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Mit minimalen Chancen auf den Klassenerhalt ging der SV Wehen Wiesbaden in den letzten Spieltag. Der Abstand auf den Relegationsplatz betrug vor der Partie 3 Punkte und 10 Tore Differenz. Der KSC musste in Fürth hoch verlieren, hätten die Hessen hoch gegen FC St. Pauli gewinnen müssen, um noch eine Chance auf den Relegationsplatz zu haben.
"Wenn wir realistisch sind, ist das fast nicht machbar. Wir die Hoffnung nicht sterben lassen. Wenn es geschehen sollte, wäre es eines der größten Wunder", sagte Rehm am Freitag in der Pressekonferenz.
Chefcoach Rüdiger Rehm nahm fünf Änderungen in der Startformation vor. Manuel Schäffler fehlte aufgrund der 10. Gelben Karte. Im Tor stand Lukas Watkowiak, der für Heinz Lindner im Tor stand. Vor der Partie wurde über Twitter von Vereinsseite mitgeteilt, dass er wegen einer Verletzung fehlen würde. Nach dem Spiel stellte Rehm klar, dass er Watkowiak dem Vorzug geben wollte, der Lindner den Verein verlassen wird. Weiterhin musste Tobias Schwede kurzfristig passen. Phillip Tietz, Daniel-Kofi Kyereh, Jeremias Lorch und Michael Guthörl standen in der Startfelf. St Pauli Trainer Jos Luhukay brachte im Tor Korbinian Müller, sowie Maximilian Franzke und Luis Angel Coordes von Beginn an.
Der Karlsruher SC kassierte früh den ersten Gegentreffer in Fürth. Der SV Wehen Wiesbaden startete mit einem Doppelschlag in die Partie und ließ die Hoffnungen auf das Wunder bestehen.. Stefan Aigner (11.) und Phillip Tietz (12.) erzielten die Treffer. Die Rot-Schwarzen blieben weiter am Drücker. Lorch (20.) legte die Kugel über das Tor. In der 21. Minute glich der KSC zum 1:1 aus.
Nach 20 Minuten nahm St. Pauli etwas mehr Fahrt auf und kam zu Chancen. Leo Östigard (25.) köpfte aus kurzer Distanz zum 1:2 ein nach dem Watkowiak die Kugel beim vorherigen Torschuss nur wegfausten konnte. Der Ausgleich folgte kurze Zeit später.. Eine Flanke von der linken Seite köpfte Veerman (32.) aus kurzer Distanz ein.
Auf der Gegenseite probierte es Chato (35.) mit einem Fernschuss aus gut 20 Metern. Gyökeres (37.) zog aus 18 Metern ab. Keeper Watkowiak war zur Stelle. Der SVWW ging wieder in Führung. Aigner (39.) legte für die Hessen wieder vor. Kyereh (43.) kam zum Kopfball, die Kugel flog am linken Pfosten vorbei.
Ohne Wechsel startete die zweite Halbzeit. Es war zunächst ein offenes Spiel. Franzke (48.) und auf SVWW-Seite Guthörl (55.) scheiterten. Jeweils eine hochprozentige Chance ließen Franke (61.) und Gyökeres (61.) liegen.
Im darauffolgenden Angriff wurde Aigner im Strafraum von Olsson zu Fall gebracht. Tietz (61.) verwandelte den folgenden Strafelfmeter erfolgreich im rechten unteren Eck. Kurz darauf erhöhten die Rot-Schwarzen erneut durch Tietz (66.) zum 5:2. Kyereh (71.) verpasste den sechsten Treffer nachzulegen. St. Pauli verkürzte zum 3:5 durch Veermann (73.), der aus spitzem Winkel einnetzte.
Auch in der Schlussviertelstunde gab es weitere Chancen auf beiden Seiten. Der eingewechselte Knöll (80.) scheiterte am Keeper Müller. Am Ende stand es nach 90 Minuten 5:3. Schiedsrichter Christian Dingert pfiff pünktlich ab.
