ANZEIGE
Am ersten April-Wochenende, 4. und 5., führte der Chor medenbach unlimited sein drittes Konzertical erstmals in der Medenbacher Sporthalle auf.
Konzertical – ein Begriff, zusammengesetzt aus Konzert und Musical – ist das, was die Truppe zu einem Chor der besonderen Art macht. Und so besonders war auch die Aufführung „medenbach unlimited meets Africa“.
Lukas, gespielt von Lukas Becker, schickte zusammen mit seiner Schulklasse einen Koffer zu Samira, einem jungen Mädchen, nach Afrika. Unter anderem packte er die Sonnenbrille seiner Mutter, gespielt von Marion Radecke-Becker, und die Flip-Flops seiner Schwester (Anita Kopfinger) ein.
In der zweiten Szene ist der Koffer erstmals auf dem Flughafen Windhoek in Namibia zu sehen. Die Szene wurde begleitet von Liedern wie “Hakuna Matata“ und “The lion sleeps tonight“. Yvonne Wenicker sang “Circle of Life“.
Eine Filmsequenz die über die Leinwand flimmerte zeigte, wie der Koffer seinen Weg durch Afrika nahm. Dafür war genau dieser Koffer tatsächlich in Afrika, berichtet Kerstin Weckmüller.
Auf der Bühne ging es dann in einem kleinen Dorf in Afrika weiter. In bunter, afrikanischer Kleidung feierte, sang und trommelte der ganze Chor.
Vier Mitglieder des Gesangvereins haben hierfür extra einen Trommelkurs belegt, der von dem 8-Jährigen Hendrik Pachnicke unterstützt wurde. Das Publikum war begeistert.
Chor sang Yakanaka Vhangeri, Morikeni und Hombe. Alles in afrikanischer Sprache. Immer wieder waren passende Filmsequenzen zu sehen.
Bei der Freitagsvorstellung wurde vor der Pause über das Projekt „Christen und Muslime – Gemeinsam gegen die Wüste“ berichtet. Bei der zweiten Aufführung am Samstagabend überreichte die erste Vorsitzende Weckmüller einen Scheck in Höhe von 500 Euro für 500 verkaufte Eintrittskarten, an die Projektorganisatoren.
In der Pause konnte sich das Publikum an leckeren Cocktails und diverse Snacks, passend zum Thema, stärken. Zwei Afrika-Stände boten Waren zum Verkauf an.
Nach der Pause kehrte der Chor mit einem Dschungelbuch-Medley zurück “Links, zwo, drei, vier – aufgepasst – zwo, drei vier…“
Ein kurz eingespielter Film zeigte, wie sehr es in Afrika regnen kann. Medenbach unlimited imitierte mit Händen und Füßen leichten bis starken Regen sowie anschließendem Donner und Blitze wurden über einen Beamer eingespielt. Es folgte “Africa“ von Toto. Das Publikum war begeistert, sang leise mit und träumte von einer Reise in das etwa 3.500 Kilometer entfernte Land.
Der Chorleiter, Johannes Püschel, in aufwendigem afrikanischem Kostüm, wurde als Karim in einem Boot über die Bühne gezogen. Er fand Samiras Koffer und zog diesen in sein Boot. Da das Wassergefährt nicht immer zu seiner Zufriedenheit fuhr, winkte er schon mal zur Weiterfahrt oder bremste mit den Füßen. Dies bescherte ihm und vor allem dem Publikum einige Lacher.
Das Boot hat keinen Sprit mehr und fuhr wie durch ein Wunder trotzdem weiter. Gabi Bender und Uta Will sangen im Duett “Miracle“.
Dann besuchte Karim seinen Bruder Magdi, gespielt von Jürgen Döring, der als Reiseführer gerade eine Reisegruppe entlang der Pyramiden führte und zeigte ihm seinen Fund – Samiras Koffer. Dazu wurde “When Israel was in Egyptsland“ gesungen.
Dann ließ Püschel wieder seine Stimme bei „Joseph“ aus dem gleichnamigen Musical erklingen. Der Saal war mucksmäuschenstill und hörte begeistert zu – es folgte großer Beifall.
Erstaunlicherweise gelangte der Koffer wieder zurück nach Deutschland. Dann verwandelte sich die Bühne in einen deutschen Flughafen in die Reisende, Piloten und Flughabenangestellte ein “Tarzan-Medley“ sangen. Petra Ebert gab “Weeping“ zum Besten.
Bei dem letzten Chorvortrag “I am a small part of the world“ blieb beim Publikum nicht jedes Auge trocken.
In der Schlussszene landete der Koffer letztendlich wieder in der Küche von Lukas und seiner Familie. Diese öffneten ihn und fanden anstatt der zu erwartenden Dinge lauter afrikanische Accessoires. Die Familie beschloss im nächsten Urlaub nach Afrika zu reisen.
Mit dem Lied “Wavin Flag“, das im Hintergrund abgespielt wurde, verabschiedete sich „medenbach unlimited“ von seinem Publikum unter tosendem Applaus. Als Zugabe wurde noch einmal getrommelt.
„Alles in allem haben wir zwei wundervolle, wenn auch nicht ganz perfekte, Konzerticals gezeigt“, erzählte Weckmüller. Der Chor unter der Gesamtleitung von Püschel ist trotzdem glücklich und zufrieden über das Konzert und bedankt sich bei allen Beteiligten.
Die Truppe hat sich viel Mühe mit den Songs, dem Bühnenbild und der Umsetzung, sowie der ganzen Organisation gegeben. Es war Liebe im Detail und ganz viel Leidenschaft dabei. Das Konzertical war unterhaltend mit viel Tiefgang.
Bereits jetzt denkt man über das nächste Projekt nach. Getreu nach dem Motto „nach dem Konzertical ist vor dem Konzertical“.