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Die Kaufkraft der Menschen in der Wirtschaftsregion Wiesbaden ist weiter gestiegen: Sie wird für das Jahr 2019 auf 13 Milliarden Euro geschätzt – ein Plus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Damit kann jeder Einwohner im Bezirk der IHK (Wiesbaden, Rheingau-Taunus-Kreis und Hochheim) durchschnittlich 26.744 Euro für den Konsum ausgeben. „Das sind 2.095 Euro mehr als vor fünf Jahren – eine positive Entwicklung. Die Menschen in unserer Wirtschaftsregion haben 11,4 Prozent mehr im Geldbeutel als der Bundesdurchschnitt und 6,7 Prozent mehr als der Durchschnitt in Hessen“, erläutert Dr. Florian Steidl, Chefvolkswirt der IHK Wiesbaden.
Innerhalb der IHK-Region steht weiterhin den Einwohnern aus Walluf, Niedernhausen und Schlangenbad das meiste Geld für Konsumzwecke zur Verfügung – ihre Kaufkraft liegt sogar 26,3 bis 27,9 Prozent über dem Durchschnitt der Deutschen. Das zeigen die Kaufkraftkennziffern der Michael Bauer Research GmbH für 2019. Alle Daten für die Wirtschaftsregion Wiesbaden veröffentlicht die IHK hier.
Demnach steht Wiesbaden bundesweit an der Spitze: Unter den vergleichbaren 26 Großstädten mit 200.000 bis 500.000 Einwohnern belegt die hessische Landeshauptstadt mit einem Kaufkraftindex von 110,4 nach Bonn den zweiten Platz.
Ebenso spielt der Rheingau-Taunus-Kreis mit einem Kaufkraftindex von 112,5 in der vorderen Liga: Er belegt Rang 36 aller 401 Kreise bundesweit. „Die überdurchschnittlich hohen verfügbaren Einkommen in unserer Region kommen auch dem Handel zugute“, stellt Steidl fest. So geben die Einwohner in der IHK-Region Wiesbaden fast ein Drittel (28,6 Prozent) ihres verfügbaren Einkommens im Einzelhandel (inklusive Internet- und Versandhandel) aus, den Rest für Wohnung, Dienstleistungen, Kraftfahrzeuge, Brennstoffe, Reparaturen, Reisen und Altersvorsorge. Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft liegt 7,9 Prozent über dem Bundesdurchschnitt: Jeder Bewohner der Wirtschaftsregion Wiesbaden gibt durchschnittlich 7.647 Euro pro Jahr im Einzelhandel aus, an der Spitze liegen dabei die Bürger in Walluf, Niedernhausen und Schlangenbad.
Die hohe Kaufkraft kommt nicht nur insgesamt im Handel an, sondern fließt auch direkt zu den Geschäften vor Ort: Der Einzelhandelsumsatz, der sich allein auf den stationären Einzelhandel bezieht, beträgt in der Wirtschaftsregion Wiesbaden drei Milliarden Euro. Das ist ein Zuwachs von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Demnach gibt jeder Einwohner durchschnittlich 6.185 Euro im regionalen Einzelhandel aus.
Davon profitiert Wiesbaden am stärksten: Während sich in der Landeshauptstadt der Umsatz im stationären Einzelhandel auf 2,1 Milliarden Euro summiert, beträgt er im Rheingau-Taunus-Kreis 818 Millionen Euro – in der Landeshauptstadt werden pro Kopf 7.528 Euro in den Geschäften vor Ort ausgegeben, im Rheingau-Taunus-Kreis 4.369 Euro. „Wie in fast allen ländlichen Regionen ist auch im Rheingau-Taunus-Kreis die Kaufkraft der Menschen deutlich höher als der Umsatz in den Läden vor Ort – demnach erledigen die Einwohner die meisten Einkäufe außerhalb des Kreises sowie im Online- und Versandhandel“, erläutert Steidl.
Wie attraktiv eine Einkaufsstadt ist, lässt sich auch an der Einzelhandelszentralität ablesen, dem Verhältnis zwischen dem Umsatz des stationären Einzelhandels und der Nachfrage vor Ort. Demnach liegt Wiesbaden mit einem Indexwert von 112,6 auf Rang 10 der 26 Großstädte mit 200.000 bis 500.000 Einwohner. „Der Einzelhandel gilt damit als attraktiv, da ihm mehr Nachfrage zufließt als in Wiesbaden selbst vorhanden ist“, stellt Steidl fest. Der Einzelhandelsumsatz vor Ort entspreche etwa der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft (inklusive Internet- und Versandhandel): „Die Ausgaben der Wiesbadener im Online- und Versandhandel werden durch den Zufluss auswärtiger Kaufkraft im lokalen Einzelhandel wieder aufgewogen“, erklärt Steidl abschließend.
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Archivfoto: Severing