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Wieder hat sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der L3028 ereignet. Erst vor gut einer Woche gab es an dieser Stelle einen folgenreichen Frontalcrash.
Am Freitagabend, gegen 18:25 Uhr, war eine 62-jährige Frau aus Wiesbaden mit einem Mercedes SUV auf der Landesstraße von Delkenheim in Richtung Nordenstadt unterwegs. Eine 37-jährige Frau aus Mainz befuhr die Gegenrichtung mit einem Hyundai Ioniq (Hybrid). Nach derzeitigem Kenntnistand der Polizei sowie Zeugenaussagen, hatte die Hyundai-Fahrerin kurz vor der Kurve und Kuppe (durchgezogene Linie und Überholverbot) mehrere Fahrzeuge überholt. Die Wiesbadenerin in dem Mercedes konnte nicht mehr rechtzeitig einscheren und so kam es zum Halbfrontal-Zusammenstoß.
Die Hyundai-Fahrerin klagte über Schmerzen im Beckenbereich/Rücken/Bauch. Aufgrund der Aussage entschieden die Kräfte die Frau patientenschonend mit einem Rettungsbrett aus dem Pkw zu holen. Die Beifahrertür und das Dach wurden mit hydraulischem Gerät entfernt. Über das Autokennzeichen konnte die Feuewehr mittels Tablet die Rettungsdatenkarte des Fahrzeugs herunterladen, umso Informationen für die technische Rettung zu erhalten.
Nach Erstversorgung wurde die schwer verletzte 37-Jährige mit dem Christoph 77 in die Uniklinik Frankfurt geflogen. Die 62-jährige Mercedes Fahrerin erlitt ebenfalls schwere Verletzungen. Sie wurde in den Schockraum der Helios Dr. Horst Schmitt Kliniken nach Wiesbaden nach medizinischer Erstversorgung gebracht.
Die anrückenden Kräfte hatten Schwierigkeiten an die Einsatzstelle vorzudringen, aufgrund des Feierabendverkehrs und des Rückstaus. Die Berufsfeuerwehr Wiesbaden, die Freiwillige Wehr aus Nordenstadt sowie drei Rettungswagen, ein Notarzt, sowie die Einsatzleitung Rettungsdienst befanden sich an der Unfallstelle.
Ein zusätzlicher Rettungswagen wurde vom Nachbarkreis angefordert, der von Delkenheim aus angefahren war, da zunächst unklar war, ob die Rettungswagen die Unfallstelle schnell abfahren konnten, erklärt Einsatzleiter der Wiesbadener Feuerwehr, Philipp Posledni. Weiterhin wurde der Rettungshubschrauber "Christopher 77" aus Mainz hinzugezogen, um einen schnellen Transport der Patienten zu garantieren.
Parallel dazu wurde ein nicht mehr fahrbereites Unfallfahrzeug durch Kräfte der Feuerwehr mittels erst jüngst beschaffter Spezialausrüstung versetzt – dadurch wurde das Abfahren von Rettungswagen im Verlauf ermöglicht. Bei dieser Ausrüstung handelt es sich um ein tragbares Rollensystem, das unter einen nicht fahrbereiten Pkw montiert werden kann. Gleichzeitig sorgten Kräfte der Polizei für ein gezieltes Abfahren von aufgestauten Fahrzeugen, unterstützen bei den Einsatzmaßnahmen und leitete den Verkehr um.
Die Landesstraße 3028 war während der Rettungs- und Aufräumarbeiten sowie der Unfallaufnahme zwischen der Anschlussstelle zu A66 und der Straße “Hauptwache“ in Delkenheim bis etwa 21:30 Uhr voll gesperrt. Die unfallbeteiligten Fahrzeuge wurden abgeschleppt. Die Feuerwehr streute ausgelaufene Betriebsstoffe ab. Die Reinigung der Fahrbahn übernahm die Straßenmeisterei.
An den beiden Fahrzeugen sowie einer beschädigten Leitplanke entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 50.000 Euro.
Die Polizei Wiesbaden hat gegen die Frau aus Mainz ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zudem wurde ihr Führerschein sichergestellt.
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