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Nach der erfolgreichen Cocktail-Tour im letzten Jahr zogen am 24. Oktober, ab 18:00 Uhr, rund 100 Teilnehmer bewaffnet mit Kombiticket von Bar zu Bar. Gegen Vorlage ihres Tickets erhielten sie in sechs verschiedene Bars sechs verschiedene Cocktails. Sechs Cocktails zu je 2,50 Euro, vorausgesetzt, man sicherte sich sein Ticket schon im Vorverkauf – so wie Katja S. (30), Jens B. (28) und Johannes G (29) kauften das Ticket erst letzte Woche, für 15 Euro pro Person. Im Abendverkauf waren es dann 2 Euro mehr, 33 Cent je Cocktail. Für die rund 100 Teilnehmer war das Grund genug, um los zu ziehen. Selbst wenn man wie Katja, Jens und Johannes in Darmstadt wohnte.
Als altbewährte Tour-Teilnehmer fanden sie, böte die Cocktail-Tour ausreichend Gelegenheit dazu, Bars, Szene und „lokale“ Drinks einer bisher weniger bekannten Stadt näher kennenzulernen. Johannes ergänzte, dass es schade sei, dass sich im Vergleich zu Dortmund, Aachen oder Ludwigsburg in Wiesbaden nur sechs Bars an der Tour beteiligen. Sechs Bars von ...
Gleich nach der Arbeit sind die drei Darmstädter nach Wiesbaden aufgebrochen – mit dem Zug, für 7,80 Euro die einfache Fahrt – plus ein paar Dosen Jack Daniels. Eine für jeden. Die Zugfahrt haben die Dosen nicht überlebt. Vom Bahnhof ging es in die Bahnhofstraße in das Hotel Crowne Plaza wo Bar Chef Jörg Brumm am Abend höchstpersönlich den Cocktail-Tour-Reisenden seine Eigenkreation, einen Fuerte del Sol kredenzte. Vor den Augen der Gästen drapierte er zuerst die mit Eis gefüllten Gläser und Glied und begann gleich darauf zu mixen: etwas Orangensaft, eine selbstgemachte Hibiskus Honig Infusion mit Ingwer, dazu Benediktiner und obendrauf Bacardi Rum. Nicht den einfachen, sondern den Ron Superior. Drei Flaschen stellte der Veranstalter, die übrigen Zutaten das Hotel.
Vom Crowne Plaza zog die Gruppe aus Darmstadt auf zum Spital am Kochbrunnenplatz. Der hier so beliebte Prince war nach dem gewöhnungsbedürftigen Fuerte del Sol ein willkommener Segen. Wenn auch ziemlich süß! Es ist bei Cocktails eben wie beim Wein und anderen Spirituosen. Der Eine trinkt gerne süß, zum Beispiel Eiswein, der Andere zieht den trockenen Rioja vor. Das die Mischung aus Maracuja Saft, Kokosmilch, Lillet und Likör 43 bei Anhängern der süßen Fraktion besser ankommt, versteht sich von selbst.
Vom Cocktail Prince vollauf begeistert, ließ eine Gruppe von 20 bis 22-Jährigen ihrem Frust im Spital später freien Lauf. Die sechs Wiesbadener starteten ihre persönliche Cocktailtour im Alex. Gegen 18:00 trafen sie im Restaurant der Bar - und folgten dem Rat von Muttern: "Gutes Essen beugt dem Kater vor". Dass der im Alex beiebteste Cocktail dann ein Reinfall wurde - war nicht geplant. Von Niemanden. Es zeigte sich vielmehr, dass das, was einen guten Touch Down auszeichnet – Individualität eben - in der Masse verblasst. Dabei hatte es der Bar Chef nur gut gemeint, denn mit der vorbereiteten „Wanne“ Touch Down wollte er nur unnötige Wartezeiten vermeiden. Das draus zum Ende der Cocktail-Tour ein wahrer Qualitäts-Quantensprung herauskam, war nicht geplant und leider nur denen vorbehalten, die sich das Alex als vorletzte Station auf ihren den Weg ins Spital eingeplant hatten. Denen, die einen der 40 frisch zubereiteten 40 Cocktails erhielten. Das verriet uns der Bar Chef spät am Abend persönlich, auf unserem Weg zur Abschlussparty im ALEX – wo wir gegen 23:00 Uhr unsere Freunde aus Darmstand nicht mehr antrafen. Katja, Jens und Johannes waren sicher schon auf dem Weg zum Bahnhof, um den letzten Zug nicht zu verpassen. Der fuhr am Freitagabend um 23:38 Uhr.
Weitere Stationen der Wiesbadener Cocktail Tour 2014 waren das Momo, das Sechseck und die Reizbar. Vor allem die Reizbar lag nach unserem Geschmack zu weit außerhalb – und nicht wie das Crowne Plaza – auf einem der Wege.
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Auf der Tour durch Wiesbadens Bar Szene wurde eins deutlich. Ein geschlossenes Konzept war nicht zu erkennen. Die Angaben von Seiten der Bar-Betreiber, was die Unterstützung durch den Veranstalter der Cocktail-Tour betrifft, waren sehr unterschiedlich. So blieb bis zuletzt unklar, wer eigentlich wie und was an der Cocktail-Tour 2014 verdient.
Den Angaben der verschiedenen Bar Chefs zufolge, wurden die Zutaten für je 50 bis 200 Cocktails von Seiten des Veranstaters gestellt. Unseren Recherchen zufolge nahmen etwa 100 Wiesbadener und "Reisende" an der Cocktail-Tour 2014 teil. Das entsprcht je Bar gut 100 Cocktails - was im Spital etwa 15 bis 20 Liter Prince bedeuteten, im Alex etwa 15 bis 20 Liter Touch Down – und damit einem Umsatz von 1.500 für den Veranstalter.
Fotos: Volker Watschounek