ANZEIGE
Die Wasserspiele von Wiesbaden! Am Dienstagvormittag war es schwülwarm bis heiß. Ein idealer Nährboden für Starkregen, Hagel, Blitz und Donner. Zwei Unwetter zogen an einem Tag über Wiesbaden und sorgten für zahlreiche Einsätze für die Feuerwehr.
Zunächst zog am frühen Nachmittag gegen 14:10 Uhr die erste Starkregen- und Gewitterfront über Wiesbaden. Dabei traf es die Stadtteile von Biebrich und Schierstein. Besonders betroffen war das Biebricher Gewerbegebiet. Mehrere Büroräume von Firmen in der Hagenauer Straße wurden von einer Flutwelle heimgesucht. Ein angrenzender Parkplatz stand voll unter Wasser. Die Tchibo-Filiale in der Friedrich-Bergius-Straße war wieder betroffen. Erst vor wenigen Tagen drang Wasser ins Geschäft ein.
Auch beim Real-Markt in der Äppelallee gab es einen Wassereintritt. Mehrere Keller in der Hüttenstraße in Schierstein waren ebenfalls voll gelaufen. Das Wasser in der Unterführung an der Saarstraße stand gut einen Meter hoch. Ein VW Golf ist in den Fluten gestrandet so dass die Elektrik versagte und das Auto stehen blieb. Das Fahrzeug musste abgeschleppt werden. Ein Opel-Fahrer konnte an der Unterführung gerade noch rechtzeitig wenden. Wegen den vollgelaufenen Unterführungen kam es zu starken Verkehrsbehinderungen.
Der Kreuzungsbereich Saarbrücker Allee / Rheingaustraße stand unter Wasser. Die Riehlschule wurde ebenfalls vom Unwetter heimgesucht. Ebenso war die Erich-Ollenhauer-Straße betroffen. Im Wiesengrund traf es eine Gärtnerei, die den Wasserschaden allerdings in Eigenregie beseitigen konnte. Im Bereich Biebrich gab es zudem noch umgestürzte Bäume und abgebroche Äste.
Blitzeinschläge sorgten zusätzlich für die Auslösung von mehreren Brandmeldealarmen und damit für weiteres Einsatzaufkommen. Damit nicht genug musste in der Phase der Unwettereinsätze eine Person aus dem Rhein gerettet werden, lesen Sie dazu auch den verlinkten Artikel.
Gegen 17:45 Uhr verfinsterte sich erneut der Himmel über Wiesbaden.Eine schwere Gewitterzelle mit Sturmböen und Starkregen kam aus Frankfurt auf Wiesbaden zu. Wenige Zeit später meldeten sich die ersten Bürger beim Notruf. Besonders stark getroffen hatte es diesmal die Stadteile Kostheim und Kastel. Dort hatten auch mehrere Blitzeinschläge teilweise für Stromausfälle gesorgt. Durch einen Blitzeinschlag kam es zur einer Überspannung der Stromleitung. Das Kassensystem der Esso-Tankstelle fiel daraufhin aus, so dass die Tankstelle vorübergehend schließen musste.
Auch in angrenzenden Stadtteilen musste die Feuerwehr tätig werden. Viele Straßenzüge waren überflutet. Auf der Kreisstraße zwischen Hochheim und Kostheim lief das Wasser sturzbachartig von den Weinbergen auf die Straße und verschlammte die Fahrbahn. Für die Bewältigung der zahlreichen Einsätze am Abend mussten alle Freiwillige Feuerwehren aus Wiesbaden und alle drei Wachen der Berufsfeuerwehr eingesetzt werden. In Kostheim wurde eigens eine Einsatzleitung im Feuerwehrhaus eingerichtet, um die Vielzahl der Einsätze in dem Stadtteil gezielt abzuarbeiten.
In der Uthmannstraße, Hallgarter Straße und in der Eichenstraße waren mehrere Keller in Mehrfamilienhäusern vollgelaufen. Das Wasser stand teilweise 5 bis 10 Zentimeter hoch. In einer Tiefgarage im Römerfeld breitete sich das Wasser auf 150 Quadratmetern auf einer Höhe zu 10 Zentimeter aus. Mit Tauchpumpen und I-Saugern wurde das Wasser abgepumpt. Auch in der Gustavsburger Straße stand das Wasser in den Kellern von mehreren Reihenhäusern. Nachbarn die nicht betroffen waren, packten mit an und halfen den Betroffenen. Auch in Alt-Kostheim gab es zahlreiche Einsatzstellen. Die Industrieanlage von der Firma Elster in Kostheim wurde vom Unwetter heimgesucht. Auf über 1.000 Quadratmeter stand das Wasser mehrere Zentimeter hoch. Mehrere Freiwillige Wehren waren vor Ort im Einsatz.
In der Adalbert-Stifter-Straße in Sonnenberg drohte ein großer Baum auf ein Haus zu stürzen. Die Feuerwehr konnte die Gefahr beseitigen, in dem ein Teil des Baumes abgetragen wurde. In der Waldstraße quoll aus bisher ungeklärter Ursache Wasser aus einer Zisterne und überflutete eine Wiesenfläche mit einem angrenzenden Haus. Die Feuerwehr zog einen Graben, damit das Wasser ablaufen konnte.
Gegen 21:00 Uhr drohte zunächst eine weitere Unwetterfront nach Wiesbaden einzulaufen. Hauptsächlich traf es diesmal die A3 zwischen Medenbach und dem Wiesbadener Kreuz, sowie Breckenheim und Wallau. Die Straße zwischen dem Wallauer Gewerbegebiet und Breckenheim war teilweise überflutet. Geröll und Schlamm waren die Folge. Bereits am Abend musste die Wallauer Wehr ins Gewerbegebiet ausrücken. In den Räumen von MultiSport stand das Wasser 3 bis 4 Zentimeter hoch.
Bis 2:00 Uhr wurden rund 300 Einsatzstellen angefahren. Bei der Firma Elster werden die Arbeiten am frühen Mittwochvormittag abgeschlossen sein. Rund 300 Kräfte von allen drei Berufsfeuerwehrwachen, sowie die 20 Freiwilligen Wehren aus dem Stadtgebiet waren eingebunden. Die Informations- und Kommunikationsgruppe half bei der Koordination der Einsätze. Die Wasserrettungsgruppe der DLRG unterstützte die Feuerwehr. Die Betreuungsgruppe des DRK kümmerte sich um die Einsatzverpflegung.
Haben Sie noch weitere Bilder von Unwetterschäden, dann schicken Sie uns ihre Fotos an info(at)wiesbadenaktuell.de. Wir werden eine Auswahl online stellen.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de.
>>> Weitere Bilder folgen im Laufe des Mittwochs <<<