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Das Museum Wiesbaden begeht im Jahr 2025 sein 200-jähriges Bestehen. Auf Initiative von Johann Wolfgang von Goethe und durch bürgerschaftliches Engagement öffnete es am 1. April 1825 zum ersten Mal seine Tore für die Öffentlichkeit.
Heute bietet das Museum auf über 7.000 Quadratmetern als Haus für Kunst und Naturwissenschaften ein vielseitiges Programm mit ständigen und wechselnden Ausstellungen. Zu den Höhepunkten des Jubiläumsjahres gehören die Doppelausstellung "Honiggelb", die die Biene in Kunst und Natur thematisiert, sowie die Eröffnung des neuen Themenraums "Wandel" innerhalb der Dauerausstellung "Ästhetik der Natur".
„200 Jahre Museum Wiesbaden bedeutet stetiger Wandel, denn jede Generation muss ihre eigenen Forderungen an ein Museum stellen,“ sagt Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden.
„Eigens zum Jubiläum eröffnen wir einen neuen Themenraum der Naturhistorischen Sammlungen, der dem Wandel gewidmet ist und höchst aktuelle Klimafragen wie erdgeschichtliche Dimensionen umgreift. Eine besondere Freude ist es, dass wir mit diesem Themenraum auch zum Haus der großen Naturforscherin Maria Sibylla Merian werden und ihre Arbeiten zur Metamorphose der Schmetterlinge zeigen.“
Zum Jubiläum wird die Dauerausstellung "Ästhetik der Natur" feierlich durch den neuen Themenraum "Wandel" erweitert. Einzigartig ist die Herangehensweise, die Natur in speziell gestalteten Räumen auf eine sinnlich-ästhetische Weise zu zeigen. Mit über 6.000 Exponaten – von Tieren und Pflanzen bis zu Mineralien und Fossilien – werden die Phänomene von Farbe, Form, Bewegung, Zeit und Veränderung greifbar gemacht.
Der neue Raum veranschaulicht die kontinuierliche Wandlung der Natur, wie die Drift der Kontinente, die Vielfalt der Mineralien und die Verwandlung der Schmetterlinge. Auch der Klimawandel und seine Auswirkungen werden thematisiert. Besonders hervorgehoben wird die Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian (1647–1717), deren originale Präparate aus Südamerika zu den besonderen Schätzen des Museums gehören.
Im März 2025 rücken beide Abteilungen des Museums die Biene, das Symboltier des 21. Jahrhunderts, in den Fokus. Die Doppelausstellung "Honiggelb" widmet sich in der Kunstabteilung mit erstklassigen Leihgaben europäischer Museen der über 500-jährigen Darstellung der Biene in der Kunst – mit Werken von Künstlern wie Lucas Cranach d. Ä., Joseph Beuys und Rebecca Horn.
Dabei werden spannende Geschichten, philosophische Konzepte und faszinierende Allegorien rund um das Insekt beleuchtet. Die naturwissenschaftliche Abteilung hingegen erforscht die kulturelle Bedeutung und Biologie der Biene und zeigt eine Reise von den frühesten archäologischen Funden über ethnologische Zeugnisse weltweit bis hin zu wissenschaftlichen Fakten und Aspekten der Biodiversität.
Zusätzliche Sonderausstellungen der Kunstabteilung bieten im Frühjahr Einblicke in Sven Drühls künstlerische und theoretische Auseinandersetzung mit der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts, dem Entstehungszeitraum des Museums. Fotografien von Dirk Reinartz gewähren dabei seltene Einblicke in den Schaffensprozess von Richard Serras Skulpturen.
Im Herbst widmet sich die Abteilung für Klassische Moderne mit Werken von Feininger, Münter und Modersohn-Becker dem Einfluss bürgerschaftlichen Engagements auf die Entwicklung öffentlicher Kunstsammlungen.
Ein besonderes Augenmerk liegt außerdem auf Ilse Leda und Friedrich Vordemberge-Gildewart, und das Museum wird zudem Gastgeber des renommierten Vordemberge-Gildewart-Stipendiums sein. Die Einzelausstellung „Louise Nevelson — Die Poesie des Suchens“ zeigt die ausdrucksstarke, materialbetonte Kunst der amerikanischen Künstlerin mit einem besonderen Schwerpunkt auf ihren selten gezeigten Collagen.
