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Unterlassene Hilfeleistung
Mann bewusstlos am Boden: Statt zu helfen wird er bestohlen und getreten
Ein Mann war in Not und hätte Hilfe gebraucht. Aber statt beherzt zu Handel, wurde er noch beraubt und getreten. Das ganze passierte mitten in Wiesbaden. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise.
Jede und jeder kann Opfer eines Unfalls, eines medizinischen Notfalls oder einer anderen Gefahrenlage werden und ist dann auf schnelle Hilfe Dritter angewiesen sein. Umso wichtiger ist es, dass die Mitmenschen in einem solchen Fall angemessen reagieren und Hilfe leisten.
Einfach vorbei gelaufen
In der Nacht zum Freitag, 13. Januar, ist ein 28-jähriger Mann gegen 2:45 Uhr in der Friedrichstraße ohne Fremdeinwirkung zu Boden gestürzt. Er blieb anschließend hilf- und regungslos auf dem Bürgersteig liegen. „Bedauerlicherweise passierten im weiteren Verlauf mehrere Personen den Mann, ohne diesem die entsprechende Hilfe zukommen zu lassen. Erst über eine Stunde später wurden die Rettungskräfte durch einen Passanten verständigt“, schilderte Michaela Plock von der Polizei die Situation.
Die Sanitäterinnen und Sanitäter brachten den zwischenzeitlich stark unterkühlten Mann nach einer ersten medizinischen Versorgung in eine Wiesbadener Klinik. Die Polizei hat von Amts wegen eine Strafanzeige wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung gegen mehrere - derzeit namentlich noch nicht bekannte - Personen aufgenommen, das erklärte Plock.
Bewusstloser Mann bestohlen und getreten
Erste Ermittlungen ergaben weiter, dass der Mann unter Ausnutzung seiner hilflosen Lage sogar noch bestohlen und am Boden liegend getreten wurde!
Hilfen ist nicht nur Ehrensache sondern Pflicht
Die Polizei appelliert daher unmissverständlich an die Vernunft der Bevölkerung. Wenn sich ein Mensch in einer hilflosen Lage befindet, dann ist jede und jeder verpflichtet zu helfen. „Das Wichtigste in einer solchen Situation ist, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu handeln“, so Plock weiter.
Die Polizei empfiehlt, in jedem Fall einen Notruf abzusetzen und gegebenenfalls notwendige weitere Maßnahmen, vor allem das Leisten Erster Hilfe, auszuführen. Unterlassene Hilfeleistung ist keinesfalls ein Bagatelldelikt, daher strafbar und kann im schlimmsten Fall ein Leben kosten.
Zeugen gesucht
Für den aktuellen Fall vom 13. Januar sucht die Polizei noch Zeuginnen oder Zeugen des Vorfalls. Diese werden gebeten ihre Wahrnehmungen dem 1. Polizeirevier am Platz der Deutschen Einheit unter der Telefonnummer 0611 / 345-2140 zu melden.
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Symbolfoto