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Wer vor dem 9. März in Wiesbaden nach dem Namen Gert-Uwe Mende fragte, dürfte wohl meist ein Schulterzucken geerntet haben. Nur in Dotzheim war er bereits seit August 2018 bekannter, denn dort folgte er dem verstorbenen Klaus Riehl auf den Posten des Ortsvorstehers.
Mit dem Entschluss, die mögliche Nachfolge des Genossen Sven Gerich anzutreten, der wehmütig das sinkende Schiff verlassen musste, um den Behörden für Ermittlungen in mehreren Verfahren zur Verfügung zu stehen, fasste Mende, der als Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion die Welt der Kommunalpolitik nur aus den Augenwinkeln kannte, eine mutige Entscheidung für seine Partei.
Doch auf seine Genossen war Verlass. Nach seiner Nominierung lief die PR-Maschine der Wiesbadener SPD an und schoss den bis dato in der Lokalpolitik Unbekannten von null auf hundert. Stets im Tross von unermüdlich postenden und teilenden Wahlhelferinnen und -helfern und, getragen von deren Euphorie ein Ass aus dem Ärmel gezogen zu haben, spielte der erfahrene Politiker sein ganzes Können und Wissen rund um das Thema Wahlkampf perfekt aus. Ein weiterer Vorteil beim Werben um Wählerstimmen konnte Mende durch seinen Arbeitgeber verzeichnen. Die SPD-Landtagsfraktion unterstützte seine Kandidatur uneingeschränkt. Ein Luxus, der keinem anderen Kandidaten zuteil war und der die Zahl von Mendes Wahlauftritten im Vergleich potenzierte.
Mende ist ein kluger, wortgewandter akademisch ausgebildeter Redner, der nach einem geisteswissenschaftlichen Studium als Redakteur bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel im Ressort Nachrichten/Politik arbeitete und so beide Seiten der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sehr gut kennt.
Das zeigte sich bei Podiumsdiskussionen mit anderen Kandidaten. Immer wieder griff er geschickt die Statements der Mitbewerber auf, ergänzte, relativierte oder modellierte und machte sie so zu seinen ganz eigenen Positionen, mit dem unverkennbaren "GUM"-Stempel. So mancher Genosse rieb sich da erstaunt die Augen und fragte sich, wo die oft hemdsärmelige Art, die er sonst aus der Partei kannte, abgeblieben war.
Im Straßenwahlkampf zeigte Mende seine zweite Stärke. Sympathisch, zugewandt, mit einem großen Talent zum Zuhören, holte er Menschen aller Altersgruppen und Schichten exakt dort ab, wo diese im Gespräch mit ihm standen. Eine Eigenschaft, die eine Unwiderstehlichkeit erzeugt, der man sich kaum entziehen kann. Mende weiß immer genau was er tut, er agiert nicht aus dem Bauch, sondern wohl überlegt und souverän. Dabei merkt man ihm den erfahrenen Politiker in jedem Moment an. Man hat dabei jedoch keinen Augenblick das Gefühl, das er sich dabei verstellt, im Gegenteil, seine Authentizität überzeugt.
Das sich sein Nachnahme für zahlreiche Wortspiele eignet, trägt in einer Zeit der verkürzten Wortbeiträge noch ein weiteres Element zur PR-Maschinerie bei.
Am Sonntag muss Mende beweisen, dass er gegen den Trend der Bundes-SPD - die sich aktuell unaufhaltsam in einer Abwärtsspirale hin zur Bedeutungslosigkeit befindet - einen Wahlsieg liefern kann. Werden die Wiesbadenerinnen und Wiesbadener einen Haken an die Affäre „Gerich“ machen, getreu dem Motto „Der König ist tot, es lebe der König“?
Und ist es Mende während des Wahlkampf gelungen, Inhalte, die er vom jetzigen Amtsinhaber übernommen hat, so zu seinen zu machen und zu bewahren, dass er dabei gleichzeitig glaubhaft darlegen konnte, dass es in den Bereichen, über die Gerich stolperte, kein „weiter so“ geben wird?
Mende möchte als Oberbürgermeister laut eigener Aussage für eine neue politische Kultur stehen, die vor allem von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist.
Die Wahlkampfthemen von Gert-Uwe Mende finden Sie hier.
Ganz gleich, für wen Sie sich am Sonntag entscheiden - Demokratie braucht Wähler. Nutzen Sie Ihre Stimme, gehen Sie wählen!
Bitte lesen Sie auch den Artikel über Eberhard Seidensticker im verlinkten Artikel.
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Links zu weiteren Informationen über Eberhard Seidensticker:
Homepage SPD Landtagsfraktion
Gert-Uwe Mendes Webseite
Gert-Uwe Mendes auf Facebook
Gert-Uwe Mendes Lust auf Wiesbaden
Gert-Uwe Mende im Lilienjournal
Gert-Uwe Mende bei „Draußen nur Kännchen“
Foto: WA