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Hartmut Volle hat viele Facetten. Er engagiert sich für unterschiedlichste Themen und ist ein optimistischer Mensch, obwohl ihm und seiner Familie das Schicksal übel mitgespielt hat. Vor vier Jahren verunglückte sein damals 18-jähriger Sohn Max so schwer, dass er seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt ist. „Das hat uns mit solch einer Wucht aus der Bahn geworfen“, sagt er.
Es sind extreme Momente, die das Schauspieler-Paar Hartmut Volle und Andrea Wolf mit ihren beiden Kindern Nina und Max durchlebten. „Schlagartig ist nichts mehr, wie es einmal war.“ Sein Blick auf das Leben veränderte sich. „Mir ist meine Zeit jetzt zu wertvoll, meine Kraft zu wertvoll“, sagt er kurz nach dem Unfall in einem Interview. Der schwere Schicksalsschlag trifft die Familie nicht nur emotional schwer, sondern auch finanziell. Die andauernden Reha-Maßnahmen des Sohnes kosten Geld.
Durch einen glücklichen Zufall lernte er die Wiesbadener IFB-Stiftung und die vielen Einrichtungen kennen und schätzen und wurde ihr Botschafter. „Es wird immer viel über Inklusion geredet und wenn es darauf ankommt, ist nur heiße Luft dahinter“, sagt Volle. Diese Erfahrung habe sein Sohn immer wieder machen müssen, bis er auf die IFB-Stiftung aufmerksam wurde. Dort wird sein Max im Herbst eine Ausbildung als Marketingkaufmann machen und hoffentlich zukünftig ein selbstbestimmtes Leben führen. „Endlich gibt es für ihn und uns eine hoffnungsvolle Perspektive. Wir sind sehr zuversichtlich und glücklich. Ich freue mich sehr, diese Einrichtung ehrenamtlich zu unterstützen.“
Aufgewachsen ist Hartmut Volle als Sohn eines Pfarrers und sieben Geschwister in Schwaben. Nach einem Soziologie-Studium in Bielefeld folgte eine Schreinerlehre bevor er Anfang der 80er Jahre eine private Schauspielausbildung in Berlin absolvierte. Seit 1984 arbeitet er als Schauspieler für Film, Fernsehen und Theater. Während der Schreiner-Lehre kam er mit der Hand in die Säge und verlor mehrere Finger. Doch Hartmut Volle ist und bleibt ein Optimist und trotzt dem Schicksal. „Mein Handicap ist fast schon zu meinem Markenzeichen geworden. In meiner Tatort-Rolle Hort Jordan mache ich darüber öfters Witze und mit dem Klavierspielen klappt es auch noch gut
Der vielseitige Mime ist im Oktober wieder als Chef der Spurensicherung Horst Jordan im saarländischen Tatort zu sehen. Derzeit steht er bis Ende Juli als Malvolio in dem Shakespeare-Stück „Was Ihr wollt“ in Hanau auf der Bühne. Anfang nächsten Jahres kommt der in Frankfurt lebende Künstler mit dem Spielfilm „Die Reste meines Lebens“ an der Seite von Ulrike Kriener in die deutschen Kinos.
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Hintergrund:
IFB Inklusion durch Förderung und Betreuung e.V., IFB-Stiftung
Seit 1959 ist es das Ziel der gemeinnützigen Organisation IFB Inklusion durch Förderung und Betreuung e.V., die Lebensbedingungen von Menschen mit besonderen Bedürfnissen in jeder Lebensphase zu verbessern.
„So viel Selbstbestimmung wie möglich, so viel Betreuung wie nötig“, so der Leitgedanke der Organisation, die Menschen im Alter von null bis 100 unterstützt. Ursprünglich als private Elterninitiative in Wiesbaden gegründet, begleitet, unterstützt und fördert die Organisation IFB heute rund 1 500 Betroffene und ihre Angehörigen.
IFB: Känguru – Zuhause – JOB – Rhinos – Hospizium – Löwenmut – Ehrenamt – Förderverein
In insgesamt sieben Bereiche gliedern sich die unterschiedlichen Leistungen – je Lebensphase und Alter der Klientinnen und Klienten. Känguru setzt bei der Frühförderung von Kindern an und unterstützt Familien, in denen ein Kind oder Jugendlicher mit Handicap lebt. Bei Zuhause werden Menschen mit Behinderung betreut, die in den eigenen vier Wänden bzw. von ihren Eltern oder Angehörigen unabhängig und selbstbestimmt leben möchten, aber auf Pflege und/oder Betreuung angewiesen sind. Die Gemeinnützige JOB GmbH gibt Menschen mit Handicap eine berufliche Perspektive und der Sportbereich Rhinos tut dies in sportlicher Hinsicht. In der letzten Lebensphase steht Hospizium mit den Bereichen ADVENA Betroffenen und Angehörigen zur Seite. Löwenmut fasst die IFB-Leistungen außerhalb Deutschlands zusammen – aktuell fokussieren sich die Aktivitäten auf das Kinderhospiz Löwenmut in Klipriver nahe Johannesburg (Südafrika). Alle Bereiche werden von Ehrenamt unterstützt – aktuell sind etwa 250 Freiwillige für die oben genannten IFB-Töchter und Engagements tätig. Der Förderverein der IFB-Stiftung führt öffentlichkeitswirksame Fundraisingprojekte für die IFB durch.
Die Organisation IFB beschäftigt über 1000 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehr als 55 Einrichtungen in Wiesbaden und Umgebung, im Rheingau-Taunus-Kreis, im Main-Taunus-Kreis, im Landkreis Limburg-Weilburg, in Hadamar, in Leipzig und in Klipriver (Südafrika). Sie ist weltanschaulich unabhängig und gemeinnützig. Geleitet wird die gemeinnützige Organisation von Wolfgang Groh.
Weitere Informationen: Webseite und Facebook
Foto: Kammerer