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Die Eiszeit am Warmen Damm ist endgültig Geschichte, das Staatstheater hat die Verträge für die Nutzung des Geländes nicht verlängert. Einer der Gründe ist die Abluft der Gastronomie, die in die Probenräume des Theaters ziehen, hinzu kommen Einwände des Denkmalschutzes sowie des Umwelt- und Grünflächenamtes.
In einer Pressemitteilung von Donnerstag, 23. Januar erklärt Axel Hagenmüller, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen Rathausfraktion die GRÜNEN: „Es ist richtig, dass die mehrwöchige Eiszeit künftig nicht mehr auf den Grünflächen im Bereich Warmer Damm oder Bowling Green stattfindet. Diese denkmalgeschützten Flächen leiden bei solchen Veranstaltungen unter massiven Bodenverdichtungen, was wiederum den ohnehin klimagestressten Parkbäumen schadet. Eine mögliche Verlagerung darf nicht zulasten des Wochenmarktes gehen!“
Hagenmüller fährt fort: „Das Dern´sche Gelände als der zur Vorweihnachtszeit am intensivsten genutzte Stadtplatz kommt daher als zukünftiger Standort der Eiszeit für uns nicht in Frage. Der gesamte Bereich um das Wiesbadener Rathaus ist in der Adventszeit durch den Sternschnuppenmarkt und den Weihnachtsbaum-Verkauf zusätzlich zum regulären Wochenmarkt bereits ausgelastet. Eine Eisbahn inklusive Bewirtung würde den Wochenmarkt weiter räumlich einschränken und die Anliefer-Zufahrt behindern. Zudem ist eine Verlagerung einzelner Stände für die Betroffenen mit Umsatzeinbußen verbunden. Das möchten wir den Beschickerinnen und Beschickern, denen schon oft genug Alternativstandorte abverlangt werden, ebenso ersparen wie den vielen Stammkunden des Wochenmarktes. Darüber hinaus sind die Anwohnerinnen und Anwohner durch den Sternschnuppenmarkt bereits einer erhöhten Lärmbelastung ausgesetzt, eine weitere Lärmquelle wie eine Schlittschuhbahn ist hier nicht zumutbar.“
Eine echte Standortalternative formuliert Hagenmüller nicht, vielmehr fordert er „ Weniger frequentierte Bereiche der Innenstadt, ohne empfindliche Grünflächen und mit etwas Abstand zur Wohnbebauung in den Blick zu nehmen“.
Mit diesen Aussagen erregend die GRÜNEN den Widerspruch der CDU im Rathaus. Diese will, dass die Eiszeit in Wiesbaden erhalten bleibt. Laut Dr. Reinhard Völker, dem wirtschaftspolitischen Sprecher, ist die Eisbahn ein Publikumsmagnet und sorgt dafür, dass die Innenstadt in den Wintermonaten belebt ist.
Wo die Eiszeit dabei künftig stattfinden soll, ist aus Sicht der Fraktion sekundär. Der zuständige Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz prüft derzeit verschiedene in Frage kommende Standorte. „Die Prüfung erfolgt ergebnisoffen mit dem Ziel, die Eiszeit in der Innenstadt zu belassen“, so Dr. Völker weiter. Die CDU Rathausfraktion hält es für unnötig, dass es überhaupt so weit kommen musste. Dr. Völker greift den Umweltdezernent Andreas Kowol an, der nach seiner Ansicht „ … mit seinen überzogenen finanziellen Forderungen für die Wiederherstellung von Grünflächen dafür verantwortlich, dass der Standort am Warmen Damm nicht mehr in Frage kommt.“
Er beklagt, dass gleichzeitig sämtliche Alternativen von der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt werden, obwohl bisher keine abschließende Prüfung der Orte erfolgt ist. „Dieses Verhalten legt den Verdacht nahe, dass die vorgetragenen Gründe wie die angeblich unzumutbare Bodenverdichtung und die Verdrängung der Wochenmarktbeschicker nur vorgeschoben sind. Es drängt sich die Vermutung auf, dass die Grünen an der Fortsetzung der Eiszeit überhaupt kein Interesse haben oder sie gar verhindern wollen“, so Dr. Völker. Ein Indiz für diese Haltung der GRÜNEN sieht Völker in der Tatsache, dass in der Sitzung des Ortsbeirates Nordost, am Mittwoch dieser Woche, der Energieaufwand für die Eiszeit von Vertretern der Grünen kritisiert wurde.
Auch die Werbegemeinschaft Wiesbaden Wunderbar wünscht sich den Verbleib der Eisszeit am alten Standort: "Wir nehmen zunächst zur Kenntnis, dass das Hessische Staatstheater in Vertretung des Landes Hessen den Nutzungsvertrag für die „Lumen-Alm“ und für die Eisfläche am Schillerdenkmal gekündigt hat. Unsere Mitgliedsbetriebe in der Innenstadt, insbesondere in der Wilhelmstraße, bedauern diese Entscheidung und viele Unternehmen haben wenig Verständnis für die Vertragsbeendigung. Neben dem Sternschnuppenmarkt und der „Winter-Stubb“ hatte gerade auch die „Eiszeit-Fläche“ zur Belebung der Innenstadt beigetragen, wovon auch unsereBetriebe profitieren konnten“, führt die Vorsitzende, Ilka Guntrum, aus.
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