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Seit Wochen ist das Coronavirus ein Thema in den Medien und auch bei den Menschen. Zunächst war es in einem anderen Teil der Welt. Seit einigen Tagen ist es auch bei uns in Europa und Deutschland. Jetzt geht vielleicht mancher lieber einen Schritt zurück, wenn an der Bushaltestelle oder im Supermarkt jemand hustet.
Trotz scharfer Maßnahmen breitet sich der Erreger weiter aus. Es herrscht Corona-Angst in Deutschland. In den vergangenen Tagen fanden Hamsterkäufe in Super- und Drogeriemärkten auch in Wiesbaden statt.
Desinfektionsmittel und Gesichtsmasken sind in vielen Geschäfte ausverkauft.
In Deutschland sind aktuell 150 Coronavirus-Fälle bestätigt. Das hat Gesundheitsminister Jens Spahn am Montag mitgeteilt.
Am stärksten betroffen ist weiterhin Nordrhein-Westfalen mit 86 Fällen, die meisten davon im Kreis Heinsberg. In der Nacht auf Montag war zudem der erste Fall in Berlin bekannt geworden.
Das Robert Koch-Institut (RKI) erfasst alle Coronavirus-Infektionen in Deutschland. Weltweit wurde der Erreger Sars-CoV-2 inzwischen bei gut 87.000 Menschen nachgewiesen. Mehr als 2.900 Menschen sind bislang an dem Virus gestorben, die meisten in China.
„Das Virus ist angekommen in Deutschland und Europa", sagte Spahn. Er habe Verständnis dafür, dass sich die Menschen Sorgen machten. „Wir kennen die Krankheit nicht. Wir haben keine Erfahrung." Hinzu kämen Bilder von Menschen in Schutzanzügen aus China und widersprüchliche Informationen. Nun gehe es darum, zu informieren und Unsicherheiten abzubauen. Er rief zu besonnenem und angemessenem Handeln auf.
In Deutschland wurde die Bedrohungslage am Montag auf mäßig hochgestuft. Das RKI geht laut seinem Präsidenten Lothar Wieler davon aus, dass es weitere Übertragungen geben wird und hält einen größeren Ausbruch für möglich.
Die Sterblichkeitsrate ist nach allem, was bislang bekannt sei, gering. 0,3 bis 0,7 Prozent der Infizierten sterben demnach an dem Virus, so die Statistik.
Die “normale Grippe“ hat in diesem Jahr bereits 161 Menschenleben in Deutschland gefordert. An COVID-19, wie es offiziell heißt, ist noch keiner in der Bundesrepublik gestorben.
Wie wird das neuartige Coronavirus übertragen? Das COVID-19 ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Hauptübertragungsweg ist die Tröpfcheninfektion. Dies kann direkt von Mensch zu Mensch über die Schleimhäute der Atemwege geschehen oder auch indirekt über Hände, die dann mit Mund- oder Nasenschleimhaut sowie die Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden (siehe auch Frage „Welche Krankheitszeichen werden durch Coronaviren ausgelöst?“). Es wurden auch Fälle bekannt, in denen sich Personen bei Betroffenen angesteckt haben, die nur leichte oder unspezifische Krankheitszeichen gezeigt hatten.
Die neuartigen Coronaviren wurden auch in Stuhlproben einiger Betroffener gefunden. Ob das neuartige Coronavirus auch über den Stuhl verbreitet werden kann, ist noch nicht abschließend geklärt.
Derzeit wird davon ausgegangen, dass es nach einer Ansteckung bis zu 14 Tage dauern kann, bis Krankheitszeichen auftreten.
In Hessen sind insgesamt 11 SARS-CoV-2-Fälle bis zum Montagabend bestätigt.
In Zusammenhang mit dem Cluster in Heinsberg stehen:
In Verbindung mit einem Aufenthalt in Bergamo/Italien stehen:
In Zusammenhang mit dem Indexfall in Innsbruck, der in Norditalien infiziert wurde, steht:
Neuer Fall: Auch in Verbindung mit einer Italienreise (Mailand) steht eine Person in Frankfurt, die sich in häuslicher Isolation befindet. Bisher ist über diese Person nur der Reisehintergrund bekannt.
Wie geht es den betroffenen Personen? Alle erkrankten Personen weisen aktuell milde Verläufe mit keinen oder leichten Symptomen auf. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut.
Welchen Zweck hat die Ermittlung von Kontaktpersonen? Die Nachverfolgung der Kontaktpersonen dient zur Ermittlung von Infektionsketten. Durch Quarantänemaßnahmen können diese Infektionsketten unterbrochen werden.
Als Schutzmaßnahme – auch vor der Grippe – sind Bürgerinnen und Bürger dazu angehalten, weiterhin einfache Hygieneregeln zu beachten:
Sollten Bürgerinnen und Bürger Krankheitssymptome wie Husten, Fieber oder Atemnot verspüren, sollen sie sich zunächst telefonisch an ihre Hausärztin oder an ihren Hausarzt wenden. Diese klären dann mit ab, ob eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus wahrscheinlich ist und leiten bei begründetem Verdacht die weitere Diagnostik und Behandlung ein.
Hotline
Eine hessenweite Hotline zu dem Thema ist unter der Nummer 0800 / 5554666 täglich von 8:00 bis 20:00 Uhr erreichbar.
Links zu unserer Homepage, RKI folgen Informationen auf der Website des HMSI:
hessenlink.de/2019nCoV
Übersicht des RKI zu den Risikogebieten: www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete.
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Symbolfoto