Begleitend zur Jahresausstellung "Honiggelb" und dem neu eingerichteten Sammlungsraum präsentieren die Naturhistorischen Sammlungen drei Studienausstellungen. Diese thematisieren zum einen die größten und kleinsten Lebewesen des Tierreichs, beleuchten zum anderen die wissenschaftlichen Aspekte von Eiern als Ursprung des Lebens und bieten zudem eine historische Aufarbeitung der Sammlungsbestände aus Kamerun. Die Ausstellungen eröffnen so vielfältige thematische Einblicke und laden zur vertieften Wissensaneignung ein.
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Öffnungszeiten:
Eintrittspreise:
Freier Samstag:
Alle Ausstellungen und Sammlungspräsentationen des Hauses dank einer Kooperation mit den Freunden des Museums Wiesbaden e.V. an jedem ersten Samstag im Monat kostenfrei besucht werden.
Langer Donnerstag:
Für alle Gäste, die den Tag mit Kultur ausklingen lassen möchten öffnet das Museum Wiesbaden die Ausstellungsräume bis 21 Uhr. Umrahmt werden die „Langen Donnerstage“ mit einer Fülle von Programmpunkten und auch das Trüffel Museumscafé lädt die Besucherinnen und Besucher auf einen genussvollen Ausklang des Abends ein.
Honiggelb — Die Biene in der Kunst. Von der Renaissance bis in die Gegenwart
7. März bis 22. Juni 2025
Die Biene ist die Sympathieträgerin des 21. Jahrhunderts. Doch welche Rolle spielte sie in der Vergangenheit, welche Geschichten, Ideale und Bilder sind mit ihr verknüpft? Die Ausstellung folgt der Biene durch ihre mehr als 500-jährige
Geschichte in der Kunst. Erstmalig wird diese Geschichte anhand zahlreicher
hochkarätiger Kunstwerke in einer Ausstellung erzählt, darunter Arbeiten von Lucas Cranach d. Ä., Nicolas Poussin, Hans Thoma und Émile Gallé bis hin zu Joseph Beuys und Rebecca Horn. Anhand von mehr als 140 Exponaten werden überraschende Geschichten, philosophische Ideen wie verblüffende Allegorien rund um dieses Insekt gezeigt: Von der Rolle der Biene in Mythologie und Religion über ihre Sinnbilder in Renaissance und Barock zur Verhäuslichung des Insekts im 19. Jahrhundert und der Wiederentdeckung der Biene in der zeitgenössischen Kunst.
Honiggelb — Die Biene in Natur und Kulturgeschichte
7. März 2025 bis 8. Februar 2026
Von den ältesten archäologischen Nachweisen über weltweite ethnologische Zeugnisse bis zu biologischen Fakten geht die Reise durch fast 14.000 Jahre Menschheitsgeschichte. Honig ist das älteste Süßungsmittel der Menschheit.
Er ist Sucht- und Heilmittel, Trendnahrung und Symbol für Wohlstand und Glück. Nicht nur die Biene Maja erfreut uns bis heute im Alltag. Urban Beekeeping gilt als eine bewusste Abkehr von moderner Massenproduktion — und als Trendsport. Die Ausstellung wendet sich anhand zahlreicher Objekte auch der Biologie der Biene zu. Es geht um Kommunikation durch Tanz und Laute, ihre Organisation als Staat, ihr soziales Gehirn bis hin zur vielfältigen Verwandtschaft in aller Welt.
Max und Mini Studienausstellung
23. März 2025 bis 8. Februar 2026
Rekorde in der Tierwelt faszinieren nicht nur Kinder. Wer ist das größte Tier, wer das Kleinste und wer landet im Tierquartett? Von der größten Zelle und dem größten Landtier bis zum kleinsten Reptil gilt es über die natürlichen Grenzen von Groß und Klein nachzudenken. Eine Giraffe vermag am Boden zu trinken ohne ohnmächtig zu werden, eine nur Millimeter kleine Leber kann den Stoffwechsel des Zwergchamäleons aufrechterhalten. Finden Sie Ihre eigenen Grenzen!
