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Das 100-jährige Bestehen der Feuerwehr Nordenstadt wurde am 15. und 16. Juli mit einem großen Fest rund um das Gemeindezentrum gefeiert. Aufgrund des Corona-Viruses wurde die Feier frühzeitig auf das Jahr 2023 verlegt.
Am Samstagnachmittag gab es eine Vielzahl an Aktionsständen für Groß und Klein. In einem Rauchzelt, Kistenstapeln, einer übergroßen Hüpfburg von ESWE konnten sich die Kleinen unter anderem austoben.
Weiterhin stand ein großer Fahrzeugparcours bereit. Von der Airbase Wiesbaden-Erbenheim war ein Einsatzfahrzeug vor Ort. Weiterhin stand das Technische Hilfswerk (THW) und die Johanniter Unfallhilfe jeweils mit einem Fahrzeug bereit. Die Berufsfeuerwehr Wiesbaden kam mit der Drehleiter, den Abrollcontainer Technische Hilfeleistung und einem historischen Fahrzeug vorbei. Beteiligte sich die Informations- und Kommunikations-Gruppe (IuK) mit dem Einsatzleitwagen an der Ausstellung. Die Seelsorge in Notfällen (SiN) sowie ein Stand der DKMS (Stammzellenspende) war vertreten.
Im Laufe des Nachmittags gab es mehrere Aufführungen, unter anderem gab die Rettungshundestaffel Wiesbaden einen Einblick in die Arbeit. Am Nachmittag setzte Regen ein, so dass die Aktionsstände etwas früher schließen mussten.
Am frühen Abend fand die Feierstunde im Festzelt vor dem Gerätehaus statt. Als geladene Gäste erschienen Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, von der Berufsfeuerwehr Johannes Mumbauer, Stadtbrandinspektor Uwe Waldaestel, Stadtjugendfeuerwehrwart Sebastian Russ, für den Ortsbeirat Klaus-Dieter Jung, Bürgermeister Robert Muhr (Kirchberg im Wald) von der Partnerwehr aus Mitterbichl (Bayerischer Wald), sowie ein Vertreter der Sparkassenversicherung Jörg Krieger.
Wehrführer Felix Amthor wies in seiner Rede hin, dass die Wehr mit 28 Kameraden 1922 gestartet war. Nach einem Großbrand wurden drei Höfe im Ort vernichtet, so dass man sich entschloss eine Freiwillige Wehr zu gründen. Aktuell sind es 50 Mitglieder in der Einsatzabteilung, in der Jugend- und Bambiniwehr sind es auch noch weitere 50 Kinder und Jugendliche. Aktuell muss sich die Wehr neuen Herausforderungen stellen, wie zum Beispiel dem Katastrophenschutz. Neue Fähigkeiten sind gefragt. Auch die Einsatzlagen haben sich gegenüber früheren Zeiten deutlich geändert, z.B. den Naturgefahren (Trockenheitsbrände, Unwetter). Hier muss noch mehr in die persönliche Schutzausrüstung und bei den Fahrzeugen einiges investiert werden. Das Gemeindezentrum, wo sich auch das Gerätehaus befindet müsste saniert bzw. oder das Gerätehaus an einem neuen Standort errichtet werden. Hier hat sich lange nichts getan, so der Wehrführer.
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende lobte den großen Einsatz der Wehr. Rund 380 Mitglieder im Verein und die große Zahl an Aktiven und Jugend sowie der Alters- und Ehrenabteilung sind sehr beeindruckend. Das Zusammenspiel zwischen Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Wehr läuft hervorragend. Der Zustand des Gerätehauses und des Gemeindezentrums ärgern den Oberbürgermeister. Es gibt neben Nordenstadt noch weitere Feuerwehrhäuser, die in einem schlechten Zustand sind. Hier gilt es eine Priorisierung vorzunehmen. Mende überreichte die Stadtplakette in Gold und einen Scheck über 600 Euro für den Verein.
Johannes Mumbauer von der Berufsfeuerwehr dankte für die gute Zusammenarbeit und lobte das Engagement in der Wehr. Stadtbrandinspektor Uwe Waldaestel freute sich über das Jubiläum ganz besonders, da er seit 35 Jahren der Wehr angehört. Aktuell wird das Ehrenamt nicht einfacher. Die Arbeitgeber sind teilweise nicht mehr offen für eine Freistellung. Das Gerätehaus, dass in kürze 50 Jahre alt wird, ist in einem schlechten baulichen Zustand. Betonbrocken lösen sich, daher wurden grüne Netze bereits angebracht. Eine erweiterte Nutzung für den Katastrophenschutz ist für Waldaestel nicht vorstellbar.
Klaus-Dieter Jung vom Ortsbeirat lobte die Feuerwehr als Säule des Sicherheitssystems. Die Aufgaben haben sich gewandelt. Er selbst ist seit 50 Jahren Mitglied in der Wehr, davon war er 30 Jahre in der Einsatzabteilung aktiv. Der Ortsbeirat steht auf der Seite der Wehr und wird sich für einen Neubau einsetzen. Der Ansprechpartner der Sparkassenversicherung überreichte einen Scheck über 200 Euro.
Der Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg im Wald, Robert Muhr, überbrachte die Glückwünsche, ein Präsent und freute sich über den versprochenen Gegenbesuch. Im letzten Jahr besuchte die Feuerwehr Nordenstadt die 125-Jahr-Feier der Partnerwehr Mitterbichl (Bayerischer Wald).
Auch die Vorsitzende der Partnerwehr, Barbara Geiß wies auf die nun 35-jährige bestehende Freundschaft hin. Als Präsent wurde neben einem Fass Bier, eine Peitsche und eine übergroße Glocke überreicht. Dies wird im November zum traditionellen Wolfsaustreiben eingesetzt.
Vereinsvorsitzender Karsten Paul dankte dem Festausschuss, allen Aktiven, den Mitgliedern und der Alters- und Ehrenabteilung, dem Förderverein FFN für ihren Einsatz und Unterstützung bei dem Fest. Das Ferienhaus im Bayerischen Wald dient für die Mitglieder als Rückzugsort. Auch die Jugendfeuerwehr nutzt dies unter anderem für ihr Zeltlager. Paul dankte auch den Vereinen TuS Nordenstadt Fußball/Handball, Nordenstadter Kerbegesellschaft, CBVN für die tatkräftige Unterstützung bei den Verpflegungsständen.
Nach der Feierstunde zeigte die Partnerfeuerwehr eine kleine Aufführung auf dem Vorplatz. Anschließend wurde im Festzelt bis in die Abendstunden gefeiert.
Der Sonntagmorgen startete mit einem Ökumenischen Gottesdienst, der bis auf den letzten Platz im Festzelt sehr gut besucht war. Die evangelische Pfarrerin Corinna Koppe und der katholische Pastoralreferent Jürgen Otto führten durch den Gottesdienst, musikalisch begleitete Klaus Dombo.
Im Anschluss gab es zünftige Blasmusik mit den Nauheimer Dorfmusikanten. Am Nachmittag stand die große Tombola-Verlosung an. Über 100 Preise im Wert von gut 5.500 Euro wurden verlost. Als Hauptpreise gab es Reisegutscheine, eine Planwagenfahrt für zehn Personen, und eine Saisonkarte für den VC Wiesbaden zu gewinnen. Weiterhin wurden zahlreiche Preise von ortsansässigen Geschäften verlost.
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Fotos: Svenja Baum, Daniel Becker