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Die 58. Versammlung des Landesfeuerwehrverbandes fand in diesem Jahr in Wiesbaden statt. Rund 250 Delegierte, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sowie weitere Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft kamen in den hessischen Landtag. Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen Ralf Ackermann (Rodgau) gab einen Bericht über die aktuelle Lage der hessischen Feuerwehren ab.
Ackermann verwahrte sich gegen aktuelle Bestrebungen in Politik und Verwaltung, "ohne Not die Schließung von Ortsteilfeuerwehren zu empfehlen beziehungsweise zu forcieren". Der herausgegebene Leitfaden für konsolidierungsbedürftige Gemeinden und Gemeindeverbände vom Innenministerium und Landesrechnungshof gefährdet im Bereich "Sicherheit und Ordnung" das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehren. "Hier erwarten wir von der Landesregierung eine klare Aussage und die Rücknahme der unsinnigen Empfehlungen", so Ackermann.
Im abgelaufenen Jahr wurden über 70.000 Einsätze in Hessen absolviert. Über 75.000 aktive Kräfte in 2.600 Freiwilligen Feuerwehren, 57 Werkfeuerwehren und sechs Berufsfeuerwehren sind in Hessen tätig. Die Zahl der Feuerwehrangehörigen ist gegenüber dem Vorjahr stabil. Dennoch muss weiterhin neues Personal gefunden werden, so Ackermann. Unter dem Motto "Mehr Menschen für die Feuerwehr" startete der Verband in Wiesbaden seine neue landesweite Kampagne. Ackermann beklagte sich über die zunehmende Bürokratie und wünscht sich eine sinnvolle Straffung von Verwaltungsvorgängen, um so Kosten einzusparen.
Den Verband beschäftigte sich im abgelaufenen Jahr mit verschiedenen Problemfelder. Unter anderem wurde eine Führerscheinlösung bis 7,5 Tonnen mit dem Land Hessen erarbeitet. Bei dem Ausbau des Digitalfunks gibt es in Hessen erste sichtbare Erfolge, so Ackermann. Für die Weiterentwicklung der hessischen Jugendfeuerwehren forderte Ackermann ein modernes Ausbildungszentrum und im Bereich der Fort- und Weiterbildung der Einsatzkräfte den zeitnahen Ausbau der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel bis 2013.
Im Rahmen der Versammlung wurde Ministerpräsident Volker Bouffier mit dem "Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold" ausgezeichnet. LFV-Präsident Ralf Ackermann und der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes Hans-Peter Kröger würdigten bei der Verleihung das herausragende Engagement und den hohen Einsatz des hessischen Regierungschefs für die Belange des Brand- und Katastrophenschutzes. Über 13 Jahre lang hatte Bouffier als Innenminister immer einen "heißen Draht" zur Feuerwehr gehabt, den er auch als Ministerpräsident weiter pflegt. Zudem hatte Bouffier sich um den Auf- und Ausbau des Deutschen Feuerwehrmuseums in Fulda und bei der Unterstützung und Einrichtung eines Büros zur Interessenvertretung der Feuerwehren in Brüssel eingesetzt.
Symbolbild