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„Eins, zwei, drei … und los!“ Ein Dutzend Kinder lässt die selbstgebastelten Papierflieger auf dieses Kommando frei. Sie segeln über den Schulhof der Riederbergschule. Ganz schön kreativ, was die Ferienbetreuungskinder hier gemeinsam gebastelt haben. „Für mich war es ebenso überraschend“, sagt der pädagogische Leiter Holger Pfaff. Denn auch er baut die Flugobjekte zum ersten Mal und lässt sich genau wie die Kinder von den unterschiedlichen Eigenschaften der Flieger faszinieren.
„Fliegen“ lautet das Leitmotiv der sechsten Ferienwoche, einer von dreien, in denen der Förderverein der Innenstadt-Grundschule eine Betreuung zwischen 7:30 und 16:30 Uhr anbietet.
Die Betreuung wird bezuschusst über das städtische Schulamt, das während der Schulzeit in der nachschulischen Betreuung 3.500 Plätze an 35 Grundschulen vorhält. Jedes Jahr kommen bis zu 300 neue Plätze dazu. Träger sind Schulfördervereine und freie Träger. Je nach Nachfrage werden bis zu neun Wochen Ferien in den Einrichtungen angeboten.
In der Riederbergschule haben rund zwei Dutzend Kinder diese Woche gebucht. Sie ist gut vorbereitet und ereignisreich. Und es gab einen ganz besonderen Höhepunkt: Am Mittwoch wurde der Flugplatz in Mainz-Finthen besucht – und dort gab es sogar für die Kinder, deren Eltern zugestimmt haben, einen kleinen Rundflug in einer viersitzigen Maschine. Dieses tolle Angebot kam über private Kontakte zustande.
Aber auch sonst hat sich das Team zum Thema „Fliegen“ eine ganze Menge ausgedacht. „Wir haben erstmal gesammelt, was überhaupt alles fliegen kann“, zeigt Holger Pfaff eine lange Liste, die an der Wand hängt. Dort haben die Kinder vom Drachen über den Engel, den Vogel, den Düsenjäger und das Blatt bis zum Torwart und zur Pistolenkugel alles aufgeschrieben, was ihnen eingefallen ist. „Eine Gruppe ist gerade in die Stadtbücherei unterwegs und holt Bücher über das Fliegen“, sagt Pfaff. Er ist für das Basteln weiterer Papierflieger zuständig und hat sich dafür ein Anleitungsbuch mit zahlreichen „Flugzeugtypen“ besorgt, während eine andere Kollegin mit den Kindern „Flügelwesen“ herstellt, die dann als hübsche kleine Skulpturen an die Ferienwoche erinnern. „Wir waren gestern auch schon auf dem Alten Friedhof und haben uns angeguckt, wie die Blätter und Samen von den Bäumen segeln“, erzählt ein Junge.
Auf die Flugplatzbesichtigung und den Rundflug freuten sich natürlich alle am meisten. Wie in der Nachmittagsbetreuung sonst auch, können aber auch alle anderen Möglichkeiten der Betreuungsräume genutzt werden. Schließlich sind ja Ferien! Die bereits beendeten Ferienwochen wurden hauptsächlich für Ausflüge genutzt, berichtet Pfaff. Für die Hälfte der gesamten Ferienzeit bietet die Schule die Ferienbetreuung an. Pro Woche kostet diese 30 Euro, für Kinder, die sonst nicht die Betreuung besuchen, 40 Euro.
„Wir eröffnen den Kindern verschiedene Erfahrungsräume, um ihnen eine abwechslungsreiche Zeit zu ermöglichen. Gemeinsam sind wir unterwegs, bieten verschiedene Projekte und Arbeitsgruppen an oder kooperieren mit anderen Anbietern des Stadtteils.“
„Seit einer Weile besuchen wir in jeder Ferienbetreuung ein bis zwei Arbeitsstellen - gerne auch von Eltern. So hatten wir schon Gelegenheit, einem Geigenbauer, dem hessischen Staatstheater und einer Großküche einen Besuch abzustatten“, informiert die Homepage des Fördervereins. Oder eben auch mal „in die Luft zu gehen“ – sicher ein Erlebnis, das noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
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Foto: Privat