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Dr. Werner Behrendt, Stifter der treuhänderischen Bernhard-von-Wiesen-Stiftung und Carla Schulte-Kalms, Ortskuratorin Wiesbaden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) übergaben am Donnerstag, 4. April, Gabriele Wolter, Amtsleiterin des Grünflächenamtes, eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Deutsche Stiftung Denkmalschutz – Gefördert durch die treuhänderische Bernhard-von-Wiesen-Stiftung“.
Dank der Treuhandstiftung und zweckgebundener Zuwendungen der Familie Adelmannsfelden konnte das Grabmal des Reichsgrafen Alfred Adelmann von Adelmannsfelden auf dem Nordfriedhof mit einem monetären Aufwand von 7.270,23 Euro restauriert werden.
Die Bronzetafel soll an die private Förderung erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Das Grabmal gehört zu den über 210 Denkmalen, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Lotterie GlücksSpirale allein in Hessen fördern konnte.
Wiesbadens Nordfriedhof im Waldbereich von Höllkund zwischen Nerotal und Adamstal wurde 1877 eingeweiht, nachdem die Kapazitäten des Alten Friedhofs erschöpft waren. Für bekannte Persönlichkeiten und wohlhabende Familien der Stadt entstanden hier repräsentative Grabbauten im Stil des Historismus und des Jugendstils, teilweise von bekannten Bildhauern. Bislang hat die Bernhard-von-Wiesen-Stiftung Instandsetzungs- und Pflegemaßnahmen in Höhe von insgesamt rund 90.000 Euro auf beiden Friedhöfen ermöglicht.
Das Grabdenkmal des Reichsgrafen Alfred Adelmann von Adelmannsfelden wurde von Professor Johannes von Schilling (1828-1910), einem bedeutenden Bildhauer seiner Zeit, geschaffen. Die 1,30 Meter hohe Marmorfigur ruht auf einem unpolierten, 1,40 Meter hohen Granitsockel. Die kniende Figur trägt ein antikisierendes Gewand mit Faltenwurf. Mit der rechten Hand streckt die Poesie einen Rosen- und Eichenlaubkranz über das Grab, in der linken Hand hält sie eine Lyra. Die sehr fein-detaillierte Bearbeitung des Carrara-Marmors lässt die Skulptur an manchen Stellen fast transparent erscheinen. Die vor dem Granitsockel errichtete polierte Grabplatte aus Balmoral-Granit war ursprünglich vergoldet und nannte die Namen des Grafen und seiner Frau.
Durch Sturmschäden war es zu Aus- und Abbrüchen gekommen, Hand und Ehrenkreuz der Figur waren abgeschlagen, der Sockel wies Risse auf und die Inschrift war unleserlich. Die nun erfolgreich abgeschlossene Restaurierung des Grabmals umfasste die Konservierung inklusive der Ergänzung, Verfugung und Vergoldung der Inschrift.
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Foto: Stadt Wiesbaden