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Aus gut abgelagertem Holz baute der Wagner Theodor Lingohr die schönsten Kutschen, eine davon fuhr sogar bis zur Weltausstellung nach Paris. 1890 ist als das Gründungsjahr von Karosseriebau Lingohr überliefert.
Der Wiesbadener Betrieb wird heute in vierter Generation von Karosserie- und Fahrzeugbaumeister Matthias Becht in der Teutonenstraße geleitet. Aus Anlass des 125-jährigen Betriebsjubiläums überreichte Hauptgeschäftsführer Harald Brandes die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Wiesbaden.
„Die Betriebsinhaber haben es über einen sehr langen Zeitraum verstanden, sich den ständig wandelnden Anforderungen durch Flexibilität und Innovation anzupassen. Solche langen Traditionen bedeuten nicht Stagnation, sondern zeugen von einem Höchstmaß an Innovation“, würdigte Brandes den Jubiläumsbetrieb.
Matthias Becht, der vor allem im Bereich der Unfallinstandsetzung, Lackierung und Restaurierung tätig ist, war etliche Jahre ehrenamtlich im Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten und im Ausschuss für Berufsbildung tätig. Sein Vater Hermann Becht war stellvertretender Obermeister und ebenfalls im Berufsbildungsausschuss aktiv. Zudem wurden viele Lehrlinge ausgebildet.
Im Bereich der Handwerkskammer Wiesbaden sind für das Jahr 2015 in mehr als hundert Betrieben Jubiläen zwischen 50 und 250 Jahren zu verzeichnen. Diese Betriebe hätten sich erfolgreich durch die Weitergabe und Weiterentwicklung von Wissen und Fähigkeiten am Markt behauptet – und das über Generationen. „Das unterscheidet sie erheblich von manchen kurzlebigen Neugründungen des Internetzeitalters“, sagte Brandes. Handwerksbetriebe setzten nicht auf das vermeintlich schnelle Geld, sondern vertrauten auf gewachsene kundenorientierte Kontinuität. Im Handwerk herrsche keine Ex-und-hopp-Mentalität.
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Foto: Handwerkskammer Wiesbaden