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Seit letztem Jahr liefen die Arbeiten, am Montag wurde die Modernisierung der Heizzentrale „Alte Kliniken“ von der ESWE Versorgungs AG mit der offiziellen Einweihung so gut wie abgeschlossen.
Bis August 2014 dominierte der 40 Meter hohe und 1,80 Meter breite Kamin des Heizwerks für die Liegenschaften „Alte Kliniken“ die Umgebung. Doch mit der Modernisierung des Heizwerks wurde dieser überflüssig.
Anfang 2011 begannen zwischen der GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH und der ESWE Versorgungs AG Gespräche um eine Erneuerung des Heizwerkes an der Platter Straße. Damals nahmen je ein Gasheiz- sowie ein Ölheizkessel beinahe den gesamten Raum im Untergeschoss ein. GWW und ESWE Versorgung kamen überein, dass das Heizwerk auf den neuesten Stand gebracht werden sollte.
Die GWW mit ihren Mehrfamilieneinheiten stand als Heizkunde fest, und auch das am alten Wärmenetz angeschlossene Robert-Krekel-Haus der Arbeiterwohlfahrt (AWO) konnte vom neuen Heizkonzept überzeugt werden. Da das Robert-Krekel-Haus von ESWE Versorgung mit elektrischer Energie beliefert wurde, entschloss sich ESWE nicht nur, die Kessel zu modernisieren, sondern den gewonnenen Platz auch für die Installation eines Blockheizkraftwerkes (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von 198 kW zu nutzen.
Seit Oktober 2013 wurde das Heizwerk im laufenden Betrieb umgebaut. Inklusive eines noch im Herbst 2015 zu installierenden 50 kW (elektr.) BHKW investierte ESWE 770.000 Euro (netto) in die Modernisierung – inklusive aller angefallenen Nebenarbeiten, wie zum Beispiel einem komplett neuen Stromanschluss für das Robert-Krekel-Haus.
Herzstück des neuen Heizwerkes sind aber nicht die beiden 500 kW (therm)-Heizkessel oder das seit Ende 2014 betriebene BHKW mit einer thermischen Leistung von 293 kW, sondern ein Pendelspeicher mit einem Fassungsvermögen von 12.000 Liter – das sind 85 Badewannen-Füllungen.
Damit das BHKW und die beiden Heizkessel möglichst gleichmäßig arbeiten, wird in den Pendelspeicher bis zu 85 Grad warmes Heizwasser eingelagert, wenn der Wärmebedarf der angeschlossenen Kunden geringer als die erzeugte Wärme ist. Im Gegenzug strömt warmes Wasser aus dem Speicher in den Heizkreis, wenn der Kundenbedarf die Heizleistung übersteigt. Dadurch können die Anlagen möglichst lange im optimalen Betriebspunkt arbeiten, ein häufiges Takten der Gasheizkessel vermieden.
Das Robert-Krekel-Haus wird zu etwa 90 Prozent mit elektrischer Energie aus dem neuen Blockheizkraftwerk versorgt. Nur, wenn das BHKW nicht in Betrieb ist (zum Beispiel wegen Wartungsarbeiten) erfolgt die Stromlieferung aus dem Netz der Stadtwerke Wiesbaden Netz GmbH (sw netz). Doch mit der Installation des zweiten kleineren Kraft-Wärme-Kopplungsmodul wird der Versorgungsgrad mit KWK-Strom auf über 95 Prozent steigen. Die beiden BHKW-Module werden durch ihre gekoppelte Strom- und Wärmeproduktion die Umwelt um circa 350.000 Kilogramm CO2 jährlich entlasten.
Auch die neu installierten Gas-Heizkessel machen sich positiv für unsere Umwelt bemerkbar. Durch die höhere Effizienz der Anlage konnte der Gaseinsatz um knapp eine halbe Million kWh, also beinahe ein Fünftel, gesenkt werden. Zusammen mit der vom BHKW gelieferten Wärme bleiben unserer Umwelt dadurch weitere 110.000 Kilogramm des schädlichen Treibhausgases im Jahr erspart.
„Die Modernisierung war ein Musterbeispiel für die gelungene Zusammenarbeit städtischer Gesellschaften“, erklärt Jörg Höhler, Technischer Vorstand von ESWE Versorgung.
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Foto: ESWE Versorgung