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Beim Fußball ist es das Fritz-Walter-Wetter, beim Motorsport das sogenannte Schumi-Wetter. Während der große Bruder beim Grand Prix in Bahrain unterwegs war, drehte der kleine Schumi, Ralf Schuhmacher, mit seinen Motorsportkollegen aus der DTM bei waschechtem Aprilwetter seine Runden auf Wiesbadens Vorzeigestraße.
Neben Audi und Mercedes-Benz war in Wiesbaden zum ersten Mal auch BMW, nach 20 Jahren Abstinenz, am Start. Somit sind nach seit sechs Jahren wieder drei Rennställe in der DTM unterwegs. Das freute viele Zuschauer, die mit BMW-Caps und Jacken ihre Sympathie mit dem Rennstall zum Ausdruck brachten.
Martin Tomczyk, Timo Scheider, Ralf Schuhmacher und David Coulthard, alle Stars der kommenden DTM-Saison waren wieder an und auf der Wilhelmstraße unterwegs und sie alle durften sich vor den Motorsportfans kräftig in ihren Rennwagen austoben. Einmal wieder Kind sein, einmal die „Sau“ rauslassen. Bei den Fahrern ist die Saison-Präsentation sehr beliebt, da sie ohne auf die Reifen zu achten „Donouts“ drehen und den Motor aufheulen lassen können, ohne diesen zu überdrehen. Pünktlich zu „Gentleman, start your engine!“ gingen bei den Demofahrten aber die ersten Regenschauern nieder.
Trotz der teils starken Regenfälle und Graupelschauer blieb die Besucherzahl weitestgehend konstant. Dennoch schreckte das Wetter wohl einige ab. Knapp 40.000 Zuschauer kamen gegenüber 2011 weniger. Dafür bekam der Rest auch in diesem Jahr wieder eine Menge geboten und das nicht nur auf der Strecke. Die ganz in Gelb gekleideten Gridgirls waren ebenfalls ein heißer Zuschauermagnet. Zusammen mit den DTM-Fahrern präsentierten sich die Damen auf der Rennstrecke und eskortierten die Piloten bei den massenhaften Autogrammwünschen entlang des Parcours.
Knapp vier Stunden dröhnten die Motoren auf der Rue. Teilweise nur mit Ohrenstöpseln konnte man sich ganz in die erste Reihe wagen. Einen ganz anderen Sound gab es dabei auf der Musikbühne auf dem Bowling Green. Stefanie Heinzmann und Stereolove gaben Kostproben ihrer musikalischen Fähigkeiten und heizten den Zuschauern bei schmuddeligem Wetter ein. Darunter auch viele Fans die mit Motorsport nichts am Hut hatten und nur wegen den Musikstars in die hessische Landeshauptstadt reisten.
„Die DTM gilt ohnehin als sehr fannahe Rennserie, hier in Wiesbaden gehen wir wirklich auf Tuchfühlung. Es macht Spaß, sich einmal in dieser ausgelassenen Atmosphäre mit den Fans zu unterhalten“, sagte Audi-Pilot Timo Scheider. Auch sein Kollege von BMW, Bruno Spengler, genoss das Bad in der Menge: „Wenn ich sehe, wie begeistert die Fans sind und die Show genießen, kriege ich wirklich eine Gänsehaut.“ Stundenlang schrieben die Piloten Autogramme und lächelten in die Kameras der Besucher. „Die Begeisterung der Fans zu sehen, ist ein ganz tolles Erlebnis und lässt die Vorfreude auf das erste Rennen am kommenden Sonntag noch einmal wachsen“, berichtete der britische Mercedes-Benz-Fahrer Gary Paffett.
Die Zuschauer erlebten Motorsport hautnah und zum Anfassen. Neben den Demonstrationsrunden mit den neuen Rennboliden der Saison 2012, gab es Boxenstopp-Wettbewerbe und Showrunden der Partnerserien: Formel 3 Euro Serie, Porsche Carrera Cup und Volkswagen Scirocco R-Cup. Für Nostalgie sorgte ein Oldtimer-Korso, für Action eine Motorrad-Stuntshow. Gridgirl-Shootings und die Präsentation der Cheerleader der Wiesbaden Phantoms sorgten für weitere optische Highlights rund um die Wilhelmstraße.
Mit mehreren Autogrammen, einer ergatterte BMW-Fahne und etlichen Fotos von den DTM-Piloten sowie Rennautos ging Stefan Neumann am Sonntagabend nachhause. „Das war heute schon ziemlich fantastisch. Die DTM ist zwar immer ziemlich hautnah, aber so dicht wie hier bin ich selten an die Fahrer herangekommen. Nur schade, dass das Wetter nicht so mitgespielt hat. Aber zum Schluss kam ja noch mal die Sonne heraus, deshalb war er Regen nicht so schlimm.“
Nach der DTM-Präsentation geht es in einer Woche bereits für die Rennfahrer wieder weiter. Dann wird es zum ersten Mal ernst, denn dann fahren Tomczky, Scheider & Co. am Hockenheimring im ersten DTM-Rennen der Saison um die ersten Punkte der Meisterschaft. Dort bekommen erstmals in der Geschichte der DTM die ersten zehn, statt bisher acht, Fahrer Punkte.
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