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Der 14. Februar ist längst nicht mehr nur ein Tag für Verliebte. Der 14. Februar ist die größte Massenmobilisierung bei einem weltweiten Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. One Billion Rising ist ein zugleich fried- UND kraftvoller Protest, der sich gegen die Beendigung der Gewalt richtet und für Gleichberechtigung, Solidarität und den Mut der Frauen, sich zu erheben/aufzurichten, eintritt.
Schirmherr der diesjährigen Veranstaltung in der Landeshauptstadt Wiesbaden ist der hessische Minister für Soziales und Integration Stefan Grüttner. In seiner Eröffnungsrede betonte er, dass das Thema Gewalt gegen Frauen beide, Männer und Frauen angehe und gemeinsam etwas bewegt werden müsse.
Auch der Schirmherr des vergangenen Jahres, Oberbürgermeister Sven Gerich, zeigte erneut die Wichtigkeit des Themas. Erfreut darüber, dass die Veranstaltung jährlich größer werde, zeigte er sein Engagement für das Thema vor den fast 300 anwesenden Personen.
Die Besonderheit der diesjährigen Aktion war es, dass viele von Gewalt betroffene Frauen vorab die Möglichkeit hatten, Forderungen und Wünsche an die Politik auf Postkarten zu schreiben. All diese Statements wurden gesammelt und von Jutta Meinert vom Frauengesundheitszentrum Sirona e.V. und Irina Wascheck, BerufsWege für Frauen übergeben. Moderiert wurde die Übergabe von Dr. Christine Raupp, Geschäftsführerin von Wildwasser Wiesbaden, die auch einige der zahlreichen Forderungen verlas.
„Wir sehen einen solchen Tag auch als Chance, politische Ziele zu erreichen und Bedürfnisse von Frauen in den Fokus zu rücken, damit Frauen angstfrei und gleichberechtigt in unserer Gesellschaft leben können“, so Saskia Veit-Prang, Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt Wiesbaden
Auch Claudia Ravensburg, MdL und Vorsitzende des Büros für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e.V sowie Carolin Rauscher, Geschäftsführerin vom BüroF, begrüßten die Aktion. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine extreme Menschenrechtsverletzung, sie hat meist schlimme Konsequenzen und trifft uns alle“, so Ravensburg.
Dutzende rote Luftballons wurden, in der Hoffnung, dass die Forderungen auf fruchtbaren Boden fallen mögen, von den Anwesenden, zwischen dem Rathaus und dem Landtag, einem politisch zentralen Ort Wiesbadens, empor steigen gelassen.
Auch musikalisch gab es bei der Aktion dieses Jahr ein besonderes Highlight. Das eigens für diese weltweite Initiative von Tena Clark komponierte Lied „Break the Chain“, was einen Appell ausdrückt, die Kette der Gewalt zu durchbrechen, wurde einfühlsam und kraftvoll von Hanna Serr gesungen und mit ihrer Band 3saitig live interpretiert.
„Musik verbindet, wer tanzt braucht keine andere Sprache um gemeinsam und friedlich zu demonstrieren“, so Mila Kovacevic von WiF, Wiesbadener internationales Frauen- und Mädchen-Begegnungs- und Beratungs-Zentrum.
Mascha Holly, Mitarbeiterin bei Frauen helfen Frauen und seit vielen Jahren Vortänzerin der Tanzdemonstration, die sich als Flashmob formiert, machte auf die Situation von Wiesbadener Frauen, die von Gewalt betroffen sind, aufmerksam.Sie bat darum, Frauen nicht alleine zu lassen, ihnen zuzuhören und ihnen Mut zu machen, die Unterstützungsstrukturen in Wiesbaden in Anspruch zu nehmen.
Besonders bewegend war das Ende der Veranstaltung, denn eine Betroffene hatte das letzte Wort. Zu deren Schutz und um ihre Privatsphäre zu sichern, wurde ihre Rede, die großen Aufforderungscharakter hatte und Missstände deutlich benannte, von Anika Nagel, Wildwasser Wiesbaden, vorgetragen. Doch noch viel wichtiger war es ihr, ihren Traum von einer Gesellschaft zu teilen, in der alle Menschen friedvoll, selbstbestimmt, angstfrei, glücklich und in Würde leben können.
Neben der Organisation vieler Wiesbadener Einrichtungen, die sich in der Arbeitsgemeinschaft der Wiesbadener Frauen- und Mädcheneinrichtungen, dem Arbeitskreis Mädchenpolitik, dem Arbeitskreis Prävention und Schutz bei häuslicher Gewalt gruppieren, dem Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit, der Kommunalen Frauenbeauftragten der Stadt Wiesbaden und ehrenamtlich tätigen, solidarischen Frauen, wurde die Veranstaltung auch dank einer großzügigen Spende der Nassauischen Sparkasse (Naspa) ermöglicht.
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Zum Hintergrund von One Billion Rising
One Billion Rising wurde von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler ins Leben gerufen. Weltweit widerfährt nach einer UN-Statistik jeder dritten Frau Misshandlung, körperliche oder sexuelle Gewalt. Jede dritte Frau entspricht einer Zahl von einer Milliarde weltweit - one billion.
Um der Empörung Ausdruck zu verleihen, wird One Billion Rising in über 200 Ländern, deutschlandweit in über 160 Städten initiiert.
"Der 14. Februar wird die Welt verändern. Der Tag wird vielmehr die Welt verändern, weil die Mobilisierung und die Vorbereitung darauf bereits einen Wind, eine energetische Welle angestoßen haben, die schon bestehende und neue Bemühungen für ein Ende von Gewalt gegen Frauen vorantreibt", sagt Eve Ensler, die Gründerin von V-Day.
One Billion Rising ist ein friedvoller Protest, der sich für Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit einsetzt. Aus diesem Grund ist auch das Medium des Protests der Tanz.
"Durch Tanzen nehmen wir Platz ein, und obwohl es keine feste Richtung hat, tun wir es gemeinsam. Tanz ist gefährlich, fröhlich, sexuell, heilig, störend und ansteckend und er bricht die Regeln. Es kann überall passieren, jederzeit mit jeder und jedem, und es ist kostenlos. Tanz verbindet uns und treibt uns, weiter zu gehen, und das ist der Grund, warum er im Zentrum von One Billion Rising ist.", so Eve Ensler.
Fotos: Wildwasser