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Da blieb selbst der alten Rennsport Journaille die Spucke weg, als Nico Rosberg am Freitagnachmittag auf der offiziellen Pressekonferenz für den Weltmeister in Wien, seinen Rücktritt von der Formel 1 verkündete. Minutenlan schien es, als hielten alle den Atem an, um die Auflösung des Scherzes nicht zu verpassen.
Während der Pressekonferenz erklärte Rosberg, dass er sich tausendprozentig sicher sei, den richtigen Schritt zu tun. Das liegt vor allem daran, das der Weltmeistertitel sein erklärtes Ziel gewesen sei. Hätte es in dieser Saison nicht geklappt, hätte er es noch ein weiteres Jahr durchgezogen.
Aus diesem Grund gäbe es auch noch gar keine Pläne für die Zukunft. Jetzt wolle er ersteinmal Papa und Ehemann sein. Beide Jobs seien in der Vergangenheit deutlich zu kurz gekommen. Dabei sei jedoch eins sicher, seine Tochter soll nicht in seine Fußstapfen treten. Laut Rosberg kauft er ihr noch nicht einmal einen Roller!
Die Nachricht hat natürlich auch bei aktullen und potentiellen Fahrern für das freigewordene Mercedes Cockpit Hektik ausgelöst. Mögliche Kandidaten sind: Pascal Wehrlein, Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas (falls eine Ausstiegsklausel im Vertrag steht) oder auch Fernando Alonso. Laut Mercedes Motorchef Toto Wolff versprach, sagt, man werde "sehr schnell" eine Entscheidung treffen, möglicherweise schon nächste Woche.
"Natürlich werde ich die Rivalität vermissen", die beiden Formel 1 Piloten kenne sich seit Kindertagen. Dabei verband sie stehts der Traum Weltmeister werden zu wollen. "Jetzt geht ein Kapitel zu Ende", sagt Hamilton. Über den möglichen neuen Teamkollegen denkt er nicht nach und ein Mitspracherecht erwartet er ebenfalls nicht. Das Einzige worauf er Wert lege sei die Gleichberechtigung innerhalb des Rennstalls.
Schade findet er, dass ihn der Weltmeister in der kommenden Saison nicht herausfordern kann. Das werde ihm fehlen, so Hamilton.
Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Teams und Rennlegende Niki Lauda bringt auf den betrüblichen Punkt: "Es ist der 2. Dezember, und wir haben keinen Fahrer", sagte er im Interview mit 'Auto motor und sport'. "Ich fürchte, alle Verträge der Top-Fahrer sind wasserdicht. Einen Ersatz für Rosberg zu finden, wird ein echtes Problem. Unsere Fahrerpaarung war die Beste, die man haben kann. Wir wussten, was wir an Lewis und Nico hatten."
Selbst Bernie Ecclestone hatte nicht mit einer derartigen Entscheidung des Weltmeisters gerechnet. Das zwischen ihm und Rosberg nicht immer das beste Verhältnis bestand ist ein offenes Geheimnis. Dabei hatte er sich gerade bei Rosberg dafür entschuldigt und ihn als "würdigen" Weltmeister bezeichnet.
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Fotos: Daniel Becker