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„Da waren Profis am Werk“, sagte AfD-Kreisschatzmeister Robert Lambrou. Einen so schweren Hackerangriff hatten die für die AfD Webseiten zuständigen IT-Spezialisten in ihrer Praxis noch nicht erlebt und so dauerte es auch mehr als 48 Stunden, bis die Webseiten wieder erreichbar waren.
Die über 50 gefundenen Wahlplakate gehören zu mittlerweile über 350 von öffentlichen Masten heruntergerissenen und gestohlenen Exemplare. An den meisten Wahlplakaten hingen noch Reste von Kabelbindern. Robert Lambrou bedauert, dass die quasi unverrottbaren Schilder ausgerechnet in der Natur entsorgt wurden.
Klar ist, dass es sich beim Diebstahl der Wiesbadener AfD-Wahlplakate um eine der gezielten Aktionen handelt, wie sie auf einschlägigen Internetseiten gefeiert werden. Neben Berichten über Angriffe auf AfD-Plakate anderer Kreisverbände findet sich auf diesen Internetseiten auch ein Aufruf zu Demonstrationen.
Lambrou hält das nicht für einen Zufall. „Es sind immer nur dieselben 100 bis 300 Leute, die gegen unsere Veranstaltungen in Wiesbaden demonstrieren.“ Für die AfD-Gegner hat er eine Botschaft: „Sie sollten aufpassen, dass Sie sich beim Protest gegen die AfD nicht derselben Methoden bedienen, die Sie zu bekämpfen vorgeben. Dadurch sind sie in Ihrem Verhalten zunehmend nicht mehr zu unterscheiden von Menschen, die sich in anderen Bereichen des politischen Spektrums, genau so übel benehmen.“
Aus Sicht von Lambrou sind mit dem systematischen Diebstahl von AfD-Wahlplakaten und den massenhaften und drastischen Beleidigungen sowie vereinzelt sogar dem Bespucken von Besuchern von AfD-Wahlkampfveranstaltungen), bereits Grenzen deutlich überschritten worden. „Das sind Verhaltensweisen, die auch viele Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt deutlich ablehnen.“
Kreissprecher Eckhard Müller stellt das Verhalten der Plakatdiebe und der sich völlig intolerant verhaltenden Demonstranten in Kontrast zu der Gruppe von etwa zehn jungen Menschen, die bei der Wahlkampfveranstaltung der AfD am Mittwoch, 24. Februar eine Stunde lang kritische Fragen gestellt hatten und mit den drei Rednern diskutierten.
„Diese Mitbürger mögen uns vielleicht immer noch nicht. Aber sie haben den Mut gehabt, uns auf vernünftige Art und Weise mit ihrer Skepsis und ihrer Ablehnung zu konfrontieren. So kann ein demokratischer Dialog gelingen.“
Die AfD Wiesbaden wird zunächst keine Anzeige gegen Unbekannt stellen. Sie wird etwas viel Schlimmeres machen. Alle Plakate wurden bei der Revierförsterei heute Morgen bereits abgeholt und werden im Laufe des Tages in Wiesbaden wieder aufgehängt. Kreissprecher Müller lächelt verschmitzt und sagt: „Das ist ganz praktisch die Höchststrafe für die Plakatdiebe“.
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