Eröffnung Themenraum Wandel
ab April 2025
Das Museum Wiesbaden beherbergt eine der größten naturhistorischen Sammlungen Deutschlands. Mit einem einzigartigen Ansatz vermittelt die dauerhafte Präsentation Ästhetik der Natur die Schätze der Erde in einem sinnlichen Erlebnis. 2025 eröffnet der neue Themenraum Wandel. Die Natur befindet sich in einem steten Wandel, seien es die Bewegung der Kontinente oder die Metamorphose der Schmetterlinge. Die Vielgestaltigkeit der Minerale, der Kreislauf der Gesteine, der Wandel von Energieformen und die Evolution am Beispiel von Äpfeln und Vogeleiern wie auch aktuelle Klimafragen sind ab April 2025 in einer deutschlandweit einmaligen Präsentation erlebbar.
Oologische Studien – Der Ursprung liegt im Ei
Studienausstellung
10. April bis 19. Oktober 2025
Mit einem befruchteten Ei beginnt das Leben zahlreicher Organismen. Und so stehen die Vielgestaltigkeit und die unterschiedlichen Funktionen des Eis im Fokus dieser Ausstellung. Meist denken wir an Frühstückseier. Und mit eben diesen Vogeleiern beschäftigt sich die Wissenschaft der Oologie. Da aber die Naturhistorischen Sammlungen gerne die besonderen Beziehungen zwischen Natur und Menschen betrachten, ist das Osterei das zweite Thema. Einhergehend mit der Schenkung der Sammlung von Frau Dr. Birgit Scheps gilt es diesem Brauch auf den Grund zu gehen.
Faszination 19. Jahrhundert
Sven Drühl: Künstler — Sammler — Theoretiker
9. Mai bis 28. September 2025
Die Ausstellung würdigt den Künstler Sven Drühl (geb. 1968 in Nassau ? Lahn)
erstmals auch als Sammler und Theoretiker. Seit über zwanzig Jahren
präsentiert er seine konzeptuellen Landschaftsgemälde, Neons und Bronzen in institutionellen Ausstellungen. Nun zeigen das Hans Erni Museum Luzern und das Museum Wiesbaden neben Drühls oft großformatigen Werken (ca. 30 Exponate) auch dessen mit speziellem Blick zusammengestellte Sammlung von Gemälden des 19. Jahrhunderts: von Eugen Bracht über Janus La Cour bis Carl Spitzweg. Ein weiterer inhaltlicher Aspekt liegt auf der theoretischen Arbeit Drühls, der sich als Gastherausgeber von „Kunstforum International“ und Autor zahlreicher kunstwissenschaftlicher Artikel zusätzlich einen Namen gemacht hat.
work comes out of work
Fotografien von Dirk Reinartz zur Entstehung
von Skulpturen von Richard Serra
6. Juni bis 14. September 2025
„Die Fabriken und Stahlwerke sind mein erweitertes Atelier.“ Mit diesen Worten verweist Richard Serra (1938—2024) auf die Prozesse, die zur Entstehung seiner oft großformatigen Skulpturen erforderlich sind. An die Stelle einsamer künstlerischer Handarbeit tritt ein komplexer, energieintensiver und arbeitsteiliger Prozess in der Schwerindustrie. Aus industrieller Zusammenarbeit gehen jeweils einzigartige Kunstwerke hervor, und nicht selten führt die Auseinandersetzung mit den industriellen Arbeitsweisen zu neuen Werken: work comes out of work. Dirk Reinartz (1947—2004) hat über viele Jahre hinweg die Entstehung und den Aufbau von Serras Skulpturen fotografisch begleitet. Dabei entstanden Bilder, die weit über eine reine
Dokumentation hinausgehen und eine eigene Bildqualität entwickeln. Die Ausstellung ist ein Projekt der Stiftung Situation Kunst, Bochum. Begleitend zur Präsentation zeigt das Museum Wiesbaden einen Saal mit skulpturalen Werken und großformatigen Ölkreide-Arbeiten Richard Serras.
Feininger, Münter, Modersohn-Becker…
Oder wie Kunst ins Museum kommt
5. September 2025 bis 12. April 2026
Das Museum Wiesbaden freut sich anlässlich seines 200. Jubiläums feierlich zu verkünden, dass ihm die über Jahrzehnte gewachsene, hochkarätige Sammlung eines Wiesbadener Mäzens testamentarisch versprochen worden ist. Große Namen wie Erich Heckel, Alexej von Jawlensky, Ida Kerkovious und Max Pechstein verleihen der Sammlung ihre Strahlkraft und bilden zentrale Positionen des deutschen Expressionismus mit seinen Künstlergruppen „Der Blaue Reiter“ und „Brücke“ ab. Selten ausgestellte Künstlerinnen wie Erma Bossi, Elisabeth Epstein oder Ilona Singer und bedeutende Skulpturen von Ernst Barlach, Gerhard Marcks, Marg Moll oder Milly Steger ergänzen die herausragende Werkzusammenstellung. In der Ausstellung wird die bewegte Geschichte der in über einhundert Jahren aufgebauten Abteilung „Klassische Moderne“ des Museums Wiesbaden reflektiert, zu deren Umfang und Qualität Schenkungen und Stiftungen maßgeblich beigetragen haben. Dabei wird museale Arbeit sichtbar gemacht und die Geheimnisse hinter diesen bedeutenden Sammlungszuwächsen aufgedeckt.
