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Der schwere Unfall auf der Autobahntankstelle in Wiesbaden nahm um kurz nach Mitternacht am Montag seinen Anfang. Eine Streifenwagen des 10.
Polizeireviers in Frankfurt fiel ein verdächtiges Fahrzeug auf, das sie einer Kontrolle unterziehen wollten. Der Fahrer des VW Golf reagierte nicht auf die Anhaltezeichen der Beamten. Der Mann gab Gas und flüchtete zunächst auf die B40 und weiter über die A66 in Fahrtrichtung Wiesbaden.
Verschiedene Streifenwagen der Polizei aus Frankfurt, Hofheim, Flörsheim und die Autobahnpolizei Südhessen verfolgten das Fahrzeug. Nach Zeugenaussagen soll das Fahrzeug ohne Licht über die Autobahn gerast sein. Im Wiesbadener Raum wurde die Autobahnpolizei Wiesbaden hinzugezogen und verfolgten den Golf.
Gegen 0:20 Uhr bog der Fahrer von der A66 auf das ARAL-Tankstellengelände bei Erbenheim (Nord) mit hoher Geschwindigkeit ein. Der Golf krachte mit voller Wucht gegen eine Zapfsäule. Diese zerbrach in zwei Teile. Ein Teil schleuderte vor den Eingangsbereich. Der Wagen fing sofort Feuer.
Der Tankwart reagierte geistesgegenwärtig und drückte den "Not-Aus-Schalter", der die Stromversorgung und die Zapfanlagen außer Betrieb nimmt. Auslaufender Kraftstoff aus der Säule verteilte sich auf dem Boden und gerieten ebenfalls in Brand.
Der Fahrer befand sich noch im Fahrzeug und war eingeklemmt. Mehrere Polizisten die an der Verfolgung beteiligt waren, reagierte beherzt und retteten den Mann aus dem stark deformierten und brennenden Fahrzeug. Gleichzeitig versuchten sie mit insgesamt fünf Feuerlöschern die Flammen im Motorraum zu löschen und die Brandausbreitung zu verhindern.
Mehrere Notrufe gingen bei der Rettungsleitstelle ein. Aufgrund der gemeldeten Schadenslage wurde Stichwort "F3" alamiert, wie der kommisarische Leiter der Berufsfeuerwehr Andreas Kleber berichtete. Neben den Kräften aus allen drei Wachen der Berufsfeuerwehr rückten die Freiwilligen Wehren aus Nordenstadt und Delkenheim aus. Mit vier Trupps und 3 S-Rohren wurde das Feuer bekämpft. Ein Löschschaum-Teppich erstickte mögliche Flammen. Ein weiterer Trupp ging in den Verkaufsraum vor.
Der Fahrer erlitt bei dem Vorfall lebensgefährliche Unfallverletzungen. Weiterhin wurden zwei Polizisten der Autobahnpolizei Wiesbaden sowie zwei Polizisten aus Frankfurt (Rauchgas) und der Tankwart (Rauchgas/Schock) verletzt.
Mehrere Rettungswagenbesatzungen kümmerten sich um die Erstversorgung. Die Einsatzleitung Rettungsdienst koordinierte die Patientenversorgung. Die Verletzten kamen alle in Wiesbadener Klinken. Aufgrund der Schadenslage wurde "MANV10" (Großschadenslage mit mehreren Verletzten) alarmiert. Mehrere Rettungswagen und Notärzte aus dem Rheingau-Taunus-Kreis rückten zur Unterstützung an.
50 bis 60 Kräfte der Feuerwehr waren im Einsatz. Die verwaisten Wachen der Berufsfeuerwehr wurden durch Kräfte der Freiwillige Wehren verstärkt, die an ihren jeweiligen Standorten verblieben.
Die Autobahn war zwischen Nordenstadt und Erbenheim in Fahrtrichtung Wiesbaden bis 2:15 Uhr voll gesperrt.
Das Unfallfahrzeug wurde sichergestellt. Aufgrund der augenscheinlichen Alkoholisierung des Frankfurters, wurde in der Klinik eine Blutentnahme bei ihm durchgeführt.
Die genaue Schadenshöhe steht zurzeit nicht fest. Die Tankstelle ist wegen des Unfalls bis voraussichtlich Freitagnachmittag geschlossen.
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