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Mehrere Matratzen und Unrat im Keller brannten am Sonntagabend, gegen 20:35 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in Klarenthal. Die alarmierte Feuerwehr brauchte nur wenige Minuten bis zur angegebenen Adresse in der Goerdelerstraße. Beim Eintreffen der Kräfte drang dichter schwarzer Qualm aus dem dritten und vierten Stock des Gebäudes. Bei der ersten Lageerkundung stellte der Einsatzleiter eine heiße Eingangstür fest. Umgehend zur Brandbekämpfung ging ein Trupp unter Atemschutz und einem C-Rohr in den Keller vor. Ein zweiter Trupp unter Pressluftatmer rüstete sich aus und arbeitete sich im Treppenhaus durch den Rauch nach oben vor.
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits einige Bewohner selbst ins Freie gerettet. Andere Mieter standen am Fenster und warteten auf Hilfe. Über die Drehleiter hat die Feuerwehr eine Mutter zusammen mit ihrem Kind aus dem 3. Stock gerettet. Weitere Personen wurden mit der Fluchthaube über das Treppenhaus aus dem Gebäude gebracht. Während der Löscharbeiten waren die Evakuierten im Betreuungsbus der Feuerwehr untergebracht. Die "Schnelle Einsatzgruppe Betreuung" vom ASB versorgten insgesamt 14 Personen in dem Bus. Nach gut einer halben Stunde war der Brand gelöscht. Sämtliche Elektroinstallationen wurden im Keller zerstört, sodass die Wohnungen ohne Strom bleiben und damit erst einmal unbewohnbar sind. Die 14 unverletzten Bewohner kamen vorerst bei Verwandten und Freunden unter. Sobald die Elektrik in dem Haus wieder hergestellt ist, können die Mieter zurück in ihre Wohnungen.
Bei dem Feuer erlitten insgesamt elf Personen eine leichte Rauchgasvergiftung. Unter den Verletzten ist auch ein Kleinkind von circa einem Jahr. Insgesamt waren 13 Rettungswagen, ein Notarzt und die "Technische Einsatzleitung Rettungsdienst", bestehend aus dem Leitenden Notarzt und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, die die Versorgung und den Abtransport der Verletzten koordinieren, im Einsatz. Die Patienten wurden zwischen der Dr. Horst-Schmidt-Kliniken und der Asklepios Paulinen Klinik aufgeteilt. Nach der Erstbehandlung in der Paulinenklinik wurden drei Personen in das Druckkammerzentrum in der Schiersteiner Straße zur Sauerstofftherapie gebracht.
Insgesamt waren 35 Kräfte der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte, 40 Kräfte vom Rettungsdienst und der Schnellen Eingreiftruppe (SEG), sowie mehrere Polizeistreifenbesatzungen im Einsatz. Die verwaisten Feuerwachen 1 und 3 besetzten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Kloppenheim und Bierstadt. Weiterhin wurde die Rettungsdienstverstärkung alarmiert, um die Einsatzbereitschaft in Wiesbaden aufrechtzuerhalten.
Der Sachschaden beläuft sich auf mindestens 100.000 Euro. Die Brandursache ist noch unklar. Die Fachgruppe K31 der Kriminalpolizei hat noch am späten Abend die Ermittlungen aufgenommen.