KörperGeometrie –
Ilse Leda und Friedrich Vordemberge-Gildewart
26. September 2025 bis 8. Februar 2026
Die jüdische Tänzerin und Choreografin Ilse Leda und der konstruktiv arbeitende Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart lernten sich um 1925 im dadaistisch geprägten Hannover im Umfeld von Joachim Ringelnatz und Kurt Schwitters kennen. Während ihre Karriere aufgrund des Nationalsozialismus 1937 abriss, konnte Vordemberge-Gildewart verborgen im niederländischen Exil weiterarbeiten. Dass Ledas Einfluss auf seine Werke ab diesem tragischen Punkt ihres Lebens größer war, als bisher angenommen, ist Thema der Kabinettausstellung, die die Geschichte einer großen Liebe zweier künstlerisch eng verbundener Menschen erzählt.
Vordemberge-Gildewart
Stipendium 4.0
26. September bis 30. November 2025
Seit 1983 vergibt die in der Schweiz ansässige Stiftung Vordemberge-Gildewart gemeinsam mit einem europäischen Ausstellungshaus ein mit 60.000 Schweizer Franken dotiertes Stipendium an Kunstschaffende von bis zu 35 Jahren aus der jeweiligen Region. Die zu diesem Anlass kuratierte Gruppenausstellung „Stipendium 4.0“ bildet die Grundlage für die Auswahl einer unabhängigen internationalen Jury. Das Museum Wiesbaden ist damit bereits nach den Jahren 1997, 2004 und 2012 zum vierten Mal der Ort, an dem eines der weltweit bedeutendsten Stipendien für Nachwuchskünstler:innen vergeben wird.
Louise Nevelson. Poesie des Suchens
31. Oktober 2025 bis 15. März 2026
2025 ist es 35 Jahre her, dass Werke der amerikanischen Ausnahme-Künstlerin Louise Nevelson (1899 bei Kiew—1988 New York) in der vielbesprochenen Ausstellung Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts in Wiesbaden gezeigt wurden. Nun wird ihrer einfühlsamen und materialstarken Kunst eine Einzelausstellung mit besonderem Fokus auf die bisher wenig bekannten Collagen gewidmet. Vollständig besprüht in Schwarz, Weiß oder Gold schuf sie in ihren monochromen Skulpturen eine Art Gleichwertigkeit aller von ihr gefundenen und zusammengesetzten Elemente. In den kleinformatigeren Collagen arbeitete Nevelson hingegen mit überraschenden Farbakzenten, lies die Struktur der verwendeten Materialien in den Vordergrund treten und fand sowohl minimalistische als auch experimentelle und auf die Skulpturen verweisende Formen. Neben etwa zehn großformatigen Assemblagen und Skulpturen werden mehr als 50 Collagen aus unterschiedlichen Schaffensperioden in einem spannenden Dialog präsentiert.
Speerspitzen der Erinnerung
Studienausstellung
16. November 2025 bis 19. April 2026
Über 30 Jahre lang war Kamerun eine deutsche Kolonie, woran zahlreiche Sammlungsobjekte im Bestand des Museums erinnern. Die Aufarbeitung ihrer Erwerbskontexte ist Gegenstand eines aktuellen Forschungsprojekts, dessen Ergebnisse vorgestellt werden. Wie sind die Objekte in die Sammlung gelangt? Wir gehen ihren Spuren nach und binden dabei Stimmen und Perspektiven der Herkunftsgesellschaften aus Kamerun ein. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich mit der Verantwortung im Umgang mit dem kolonialen Erbe auseinanderzusetzen.
Foto: Archivfoto / VG Bild-Kunst Bonn Foto Grisebach GmbH / Staatliche Kunsthalle Karlsruhe