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Über dem Tor in der Bierstadter Patrickstraße hing ein mit Luftballons geschmücktes „Herzlich willkommen“-Banner, vor den Eingängen verteilten Mitglieder des Pastoral- und Sekretärinnenteams sowie Pfarrgemeinderatsmitglieder Mutmach-Kärtchen mit biblischen Impulsen und am Info-Point im neuen großen Saal des Gemeindezentrums St. Birgid gab es für alle Namensschilder und ein Programm. Die Pfarrei St. Birgid hatte am 9. September zum Tag für alle eingeladen – um den Abschluss der Bauarbeiten an der Pfarrkirche und im Gemeindezentrum zu feiern, aber auch um zu planen, wie jetzt inhaltlich an der Pfarrei weitergebaut werden könne – so formulierte es Annette Karthein, Leiterin der Fachstelle Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung im Bistum Limburg, in ihrer Begrüßung. „Jeder von uns wird gebraucht“, sagte Karthein, die durch den Tag moderierte. Aus verschiedenen Kirchorten seien verschiedene Menschen zusammenkommen, um etwas gemeinsam zu entwickeln.
Und dass dies durchaus auch Spaß machen kann, wurde schnell deutlich. Bezirkskantor Roman Bär teilte die rund 250 Anwesenden in drei Gruppen ein und studierte zur Einstimmung ein eigenes Tag-für-alle-Lied ein. Um zu zeigen, dass alle in der Pfarrei wichtige Fähigkeiten haben, folgten verschiedene Statements von Pfarreimitgliedern. Etwa von Martina Lotter, die als Katechetin bei der Vorbereitung der Erstkommunion mitgemacht hat. „Jeder macht es so, wie er kann und so ist es gut“, so ihr Urteil. Auch das Ehepaar Püschel fühlt sich in St. Birgid willkommen und findet: „Das ist gelebte Kirche hier.“ Ortvorsteher Stephan Belz engagiert sich, weil er das Gute, das er erfahren hat, weitergeben möchte und AK Jugend-Mitglied Laura-Sophie Barth, „weil ich meine Zeit nicht besser füllen könnte. Es macht mich glücklich hier mitzumachen und es macht einen Sinn.“
Im Anschluss teilten sich die Anwesenden in die Mitmach-Angebote auf. Besonders begehrt war die Kirchenführung, in der es aber weniger um die baulichen Maßnahmen ging, als darum, den Kirchenraum und seine Bedeutung zu erfahren. In der Gesprächsrunde „Warum tun wir, was wir tun?“ ging es derweil um den Geist, die spirituellen Wurzeln der Teilnehmer. Im Projekt Musik und Rhythmus wurden Lieder für den Gottesdienst vorbereitet, in der Schreib- und Visionswerkstatt ein Lesungstext. Die eigenen Talente entdecken konnte man beim Charismen-Spiel mit Birgit Henseler, Referentin für Engagement- und Charismenförderung beim Bistum. Über Perspektiven und Projekte wurde in den Mitmach-Angeboten zur Trauerpastoral und den Christlichen Nachbarschaftsgruppen gesprochen. Für die Kinder und Jugendlichen hatten die Pfadfinder und der Arbeitskreis Jugend ein vielfältiges Programm aufgestellt. Es gab eine Hüpfburg, eine Kletterwand, einen Escape-Room sowie Schmink- und Bastelangebote.
Das Mittagessen hatten Flüchtlinge und Gemeindemitglieder gemeinsam unter der Federführung von Benedikt Schwaderlapp zubereitet. Zeitgleich öffneten die Infostände der Caritas, des Eine-Welt-Kreises, der Vietnamhilfe, der Kitas, der Familienpastoral und der Trauerpastoral. Ein Weinstand bot die Möglichkeit zum Austausch und zur Begegnung. Im anschließenden World-Café wurde der Tag noch einmal reflektiert.
Nachmittags begrüßte Pfarrer Frank Schindling dann Gemeinde und Gäste in der umgestalteten Kirche St. Birgid zum Festgottesdienst. Neben dem Pastoralteam hatten im Altarraum knapp 60 Messdiener Platz genommen, auf der Orgelempore hatte sich unter der Leitung von Szilvia Tóth und Roman Bär eine Chorgemeinschaft aus allen vier Pfarreichören versammelt und die Band BON und einige Musiker von leBandig trugen ebenfalls zur musikalischen Gestaltung der Feier bei.
In seiner Predigt forderte Schindling die Gemeindemitglieder auf, ihre Gaben und Charismen in die Kirche einzubringen. Gemeinsam solle überlegt werden, wo es hingehen soll. „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann lehre die Arbeiter die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer“, zitierte der Pfarrer de Saint-Exupery. „Lasst uns die Sehnsucht in uns wach halten! Bauen wir weiter an dieser Kirche – und zwar wir alle“, schloss Schindling.
Zum Schluss dankte der Pfarrer stellvertretend für die rund 50 Arbeiter Architekt Thomas Dang, Ingenieur Markus Bundschuh und Volker Hauschopp, aber auch der evangelischen Kirchengemeinde, die von Sabine Siemer vom Kirchenvorstand und Pfarrer Andreas Friede-Majewski vertreten wurde und wo während der Umbauphase Messe gefeiert werden durfte. Gedankt wurde auch Annette Karthein, Leiterin der Limburger Fachstelle Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung, und Birgit Henseler, Referentin für Engagement- und Charismenförderung des Bistum Limburg, die den Tag für alle inhaltlich begleitet hatten. Blumen gab es auch für Pfarrsekretärin Regine Wagner, die mit ihrem Team für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung gesorgt hatte. Zum Schluss freute sich die Gemeinde dann noch über ein Willkommen: Der Pfarrer begrüßte Pastoralreferent Stephan Lechtenböhmer im Pastoralteam St. Birgid.
Im Anschluss klang der Tag für alle mit einem fröhlichen Gemeindefest vor der Kirche aus – dazu gab es Livemusik von JOMÄX.
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Fotos: Anne Goerlich-Baumann