machtstrukturen geändert hat. Aus Protest wurde eine Partei ins Leben gerufen, die auf einer Empörungswelle reitet, die sich zum Ziel gemacht hat, ohne jeglichen Funken Anstand jedes Tabu zu brechen, um erfolgreich zu sein. Das auch dort nur die Karriere machen, die bei den anderen Parteien nicht zum Zug gekommen sind, zeigt mir nur, dass auch dort alter Wein in neuen Schläuchen fließt.“
„Ich habe mich schlussendlich dafür entschieden zu kandidieren, weil ich eben kein Politprofi bin und mich nicht von den angebotenen Kandidaten vertreten fühle. Ich biete den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Wiesbaden einen bürgernahen Kandidaten mit Ecken und Kanten an, denn ich werbe mit meiner Person und nicht mit einem künstlichen Hochglanzprofil.
Mein Budget ist klein, meine Zeit als Familienvater und Angestellter kostbar, ich habe ein unabhängiges Leben außerhalb einer Partei - das gilt für die meisten Menschen in Wiesbaden und deshalb brauchen auch sie einen Kandidaten.“
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Fotos: Freie Wähler