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Im Rahmen der Ausschreibung für kulturelle Flüchtlingsprojekte zeigt das kuenstlerhaus43 das alte und schon fast in Vergessenheit geratene Märchen der Gebrüder Grimm „Der Fischer und seine Frau“ für die ganze Familie sowohl in Persisch als auch in syrisch in der Flüchtlingsunterkunft der Hans-Bredow Straße. Das Hochhaus (ehemals Gerling Versicherungen) beherbergt seit etwa einem Jahr Flüchtlinge. Aktuell sind es etwa 500 Bewohnerinnen und Bewohner, vornehmlich aus Afghanistan und Syrien.
Nach dem ersten Jahr in Wiesbaden findet nun ein Familienfest statt, bei dem alle Bewohner eingeladen sind, sich gemeinsam zu treffen, Kaffee und Kuchen - oder auch Fischsuppe zu essen und anschließend ein Stück in ihrer Muttersprache zu erleben. Dazu gibt es Livemusik von Annegret Cratz am Akkordeon.
In den meisten Herkunftsländern der Menschen gibt es kein Kindertheater, in der Form wie wir es kennen. Es gibt Geschichtenerzähler für Erwachsene in Cafés, die sehr beliebt sind. Der Nachmittag in der Unterkunft soll ein Stück der Wiesbadener Theaterkultur weitergeben und zeigen, dass Theater – lebendige Form Geschichten zu erzählen) für die ganze Familie ein Erlebnis ist.
Mit dabei sind 2 Übersetzer (Arabisch und Farsi), die als Teil der Inszenierung auftreten. Sie sind keine professionellen Übersetzer, sondern ehemalige Flüchtlinge, die hier in Wiesbaden eine neue Heimat gefunden haben. So begegnen sich die Kulturen unmittelbar auf der Bühne.
Das Stück ist ein interkulturelles Projekt, da das Motiv der freien Wünsche eine große Sehnsucht aller Menschen ist, egal welcher Herkunft, sind. Damit verbunden ist die Frage, welche Wünsche Menschen haben könnten. Das Nachdenken darüber, was für das Leben wirklich wichtig ist, beschäftigt jeden Menschen, egal ob alt oder jung, auf der ganzen Welt. Es ist außerdem eine Parabel dafür, wie menschliche Maßlosigkeit und falsche Wünsche unsere Welt gefährden können.
Es beginnt wie alle Märchen mit: „Es waren einmal… ein Fischer und seine Frau. Die beiden lebten in einem Loch, nicht groß aber groß genug, nicht warm aber auch nicht kalt, nicht dunkel, sondern eher hell, denn das Dach hatte ein großes Loch durch das man nachts den Mond sehen konnte und durch das tags die Sonne schien. Und so ging das schon viele Jahre…“
Was dann folgt ist ein frisches modernes Märchen, dessen Protagonisten zunehmend außer Kontrolle geraten. Es erzählt die Geschichte von einem gutmütigen Fischer, dessen Frau ihn dazu bringt, einen sprechenden Butt immer und immer wieder um die Erfüllung neuer und größerer Wünsche zu bitten. Aus anfänglichen Neckereien rund um den Haussegen, erwächst eine übermächtige Hausherrin Ilsebill (Rebecca Brown), deren Mann Horst (Wolfgang Vielsack), nur mehr Befehlsempfänger wird. - „Genug ist eben einfach nicht genug!“ Sie will eine Villa, ein Schloss, König, Kaiser, Papst und zu guter Letzt sogar wie der liebe Gott werden.
Auch das Publikum ist vor diesem erfinderischen Wahn nicht sicher und ist zum Mitspielen aufgefordert. Eingeladen sind neben den Bewohnern des Flüchtlingsheims auch interessierte Bürgerinnen und Bürger. Eine Anmeldung ist unter 0611-172 45 96 erforderlich.
Die Veranstaltung wird vom Kulturamt der Landeshauptstadt, der Firma Stenzel, sowie dem Förderverein des kuenstlerhaus43 und dem Sozialamt unterstützt. Für die Durchführung des Familienfestes am 25. Januar werden noch ehrenamtliche Helfer gesucht, die tatkräftig beim Verteilen der Speisen und Getränke sowie beim Auf- und Abbau unterstützen.
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Was: Nachmittagstheater - Der Fischer und seine Frau / auf Arabisch und Persisch
Wann: Mittwoch, 25. Januar
Uhrzeit: ab 12:30 Uhr
Wo: Flüchtlingsunterkunft, Hans-Bredow Str. 1
Programm
12:30 Uhr: Fischsuppe
13:30 Uhr: Theaterstu?ck [Arabisch]
14:30 Uhr: Kaffee & Kuchen
16:00 Uhr: Theaterstu?ck [Persisch])
Sie möchten helfen? Dann melden Sie sich
Telefon: 0611 / 1724596
E-Mail: office(at)kuenstlerhaus43.de
Infos: www.kuenstlerhaus43.de
Foto: Plakat (bearbeitet)