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Laura Schwalbach, Stellvertretende Kommandantin der Kürassiergarde aus Mainz-Marienborn und Assistant General Managerin im Courtyard by Marriott, ist „e echt Meenzer Mädche“ und begrüßte die Narrenschar in den Räumen des Hotels, die dem Ruf des 1. Vorsitzenden des Carneval- und Brauchtumvereins (CBVN ) e. V., Norbert Fischer, gefolgt war. Ob das mit „de ebsch Seit“ stimmt oder nicht, wollten die Narren bei ihrem ersten offiziellen Termin aber gar nicht diskutieren – zumal auch in diesem Jahr bei der Vereidigung des CBVN-Komitees und bei der Übergabe der Präsidentenkette durch Jürgen Noll, die alte „Kriegsbeute“ von Präsident Guntram Eisenmann, eine Mainzer Fastnachtsfahne, beim Schwur als Kulisse herhalten musste.
In Reimen begrüßte Norbert Fischer rund 70 Mitglieder, Freunde, Aktive, Senatoren und Ehrengäste am vergangenen Sonntag zur Eröffnung der Kampagne 2018/19. Nach einem Sektempfang, mit einem feinen Tröpfchen von Henkell, ging es pünktlich um 11:11 Uhr zur Sache: Zahlreiche Grußworte, ein abwechslungsreiches Programm, leckeres Gänseessen und der obligatorische Kampagnenorden, erwarteten die Gäste im 44. Jahr der Vereinsgründung. Bei all dem nicht zu übersehen, da ein echter bunter Blickfang: die neuen Westen des Männer-Komittees, entworfen von Mario Koldzeike und geschneidert von der Nordenstädter Schneiderei Lang.
Einige der zahlreich erschienenen Ehrengäste ergriffen gerne das Wort, galt es doch einen Verein zu ehren, der seit Jahrzehnten kräftig am närrischen Rad in der Landeshauptstadt mit dreht. Wiesbadens Bürgermeister Dr. Oliver Franz findet den CBVN „1 A“, Nordenstadts Ortsvorsteher Rainer Pfeifer lobte den Einsatz der Vereinsmitglieder „für Gott Jokus“, aber auch bei vielen anderen Festivitäten wie etwa dem alljährlichen Martinszug. Ortsstellenleiter Stefan Kern sieht den östlichen Vorort das ganze Jahr über als Hochburg der „Frohnaturen“. Ebenso wie Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel hatten alle Redner - neben gut gewählten Worten für das Publikum - auch kleine Gaben für die Vereinskasse dabei. Eine Tatsache, die trotz guter Finanzen des Vereins, von Kassenwart Michael Stern wohlwollend aufgenommen wurde.
Simon Rottloff, 1. Vorsitzender der Dachvereinigung Wiesbadener Karnevalvereine (DACHO), ließ die 44 Jahre karnevalistische Brauchtumsgestaltung und -pflege als Chronist kurz Revue passieren und überreichte die Narrenkappe in Silber. Er wünschte sich ein Comeback der Nordenstädter Marinegarde, die seinerzeit das Bild der Wiesbadener Fastnacht sehr bereichert habe. Während er Sitzungspräsident „Eisi“ die Attribute charismatisch, charakterstark und chaotisch zusprach, sieht er im 1. Vorsitzenden Fischer „die Kloppenheimer Rache“ oder – von Kloppenheimer Warte aus gesehen – die „Interkulturelle Entwicklungshilfe“. Ihm dankte er für gute Ideen, wie das vor zwei Jahren eingeführte „Unternehmer-Frühstück“ im Courtyard by Marriott. Rottloff hob besonders den TSC hervor, hervorgegangen aus dem CBVN, der unter der Ägide von Rainer Pfeifer mittlerweile international ganz oben mitspiele. Auch der Eulenrat unter Führung von Theo Cordes von Falz-Fein – mittlerweile Senat – sei als wichtiger Schritt in der Entwicklung des Vereins einzustufen.
Ehrensitzungspräsident Dieter Hauser ergriff ebenfalls das Wort – mit einer Büttenrede des Mainzers Willi Steinbrech. Der darin beschriebene Kampagnenauftakt in der Familie eines „Fassenachtsbesessenen“ sorgte für allgemeine Erheiterung, erkannte sich doch der ein oder andere wieder. Weitere karnevalistische Ehrengäste des närrischen „Kick-off“ der Sitzungspräsident der DACHO, Andy Taschler, der Zugmarschall der DACHO, Harald Müller sowie die beiden DACHO-Ehrenritter Theo Baumstark und Werner Mühling. Auch ehemalige Tollitäten gaben sich die Ehre: Loretta Scherer, Theo und Dani Corves von Falz-Fein, Xenia Greulich und Jasmine Hock, Prinzessin des Jahres 2016.
Für den gewohnt fetzigen Sound – „not good but loud“ – sorgte die Guggemusiker der „Räubers“. Mit Wehmut und Geschenken wurden Bianca Schwiers und ihr Mann Sven samt Söhnchen verabschiedet. Sie zieht es – nach vielen engagierten Jahren bei den „Räubers“ – beruflich gen Osten. Sängerin Jenny Dillitz, die ebenfalls zur Musikgruppe gehört, brillierte mit zwei Fastnachtssongs und einem Weihnachtslied zum 1. Advent. Mitten in der Darbietung wurde sie von Mario Koldzeike überrascht, der ihr einen Scheck in Höhe von 666,-- Euro überreichte, bereitgestellt von CBVN und Sponsoren. Das Geld ist als Unterstützung für ihre Ausbildung bei einem professionellen Vocal Coach gedacht. Passend zur rundum guten Stimmung lieferte die Tanzgruppe der „Fidelen Narren“ unter Leitung von Selket Taschler eine pfiffige Showeinlage als „wirbelnde Schneeflocken“ ab. Die Utensilien zum Tanz hatte CBVN-Präsident Eisenmann entworfen und hergestellt.
Ein wiederkehrender Programmpunkt der Feier zum Kampagnenauftakt sind Ehrungen: Mario Kolodzeike erhielt den Jahresorden aus den Händen von Roland Grundmann, Bezirksvorsitzender der Interessengemeinschaft Mittelrheinscher Karneval e.V. Norbert Fischer ehrte Rita und Manfred Tippner mit dem Goldenen Pin für 33 Jahre Mitgliedschaft im CBVN. Mario Kolodzeike, Christian Frank und Jürgen Wagner erhielten den DACHO-Orden für ihr besonderes Engagement.
Die nächsten Veranstaltungen des CBVN sind der traditionelle Weihnachtsmarkt am Sonntag, 9. Dezember, rund um das Heimatmuseum. Begonnen hat auch schon der Kartenvorverkauf für die „Große Fremdensitzung“ in der Taunushalle am Samstag, 19. Januar, unter dem Motto „Bei uns wird nit lang rumgeeiert – bei uns wird aach in de Zukunft rischdisch abgefeiert!“.
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Fotos: CBVN