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Ein Hinterhof in der Schönberg Straße 5, hier befindet sich die neue Sporthalle der MMA Warriors. Auf 420 Quadratmetern finden Kampfsportfreunde ab sofort alles, was das Kämpfer Herz höher schlagen lässt. Nach gut einem Jahr im Schelmengraben, mussten neue Räume her, der Platz reichte nicht mehr aus. Die beiden Betreiber Michail Averbuch und Wowa (Waldemar) Streib wurden im Kohlheck fündig. Die neue Halle bietet mehr als doppelt so viel Platz für das intensive Training der stetig mehr werdenden Mitglieder. Montags bis freitags findet das Training unter Anleitung statt, Samstag ist die Halle für freies Training geöffnet.
Neben bekannten Kampfsportarten wie Takewondo und Thaiboxen, weist ein Drahtkäfig am Ende der Halle auf eine ganz besondere Disziplin im Kampfsportbereich hin. Sie ist auch im Namen der Sportschule enthalten „MMA“ Mixed Martial Arts, auch bekannt als Ultimate Fighting, eine Mischung aus Boxen, Ringen, Jiu-Jitsu, Karate, Kickboxen und anderen Kampfsportarten. Während des Kampfs tragen die Athleten dünne, offene Handschuhe, die vor Platzwunden schützen, aber keine Schläge dämpfen, Mundschutz und Suspensorium - fertig. Eine Besonderheit des Sports ist, dass die Kämpfe weitergehen, auch wenn einer der Kontrahenten am Boden liegt. Erst wenn einer aufgibt, k.o geht oder die Zeit abläuft, steht der Sieger fest. Die Kämpfe sind heftig, aber bei weitem nicht mehr die brutale Prügelei, wie in den Anfangsjahren. Betreiber Wowa Streib, selbst Profi-Ringer und MMA Kämpfer betont, dass es gerade beim MMA um die Strategie und nicht um das gedankenlose einprügeln auf den Gegner gehe.
Überhaupt geht es bei den MMA Warriors häufig um das Thema Gewalt, Aggression und wie man ihnen im Alltag begegnet. Michail Averbuch sagt dazu „Im Schelmengraben haben wir im letzten Jahr eindeutig dazu beigetragen, dass es weniger Gewalt unter den Jugendlichen gibt. Wer bei uns kämpft ist draußen weniger aggressiv. Durch Sport lernt man, sich zu kontrollieren. Außerdem begegnen wir uns hier alle in einer sehr familiären Atmosphäre, da möchte niemand negativ auffallen.“ Bei den MMA Warriors gelten ganz klare Regeln, mit denen schon die Kleinsten vertraut gemacht werden. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern, haken die Trainer nach, ob es in Schule oder Ausbildung Probleme gibt. Sollten diese auf ein falsches Verhalten der Kinder zurückzuführen sein, wird mit Sanktionen, bis hin zum Trainingsverbot, reagiert. Rund 30 Kinder und Jugendliche trainieren regelmäßig bei den MMA Warriors und sind stolz dazuzugehören.
Wer jetzt glaubt, dass hier nur ein Ort für die ganz „harten Jungs“ ist, der irrt gewaltig. Auch Frauen nutzen die Trainingshalle für ihre ganz individuellen Sportbedürfnisse. Beim Crossfit verliert man ungeliebte Pfunde und es tut gut zu sehen, dass auch die Männer bis an ihre Schmerzgrenze kommen. Darüber hinaus bieten die Trainer reine Selbstverteidigungskurse an. Dahinter steht eine sehr komplexe Philosophie, die nichts mit dem sportlichen und spirituellen Anspruch einer Kampfkunst zu tun hat. Vielmehr sind die Teilnehmer durch dieses Training mental und körperlich auf mögliche Angriffe vorbereitet und können sich wehren.
Sasa Milovanavic gehört ebenfalls zu den Trainern. Wenn man Männern wie ihm im Halbdunkeln begegnet, verspürt man den spontanen Wunsch die Straßenseite zu wechseln. Dieser Eindruck verschwindet, wenn man ihn beim Training mit den Jüngsten beobachtet. Liebevoll leitet er den kleinen Eduard, der extra wegen der Eröffnung der neuen Sporthalle angereist ist, beim Training an. „Natürlich habe ich einen Respektvorsprung, wenn ich abends in Clubs und Kneipen unterwegs bin, man kennt uns Sportler und das trägt von vornherein zur Beruhigung in den Läden bei“ sagt Milovanavic. Das mit dem Respekt ist oft so eine Sache, häufig werden einstmals natürliche Respektspersonen wie die Polizei, in der Bevölkerung nicht mehr selbstverständlich anerkannt. Besonders die jungen Polizistinnen haben es in Einsatzsituationen oft schwer. Die Ausbildung bei der Polizei hat anscheinend nicht die richtigen Lösungen für diese Probleme. Nicht zuletzt aus diesem Grund trainieren auch Polizistinnen und Polizisten bei den MMA Warriors. „Wir können das Vakuum zwischen der Ausbildung und dem Polizeialltag mit unserem Wissen füllen“, sagt Michail Averbuch. Bei uns gibt es keine Feinde, sondern nur Gegner. Nach dem Kampf sind wir wieder Vereinskameraden.
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Fotos: Petra Schumann