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Die Künstlerin Uta Grün widmet sich in ihrem Werk dem Thema „Scheitern“, also dem Nichterreichen dessen, was es zu erreichen gilt! Eine spannende Weltsicht zu Beginn der Passionszeit, in der Christen auf manches verzichten, manches anders machen und uns auf den Tod und die Auferstehung Christi vorbereiten. Für Pfarrer Schmidt ist die Kunst von Uta Grün Ausdruck des Homo incurvatus in se ipsum, des in sich selbst verkrümmten Menschen, des sich selbst verachtenden Menschen, gefangen in der Sünde.
Die Sündenfallgeschichte bietet einen tiefsinnigen Einblick in die sündhafte Existenz des Menschen. Sie schildert das Wesen der Sünde, indem sie das unter dramatischen Umständen zerbrechende urständliche Gottesverhältnis schildert. Die Zerstörung des Gottesverhältnisses wird in dem Begehren des Menschen erblickt, sein zu wollen wie Gott. Die Sünde besteht somit gerade darin, dass der Mensch nicht mehr Gott als Geber des Lebens verehren will, sein Leben nicht als Empfangender fristen will. Doch trifft die Verfehlung nicht nur die Gottesbeziehung, vielmehr ist die Sünde gleichzeitig eine „Soziale Kategorie“. Die Sünde ist die Zerstörung der Gemeinschaft mit Gott und die Zerstörung der Gemeinschaft mit den Menschen. Die Sünde ist gemeinschaftswidriges Verhalten.
Die sich in dem Innenraum der Bergkirche widerspiegelnde Kunstsymbolik und Ästhetik stellt demgegenüber das neutestamentliche Verständnis der Sünde ins Zentrum – ausgehend von der Aufhebung der Schuld durch das Kreuzgeschehen. Gott hebt den Bruch der Gemeinschaft auf und schenkt durch Vergebung und Glauben an das Evangelium ein neues Sein. Im Angesicht Christi erkennt sich der Mensch erneuert wieder: Schuld ist vergeben, die Scham ist zugedeckt. Der Mensch kann leben als simul iustus et peccator, als Sünder, der sich gerechtfertigt weiß.
So treffen in der Bergkirche das Gesetz Gottes, an dem der Mensch nur scheitern kann in der Kunst von Uta Grün auf das Evangelium der Bergkirchenraumtheologie, der Mensch der seine Geschöpflichkeit und Ebenbildlichkeit erkennt und trotz seiner Fehler, sich dem Leben und den Menschen zuwendet, der mit sich selbst, der Welt und Gott versöhnte Mensch.
Die Veranstaltung in der Passionszeit dient der Vorbereitung auf Karfreitag und Ostern. Ist Jesus am Kreuz gescheitert, oder ist das Kreuz die Erlösung? Lassen Sie uns dieser Frage gemeinsam nachgehen, inspiriert durch die Kunstwerke von Uta Grün. Die Künstlerin wird anwesend sein.
Den dazu passenden musikalischen Rahmen werden Pfarrerin Rosalind Gnatt und Julia Palmoma, Pianistin am Hessischen Staatstheater Wiesbaden mit „Sterbeliedern“ beitragen. Sterbelieder können Lieder vom Leben sein, hören Sie genau hin. Das vollständige Programm finden Sie in der InfoBox am Ende des Artikels.
Pfarrer Schmidt freut sich auf eine reiche Diskussion mit dem Publikum, der Gemeinde und der Künstlerin Uta Grün.
Noch tiefer in das Thema kann man mit zwei weiteren
Veranstaltungen einsteigen, darunter eine Lesung mit dem bekannten Liedermacher Konstantin Wecker. Alle Details in der InfoBox.
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Aschermittwoch der Künste
Was: Aschermittwoch der Künste „Die Frage des Scheiterns“ Uta Grün – Objekte!
Wann: 14. Februar
Uhrzeit: 18:00 bis 19:00 Uhr
Wo: Bergkirche, Lehrstraße 6, Wiesbaden
Programm
Veranstaltungen zur Vertiefung des Themas
Bibliolog (1. Kön. 19,1-13 – Elia am Horeb) – Eine dramaturgisches Hineingehen in eine Bibelgeschichte vom Scheitern.
Wann: Donnerstag, 15. Februar
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Das „Scheitern“ in der Literatur (Lesung): Konstantin Wecker „Die Kunst des Scheiterns: Tausend unmögliche Wege, das Glück zu finden“ und „Die Schönheit des Scheiterns: Kleine Philosophie der Niederlage“ von Charles Pepin.
Wann: Freitag, 16. Februar
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Fotos: Uta Grün