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In der Kulturbeiratssitzung am Dienstag, 12. März, war der Vertreter des Wiesbadener Print Mediums zu Gast, das sich entschieden hat, den Kulturteil in seiner Bezahlzeitung einzustellen. Es wurde über Möglichkeiten zur Wiederherstellung der Sichtbarkeit der lokalen Kultur in der Zeitung diskutiert. Zudem gab es eine vielschichtige Debatte zur Integration des Kunstsommers in die Biennale.
Anlass für das Gespräch mit dem Redakteur war die Streichung der lokalen Kulturseite in diesem Printmedium, die zahlreiche Kulturschaffende reklamiert hatten. „Es geht hier nicht darum, dem Medium vorzuschreiben, was er abdruckt und was nicht“, stellt Ernst Szebedits, Vorsitzender des Beirats, klar. „Aber gerade für kleinere Kulturanbieter ist es oft essentiell, in der Presse sichtbar zu sein.“
Mit der Reduzierung von Ankündigungen des lokalen Kulturprogramms fällt faktisch eine Werbemöglichkeit für Wiesbadener Kulturschaffende weg. Der Anbieter sieht sich wirtschaftlich gezwungen, sein Print-Angebot umzustrukturieren. „Es geht darum, in den Dialog zu kommen, wenn man sich etwas zu sagen hat. Und das Ergebnis der Debatte zeigt, dass sich dieses Vorgehen gelohnt hat“, betonte der Pressevertreter. „Das Angebot des Chefredakteurs, Anregungen aus dem Beirat aufzunehmen und gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie lokale Kulturakteure durch die Printpresse eine bessere Sichtbarkeit erlangen, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
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Aufgrund der Evaluation der Integration des Kunstsommers in die Biennale 2018 sah sich der Beirat veranlasst, eine Stellungnahme abzugeben. Zehn Fachmänner und -frauen hatten die vergangene Biennale per Auftrag durch die Kulturverwaltung im Hinblick auf die Arbeit im Bereich der bildenden und performativen Kunst bewertet und ein divergierendes Bewertungsbild abgegeben.
„Der Kulturbeirat spricht sich dafür aus, den Kunstsommer wieder von der Biennale zu trennen“, fasst Szebedits die intensive Auseinandersetzung im Beirat zusammen. „Die Kulturverwaltung sollte intensiv prüfen, ob ein eigenständiger Kunstsommer schon 2021 möglich ist“. In der Debatte kristallisierte sich heraus, dass ein Kunstsommer als genuine Kunstveranstaltung das Profil Wiesbadens als Kunststadt weiter schärfen könnte. In der Verschiebung der Debatte auf die Zeit nach der nächsten Biennale wird die Gefahr gesehen, Fakten zu schaffen und einen eigenständigen Kunstsommer auch langfristig nicht zu ermöglichen.
„Klar muss sein, dass wir erst einmal ein Konzept brauchen, um einen eigenständigen Kunstsommer für die Stadt zu gewinnen“, ergänzt Dorothea Angor, stellvertretende Vorsitzende des Beirats. „Wir sollten uns nun intensiv mit der Frage auseinandersetzen, wie ein Kunstsommer in Wiesbaden zukünftig gestaltet werden kann, um Klarheit über die dies erforderlich machenden Haushaltsanmeldungen zu gewinnen.“
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