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24 Landfrauen und fünf Männer trafen sich am Sonntagmorgen, 2. September, zur Rad-Tour von Prag nach Dresden. Es waren wieder viele bekannte Gesichter dabei. Die Räder, davon 22 E-Bikes, wurden bereits am Samstag verladen.
In Prag angekommen, wurden die Koffer ins Hotel gebracht und der Bus fuhr die Gruppe und Reiseleiterin Edita zur Prager Altstadt. Die Kleinseite, der Stadtteil zu Füßen der Prager Burg, wird geprägt von engen Gassen, barocken Adelspalästen, prachtvollen Bürgerhäusern und der St. Niklaskirche. Über die Karlsbrücke mit ihren über 30 Statuen führt der Weg zur Altstädter Seite. Die Astronomische Uhr am Rathaus wird zurzeit restauriert und ist teilweise verdeckt. Es ging über den Altstädter Ring zum jüdischen Viertel und weiter zur Moldau. Während einer Schiffstour gab es Abendessen und einzigartige Blicke auf Prags Brücken und Baudenkmäler - leider mit Regen.
Am Montagvormittag ist noch Zeit für einen Besuch der Prager Burg Hradschin – immer noch bei leichtem Regen. Gegen Mittag brachte der Bus Reisegruppe und Räder an den Stadtrand von Prag. Mittlerweile hat der Regen aufgehört. Bei bestem „Radelwetter“ und auf teils neuen Wegen geht es an der Moldau entlang. Ein kurzer Stopp an Schloss Veltrusy und weiter geht es auf schnurgerader Allee. Nach 20 Kilometer werden Radler und Räder mit einer Fähre - eher ein Kahn - ohne Probleme über die Moldau übergesetzt. Die letzten Kilometer bis Melnik sind schnell geschafft. Dort werden die Räder in einer Halle abgestellt. Mit dem Bus geht es zum Hotel in Lovosice.
Am Dienstag stehen 60 Kilometer auf dem Programm. Das Wetter ist wieder perfekt. Bevor es auf die Räder geht, gibt es noch ein Blick auf den Zusammenfluss von Elbe und Moldau. Der asphaltierte Radweg führt links der Elbe zu einem Damm. Hier haben die Radler gegen den Wind anzukämpfen. Kopfsteinpflaster und bergauf in Roudnice - da wird mehr geschoben als geradelt. Über eine Brücke wird die Elbe überquert und nach ein paar Kilometern ist der Picknickplatz am Elbufer in Sicht. Noch 20 Kilometer bis Litomerice, wo eine Kaffeepause eingeplant ist. Die Bürgerhäuser um den Stadtplatz stammen aus den unterschiedlichen architektonischen Strömungen von der Gotik über die Renaissance bis zum Barock. Bevor nach weiteren 10 Kilometern das Hotel in Lovosice erreicht wird muss erst die Elbe noch einmal mit einer Fähre überquert werden – wieder etwas abenteuerlich.
Der dritte Radeltag führt nach Hrensko, das direkt an der Grenze zu Deutschland liegt und noch über 60 Kilometer entfernt ist. Nach den ersten Kilometern wartet wieder eine Fähre. In Ufernähe können gelbe Seerosen bewundert werden. Die glatten Radwege werden von kurzen Kopfsteinpflaster-Strecken und Schotterwegen unterbrochen. Mittagspause ist in dem kleinen Ort Libochovany auf einer Terrasse mit Blick auf die Elbe. Es wird sich mit Palatschinken gestärkt, bevor es kurz, aber sehr steil, bergauf geht. Da wird manches Fahr-Rad zum Schiebe-Rad. Ein paar Kilometer an der Straße entlang und dann verläuft der Weg wieder an der Elbe. Über Usti nad Labem und Decin wird Richtung Grenze geradelt. Nach einigen Foto- und Trinkpausen wird die Fähre nach Hrensko erreicht. Von der Fähre zur Straße müssen die Räder eine steile Treppe hochgetragen werden. Das ist reine Quälerei – da werden starke Männer gebraucht. Der letzte Kilometer bis zum Hotel verläuft durch eine Straße mit vielen Souvenirhändlern und „Sachen, die die Welt nicht braucht“-Geschäften.
Am nächsten Morgen ist es kühl. Nach den ersten Kilometern ist in Schmilka die letzte Fähre der Reise angesagt. Räder auf die Fähre schieben, übersetzen, Räder zum Radweg hinaufschieben. Auf ebener Strecke geht es an Bad Schandau vorbei, mit Blick auf die Festung Königstein, die imposant aus dem Elbtal hervorragt, zum alten Kurort Rathen. Immer wieder sind die bizarren Steinformationen des Elbsandsteingebirges zu bewundern. Oberhalb von Rathen kann ein herrlicher Ausblick auf die Basteibrücke genossen werden. Zur Mittagszeit wird in Pirna mit seinem historischen Altstadtkern eine längere Pause gemacht. Die Berge werden flacher und die Felsenwelt macht Platz für das Elbtal. Nach einer Stunde Fahrt ist am anderen Elbufer Schloss Pillnitz zu bewundern.
Ein paar Kilometer weiter wird am „Blauen Wunder“, einer Stahlbrücke aus dem Jahr 1893, eine kurze Fotopause gemacht, bevor es an den Elbwiesen vorbei in die Dresdner Innenstadt geht. Die Räder werden für die Heimreise in den Anhänger verladen und es geht Richtung Hotel.
Am Freitagvormittag gibt es eine Stadtrundfahrt und einen Rundgang zu Semperoper, Residenzschloss, Hofkirche, Zwinger und Frauenkirche.
Am frühen Nachmittag geht es wieder Richtung Heimat. Ohne Stau wird Wiesbaden erreicht. Mit über 200 geradelten Kilometer war es wieder eine sehr schöne Tour.
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Foto: Privat