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Die Landeshauptstadt Wiesbaden lädt auf Anregung des Jugendparlaments am Sonntag, 19. September, von 10:00 bis 20:00 Uhr zum ersten autofreien "Superblock"-Sonntag ein. Damit macht sie auf den in Wiesbaden ausgerufenen Klimanotstand aufmerksam. Die Aktion ist auch Abschluss der Klimaschutzkampagne "Frischer Wind für Wiesbaden - Unsere Stadt. Unser Klima. Unsere Verantwortung" und Wiesbadens Beitrag zur "Europäischen Woche der Mobilität".
„Hinter dem 'Superblock'-Sonntag steht die Idee, einen Tag lang mit Bewohnerinnen und Bewohnern verschiedener Innenstadt-Viertel auszuprobieren, wie ein klima- und umweltfreundliches Leben, das gleichzeitig von mehr nachbarschaftlichem Miteinander geprägt ist, gelingen kann“, erklärt Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol. Am Aktionstag werden kleinere Straßen in Kernbereichen für den Verkehr gesperrt.
Ausgewählt wurden dafür in Absprache mit den Ortsbeiräten der Innenstadt das Innere Rheingauviertel, das Innere Dichterviertel und der Ortsbezirk Mitte um die Herderstraße. „Durch die Sperrung dieser sogenannten 'Superblocks' entstehen verkehrsberuhigte Quartiere und Bereiche. Diese öffentlichen Räume werden nicht von Autos dominiert, sondern sind Orte zum Verweilen, Spielen und Sport treiben. Gerade Wiesbaden hat wunderschöne Wohnquartiere mit vielen Bäumen und kleinen Plätzen, die es neu zu entdecken gilt“, so Kowol weiter.
Barcelona habe gezeigt, wie sich mit 'Superblocks' Verkehrsprobleme lösen lassen. Die Lebensqualität in der Innenstadt sei dort durch mehr Raum für Fuß- und Radwege sowie für Spiel- und Grünanlagen gestiegen. Welches Potenzial 'Superblocks' für Wiesbaden bieten, können Interessierte sowie Bewohner:innen am Aktionstag herausfinden. Familien, Freunde, Nachbarn, Vereine, soziale Einrichtungen, lokale Geschäfte und Kirchengemeinden sind eingeladen, die autofreien Straßen mit Leben zu füllen. Fast alles ist möglich - beispielsweise "Frühstück uff de Gass", Bobby-Car-Rennen, Parkplatz-Konzerte, Mal-Aktionen, Hofflohmärkte oder Chorsingen.
Erwünscht sind selbstgemachte, kreative und nachbarschaftliche Aktionen – möglichst unkommerziell. Um die verschiedenen Aktivitäten in den 'Superblocks' zu koordinieren, bitten die Organisatoren, die geplanten Beiträge online über www.wiesbaden.de/superblock-sonntag anzumelden.
„Der 'Superblock'-Sonntag ist nicht nur ein Aktionstag für mehr Klimaschutz, sondern auch für mehr Gemeinschaft in den Vierteln“, betont Kowol, „denn diese entsteht da, wo Menschen sich begegnen und kennenlernen. Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, hat mehr Chancen auf Begegnung, trifft mehr Menschen und trägt so auch zu lebendigen Nachbarschaften und gesellschaftlichem Zusammenhalt bei.“
Menschen, die in den autofreien Zonen wohnen, können ihre Fahrzeuge am 'Superblock'-Sonntag auf kostenlosen Ersatzstellplätzen in Parkhäusern und Parkplätzen abstellen. Ausführliche Informationen dazu gibt es ebenfalls unter www.wiesbaden.de/superblock-sonntag. Darüber hinaus werden alle betroffenen Personen im Vorfeld schriftlich informiert.
Der "Superblock"-Sonntag ist auch Abschluss der Klimaschutzkampagne. In dessen Rahmen haben Radler:innen mit der DB Rad+ App im Wiesbadener Stadtgebiet bald mehr als 250.000 Radkilometer gesammelt. Dieser Meilenstein wird am Sonntag, 1. August, auf dem Campus der ehemaligen Städtischen Kliniken, Schwalbacher Straße 72, mit einem Fahrrad-Fest gefeiert. Unter anderem wird es einen Fahrradflohmarkt, eine Repair-Station und einen Parcours für kleine Verkehrsteilnehmer:innen geben. Außerdem sind der ADFC, das Radbu?ro und weitere Akteure der Fahrrad-Community mit Infoständen vertreten. Die Rad+ App wird auch über den autofreien "Superblock"-Sonntag hinaus weiterlaufen.
Um europaweit den Verkehrssektor nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten, ruft die Europäische Kommission die Städte im Rahmen der "Europäischen Woche der Mobilität" vom 16. bis 22. September dazu auf, innovative und nachhaltige Verkehrslösungen auszuprobieren – zum Beispiel mit einem autofreien "Superblock"-Sonntag.
Weitere Informationen gibt es unter www.wiesbaden.de/superblock-sonntag oder im städtischen Umweltladen, Luisenstraße 19.
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Foto: Ellen Wilkens