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Die Preisverleihung des hessenweiten Schülerschreibwettbewerbes der Stiftung Handschrift zum Thema Mut, welche sonst im Museum Wiesbaden stattfindet, wurde in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie als virtuelle Veranstaltung gestaltet. Und wirklich alle konnten teilnehmen, nicht nur die Preisträger:innen, sondern ganze Schulklassen fieberten zu Hause oder in der Schule mit ihren Freundinnen und Freunden aus der Klasse mit.
Im Wettbewerb zum Tag der Handschrift schrieben die 7.500 jungen Autor:innen der Jahrgangsstufen 6 und 7 über persönliche Mut-Erlebnisse. Eine Vielzahl von Briefen griff aktuelle Themen wie Rassismus, Mobbing und Umweltprobleme auf und ging der Frage nach, wie man sich diesen Themen mutig stellen kann und als einzelner durch Mut viel bewegen kann. In den Briefen wurde deutlich, dass die Kinder und Jugendlichen über ein starkes Bewusstsein für gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und Zivilcourage verfügen.
Ebenso ging aus den Briefen hervor, wie die Corona-Krise die Gedanken der Schüler:innen beeinflusst. So ist aus vielen Briefen deutlich herauszulesen, wie sehr Angst und generelle Sorge Kinder und Jugendliche in dieser Zeit belasten. Dennoch werden mutige Aktionen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie eindrücklich beschrieben. In diesen Krisenzeiten zeigt ein handgeschriebener Brief mehr denn je, wie sich durch das Schreiben die „Seele öffnet“ und auf diese Art Probleme verarbeitet werden.
Der zusätzliche Video-Vorlesewettbewerb zeigte eindrucksvoll, wie kreativ die jungen Briefschreiber:innen auch mit dem Medium Film umgehen können. Die Jury konnte sich freuen, aus einer Vielzahl eingesendeter Videos eine Auswahl zu treffen. Alle Videos können im Nachklang der Preisverleihung auf der Homepage des Tages der Handschrift angesehen werden. Die Aufzeichnung der Preisverleihung finden Sie >>>hier<<<.
Überhaupt gab die virtuelle Preisverleihung denjenigen mehr Raum und Zeit, um die es geht: den Kindern und Jugendlichen. Die Highlights der Online-Interviews mit den Autor:innen zeigten, wer „hinter“ den Briefen steht und wie die jungen Persönlichkeiten auf die Idee ihres persönlichen Mut-Briefes gekommen sind.
Wissenschaftliche Studien zeigen, wie wichtig das Beherrschen der Handschrift für kognitive Prozesse im Gehirn ist, denn die Handschrift fördert Kreativität und Individualität. Sie hat Einfluss auf Bildung und Sprachfähigkeit – beides Schlüsselfaktoren für die soziale Integration und berufliche Zukunft von Schüler:innen. Die Handschrift ist gewissermaßen der Weg in unser Gedächtnis, so der renommierte Psychiater und Hirnforscher Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer.
Er führte weiter aus: „Das handschriftliche Erstellen von Notizen steigert das Nachdenken und damit die Tiefe der Verarbeitung der Inhalte. Wie man seit mehr als 40 Jahren weiß, ist die Verarbeitungstiefe für das Einspeichern neuer Inhalte ins Gedächtnis von entscheidender Bedeutung. So betrachtet, ist die Handschrift ein Werkzeug zur besseren Benutzung unseres Gedächtnisses.“ Die Stiftung Handschrift fördert das Schreiben von Hand bei Schüler:innen.
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Foto: Stiftung Handschrift