St-Paulis Trainer Jos Luhukay war über das hohe Ergebnis nicht erfreut. Seine Mannschaft hatte nicht konsequent genug verteidigt und einfache Gegentore zugelassen. Nach dem das 2:2 fiel, fehlte es seinem Team an Konstanz, so dass weitere Treffer fielen. Man merkte das die Luft nach dem Klassenerhalt beim letzten Spiel bereits erreicht wurde. Weiterhin hat sich die bestehende Auswärtsschwäche bestätigt.
Chefcoach Rehm war mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden. "Sie haben mit glücklich gemacht. Wir haben versucht die Enttäuschung in den letzten Tagen aus den Beinen und den Köpfen zu bekommen", so Rehm. Die Mannschaft hat in den letzten 12 Monaten eine positive Entwicklung gemacht.
Das Offensivspiel war heute ansprechend, allerdings wurden drei Gegentore zugelassen. Die vielen Gegentreffer so Rehm hat wohl auch dazu geführt, dass es in dieser Saison am Ende nicht ganz gereicht hat.
Nach dem 2:0 unterlief seinem Team einfache Fehle. Das 2:2 durfte nicht passieren. Seine Mannschafte reagierte und erzielte weitere Treffer und zeigte Spielfreude. "Das macht uns einen Tick glücklicher in diesem schwierigen Moment. Wir müssen den Weg in die 3. Liga antreten, aber die Ärmel hochkrempeln, uns ordnen und dann in die neue Saison hineingehen", so der Trainer abschließend.
Der SV Wehen Wiesbaden steht als Absteiger in die 3. Liga fest. Dynamo Dresden muss ebenfalls den Gang in Liga 3 antreten. In die Relegation muss der 1. FC Nürnberg. Der Karlsruher SC holte in Fürth ein 2:1 und hält damit direkt die Klasse. Nürnberg kam in Kiel nicht über 1:1 hinaus.
Wann die neue 3. Liga Saison starten wird, steht zurzeit noch nicht fest. Ursprünglich sollte ab dem 24. Juli die neue Saison 2020/21 beginnen, der Termin dürfte sich deutlich nach hinten schieben.
Als Aufsteiger stehen in die 3. Liga stehen der 1. FC Saarbrücken, VfB Lübeck und Türkgücü München. Zwischen Verl und Lok Leipzig wird der vierte Aufsteiger ermittelt.
In der nächsten Woche wollen die Verantwortlichen eine Bilanz ziehen. Wer bleibt, wer muss gehen, das wird in den nächsten Tagen und Wochen beantwortet. 16 Spieler haben noch einen Vertrag für 2021.
Heinz Lindner wird den SVWW verlassen, er sucht sich eine neue Aufgabe. Dies hatte Rüdiger Rehm in der anschließenden virtuellen Pressekonferenz verkündet. Aus diesem Grund bekamen Lukas Watkowiak und Jan Bartels den Vorzug beim letzten Saisonspiel. Lindner stand nicht im Kader in der letzten Partie.
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SV Wehen Wiesbaden - FC St. Pauli 5:3 (3:2)
SV Wehen Wiesbaden: Watkowiak - Guthörl (72. Knöll), Mockenhaupt, Mrowca (c), Franke (82. Niemeyer) - Kuhn (72. Ajani), Lorch, Chato - Aigner (82. Schönfeld)- Tietz, Kyereh (87. Dittgen).
FC St. Pauli: Müller - Zander, Östigard, Senger, Olsson (73. Penney) - Viet (61. Benatelli), Becker (73. Flum), Coordes (56. Lankford) - Gyökeres - Franzke (73. Lawrence) -Veerman.
Tore:
1:0 Aigner (11.)
2:0 Tietz(12.)
2:1 Östigard (25.)
2:2 Veerman (32.)
3:2 Aigner (39.)
4:2 Tietz (61. FE)
5:2 Tietz (66.)
5:3 Veerman (73.)
Gelbe Karte:
- / Becker
Schiedsrichter:
Christian Dingert
Zuschauer:
-
Fotos: Jan Hübner