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Zwischen dem ersten und dem zweiten Brand lagen gerade einmal zwölf Stunden. Dem Brandmelder und der Einsatzleitung war dies egal. Sie reagierten besonnen und schickten am Sonntagabend gegen 18:30 Uhr gleich mehrere Löschzüge zum Kranzplatz. Anders als in den Morgenstunden, schlugen den Einsatzkräften am Abend aus dem verwinkelten Keller des Hauses Kranzplatz 11 schwere Rauchschwaden entgegen.
Die Sicht war schlecht, die Hitze kaum auszuhalten. Davon wenig beeindruckt, drangen die Feuerwehrleute in den Keller vor. Eile war geboten. Ringsherum war alles vollgestellt: mit Kartonagen, Autoreifen und jede Menge anderem Unrat. Beim Vorstoß verfing sich ein von der Decke hängender Draht am Ventil eines Atemschutzgerätes. Durch den unaufhaltsamen Vorstoß der Feuerwehrfrau zog sich das Ventil am Atemschutzgerät zu. Die besonnene Feuerwehrfrau meldete wenig später über Funk "Mayday", drehte sich um und wurde von einem Kollegen gestützt ins Freie begleitet, versorgt und vorsorglich in die Klinik zur Überwachung gebracht.
Während ein Teil der Feuerwehrleute intensiv mit der Bekämpfung des Brands beschäftigt waren, unterstützten andere Hausbewohner beim vorsorglichen Verlassen des Hauses. Ohne das von den Einsatzkräften zur Evakuierung aufgerufen wurde, zogen es vor allem Bewohner der unteren Geschosse vor, ihre Wohnungen und Appartements zu verlassen. Die Bewohner der oberen Geschosse zogen es vor, das Geschehen vom Fenster ihrer Wohnung aus zu beobachten. Sie behielten die Fassung, sahen zu, wie Rauch aus den Kellern schlug und sprachen besonnen mit einzelnen Einsatzkräften der Feuerwehr, die auf ihren Drehleitern standen.
Die Einsatzleitung der Feuerwehr beriet sich letztmals. Mit einem gezielten Vorstoß dreier Löschteams stießen sechs erfahrene Feuerwehrleute noch einmal in den Keller und bis zum Brandherd vor, brachten ihn unter Kontrolle und gaben Entwarnung.
Der Sachschaden beträgt nach ersten vorsichtigen Schätzungen etwa 50.000 Euro. Warum es innerhalb von zwölf Stunden gleich zwei Mal in dem Geschäfts- und Wohnhaus brannte ist aktuell unklar. Die Kriminalpolizei ermittelt. Brandstiftung ist nicht auszuschießen.
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