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Eine gefährliche Sturmlage mit Unwettergefahr hat sich über Deutschland in der Nacht zum Sonntag zusammengebraut. Die ersten heftigen Windböen des Tiefdruckgebiets, mit dem Namen “Eberhard“, erreichten Wiesbaden gegen Mittag.
Um kurz nach 14:00 Uhr gingen die ersten Notrufe bei der Rettungsleitstelle Wiesbaden ein. Diese Meldungen wurden zunächst durch die Kräfte der Berufsfeuerwachen 1, 2 und 3 bearbeitet.
Gegen 15:15 Uhr wurden alle Freiwilligen Feuerwehren und die IuK Gruppe (Information und Kommunikations-Einheit) der Stadt Wiesbaden zum Einsatz alarmiert.
Ab diesem Zeitpunkt wurden die Meldungen im sogenannten “Unwetterprogramm“ bearbeitet, hierbei werden die Einsätze gesammelt und nach Gefährdungsstufe priorisiert abgearbeitet, erklärte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr Wiesbaden.
Zahlreiche umgestürzte und abgebrochene Bäume blockierten Straßen und Wege im gesamten Stadtgebiet. Diese wurden durch Kräfte der Feuerwehr zerkleinert und beiseite geräumt. Teilweise kam es hier zu Folgeschäden an Fahrzeugen oder Gebäuden.
Auf dem Neroberg stürzten mehrere, teils auch größere Bäume, zwischen der Kapellenstraße bis zur Zufahrt des Parkplatzes am Opelbad auf die Fahrbahn. Dadurch waren die Straßen sowie Wege blockiert.
Nach Absprache mit qualifizierten Forstarbeitern der Freiwilligen Feuerwehren und Inanspruchnahme eines Forstunternehmens konnte die Zufahrt mit schwerem Gerät und Motorsägen geräumt werden.
Die über ein Dutzend auf dem Neroberg noch befindlichen Personen wurden durch die Feuerwehr betreut und konnten dann mit eigenen Fahrzeugen die Örtlichkeit verlassen. Nach Abschluss dieser Maßnahme wurde die Zufahrt aus Sicherheitsgründen gesperrt.
In Medenbach stürzte ein Baum im Bereich der Straße “Alt Medenbach“ auf eine Hochspannungsleitung. Der Bereich wurde zunächst weiträumig abgesperrt. Der Wiesbadener Energieversorger ESWE stellte die Leitung ab, so dass der Baum von der Feuerwehr entfernt werden konnte. Danach konnte der Strom in der nicht beschädigten Leitung wieder eingeschaltet werden.
Mehrere Bauzäune haben sich aufgrund der Böen losgerissen und sind teilweise umgestürzt. Diese wurden durch Kräfte der Feuerwehr zur Seite geräumt, damit Fußgänger die Wege gefahrenlos passieren konnten.
Lose Dachteile wurden in verschiedenen Stadtteilen der Feuerwehr gemeldet. Die Kräfte sicherten oder entfernten die losen Teile, dazu kam auch bei der einen oder anderen Arbeitsstelle die Drehleiter zum Einsatz.
Gegen 18:30 Uhr erreichte die Kaltfront mit einer starken Böenwalze Wiesbaden. Erneut fegt “Eberhard“ mit Windstärke von 11 bis 12 (rund 120 km/h) über die Stadt. Danach kam es noch einmal zu einer verstärkten Einsatztätigkeit.
Aufgrund loser Dachteile musste die Feuerwehr in der Lessingstraße an einem Kirchturm mit Kräften der Höhenretter tätig werden. Unter Seilsicherung wurde die Gefahr durch die losen Teile beseitigt.
Im Schiersteiner Hafen drohte sich ein Boot an einem Steg loszureißen, dieses wurde von Land- und Wasserseite gesichert.
Aufgrund loser Teile am Dach des Bahnhofsgebäudes in Schierstein sind seit etwa 19:00 Uhr mehrere Helfer der Feuerwehr im Einsatz. Da die losen Teile drohten auf die Oberleitungen zu fallen, wurde gemeinsam mit dem Notfallmanager der Bahn die Oberleitung in diesem Bereich abgeschaltet und geerdet. Im Anschluss wurden Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.
Es kam in diesem Bereich zu Behinderungen im Bahnverkehr.
Nach 20:00 Uhr hat der Sturm nachgelassen, jedoch ist auch in den Folgestunden mit weiteren Gefährdungen durch Wind und Böen zu rechnen. Die Unwetterwarnungen des DWD sollten weiter beachtet werden. Waldgebiete sollten zur Vorsicht nicht betreten werden.
Bis 19:00 Uhr wurden über 80 Einsätze von der Feuerwehr bearbeitet.
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Fotos: Berufsfeuerwehr Wiesbaden, privat