ANZEIGE
Wer am Donnerstagmorgen von Kastel kommend auf die A66 Richtung Frankfurt fahren wollte, staunte sicher nicht schlecht, als er den Beschleunigungsstreifen von einer mobilen Stahlschutzwand blockiert fand. Die hatte nämlich kurz zuvor ein unglücklicher Bruchpilot mit seinem SUV dorthin geschoben, als er auf regennasser Fahrbahn kurzzeitig die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Verletzt wurde dabei niemand.
Erst vor einigen Wochen ist der sogenannte Mini-Guard auf dem Zubringer zu A66 installiert worden, doch schon heute wies ihm ein Autofahrer einen neuen Platz zu. Als der Mann gegen 9:10 Uhr auf der Tangente von Erbenheim Richtung Frankfurt auf die Autobahn 66 auffahren wollte, verlor er auf der regennassen Straße die Kontrolle über seinen KIA Sorento und kam ins Schleudern und nach rechts von der Fahrbahn ab.
Der Mini-Guard, die mobile Stahlschutzwand, die dort eigentlich den auffahrenden Verkehr von der B 455 aus den Richtungen Erbenheim und Kastel kommend trennen soll, drückte er scheinbar mühelos zur Seite. Dieser stand schließlich in Schlangenlinien quer über den Beschleunigungsstreifen für den Verkehr, der aus Kastel kommend auf die Autobahn fährt.
Da die Stahlschutzwand, die sich scheinbar so mühelos verrücken lies, jedoch einige Tonnen schwer ist, lies sie sich nicht von Menschenhand auf ihre ursprüngliche Position zurück verfrachten, weshalb die Autobahnpolizei die Autobahnmeisterei Diedenbergen alarmierte. Auch die hatte jedoch nicht das passende Fahrzeug, wollte einen Bagger beauftragen, der jedoch anderweitig im Einsatz war, und griff schließlich auf einen LKW zurück, der die Wand gegen 11:30 Uhr wieder gerade rückte.
Die wartenden Autofahrer waren bereits ungeduldig geworden und fuhren über den Grünstreifen rechts an dem Mini-Guard vorbei. Etwa zehn Wagen gelang es, der Elfte, ein Kastenwagen, blieb schließlich im aufgeweichten Gras stecken und musste von Kollegen aus dem Graben gezogen werden.
Unter den wartenden Fahrzeugen befand sich ein Bus der Firma Albig, der die gesamte Crew eines Delta-Fluges aus ihrem Hotel in Mainz abholen und an den Frankfurter Flughafen bringen sollte. Hierbei handelte es sich um die Besatzung eines Flugzeuges, das um 11:30 Uhr nach Amerika hätte abheben sollen. Ohne Piloten und Flugbegleiter musste der Start allerdings verschoben werden. Wer die dadurch entstandenen Kosten von über 30.000 Euro übernimmt, ist fraglich.
Während sich einige Autofahrer ärgerten, andere sich die Zeit mit Sudoku-Rätseln vertrieben und wieder andere sich einfach ihrem Schicksal ergaben, nutzen einige Neugierige die Chance und betrachteten sich das Geschehen höchst interessiert vom Zaun aus. Sie plauderten mit den Mitarbeitern der Autobahnmeisterei über diesen kuriosen Vorfall und rätselten, wie lange sich die Sperrung wohl noch hinziehen werde.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de.