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Fastnacht von seiner allerbesten Seite erlebten am Freitag, 10. Februar, die über 400 Gäste, in der ausverkauften Auringer Mehrzweckhalle. Eine abwechslungsreiche Mischung aus den Höhepunkten der diesjährigen Kampagne aus Fastnacht, Fasching und Karneval, sorgte für einen unvergesslichen Abend mit viel Musik, Humor und unglaublichen tänzerischen Leistungen.
Den Anfang machte der Nachwuchs der Rot Weissen Funken Frickhofen. Die 13 Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren beeindruckten mit ihrer temporeichen, präzisen und fehlerfreien Choreographie, die ein Beleg des harten Trainings ist, das jeder Kampagne vorausgeht. Auch der rein männliche Elferrat der Teutonia, unter der Leitung des Sitzungspräsidenten Markus Lehmann, war begeistert.
Der erste Vortrag gehörte traditionell dem ersten Vorsitzenden der Teutonia Kurt Lehmann, der sich mit den Ereignissen der nationalen und internationalen Politik auseinandersetzte. Das Thema Altersarmut in Deutschland bewegte ihn besonders und das Publikum im Saal zollte ihm dafür Beifall. Natürlich bekam auch der neue amerikanische Präsident einen guten Rat mit auf den Weg, aber auch tagesaktuelle Themen, wie der Kirchenspielstreit in Limburg fehlten nicht. Und weil die Teutonia ein Gesangsverein ist, stimmte der Saal auch gleich fröhlich in das „verbotene“ Lied „Fuchs du hast die Gans gestohlen“ ein. Gefolgt von einem fragenden „Wer soll das bezahlen?“ als es um das Thema „neue Citybahn für Wiesbaden“ ging.
Dass seit drei Jahren der OB mal vorbeischauen wollte, damit er die Auringer live erleben kann, wurde ebenfalls bedauert. Da weinte so mancher im Saal der Zeit vor der Eingemeindung nach und suchte nach dem Vorteil, denn kein Geld hatte man vorher auch schon. Umso mehr lobte Lehmann die Arbeit des Ortstbeirates mit seinem Vorsteher Hans-Jörg Frommann und vergaß auch nicht, dass ehrenamtliche Engagement vieler Auringer Bürger zu erwähnen.
Schon lange verbindet die beiden Vororte Auringen und Naurod eine tiefe Freundschaft, die liebevolle Neckereien durchaus verträgt. Und so nahm der langjährige Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel hocherfreut die Auszeichnung „Goldenes Ginsche“ entgegen. Er ließ sich sogar zu der Aussage hinreißen dass, wenn er nicht Nauroder sei, er sicher Auringer geworden wäre und wurde dafür aus dem Saal mit Jubel belohnt.
In der achten Saison tanzen Luisa Mazzotta und Sabrina Stritter erfolgreich für den Carnevalverein der Narrenlust Waldstraße und auch in Auringen glänzten sie mit ihrer aktuellen Choreographie.
In Gunter Raupachs Schilderungen seiner letzten Reiserlebnisse mit Blitzerfoto in der Schweiz und Glatteis vor der eigenen Haustür, brachten dem Nachthemdträger ohne Höschen viel Applaus ein. Das Männerballett der Auringer Springböck überzeugten mit „leuchtenden“ Schuhen, viiiiiiel Rosa bis hin zu den Schlüpfern und einem musikalischen Potpourri aus den 60ern, über Rock bis hin zu fetziger Zumba Musik. Da hielt es vor allem die Damen im Saal nur mit Mühe auf den Sitzen.
Pizzabäcker Giro Visone hatte einige witzige „Stückchen“ für die Ohren dabei und verabschiedete sich ganz in Auringer Manier mit einem gemeinsamen Lied, in dem sich die Frauen danach sehnen, mit „Ciro Amore zu machen“.
Heimvorteil hatten Sitzungspräsident Markus als Wilma Feuerstein und ihrem Mann „Fred“ alias Thomas Baum. Ihre Szenen-einer-Steinzeit-Ehe amüsierte das Publikum genauso, wie ihre Witze über die Wandlung von Tattoos im Laufe der Zeit und Schlagern mit neuen eigenen Texten. Übrigens, bei der Gesangsleistung ist noch reichlich Luft nach oben, aber das ist den beiden, trotz Mitgliedschaft bei der Teutonia, schon selbst aufgefallen!
Auch die 28 Tänzerinnen und vier Tänzer der Ü15 Gruppe der Rot Weissen Funken, zeigte eine mitreißende Leistung beim getanzten Horoskop für mögliche Liebespaare. Vor allem die tollen Hebefiguren der Truppe beeindruckten. Wussten Sie schon, dass ein Löwe bestens mit einer Jungfrau, einem Stier oder einem Fisch bedient ist?
Man wäre nicht bei der Teutonia, wenn nicht auch reichlich gesungen würde. Die Tugendbolde schlenderten musikalisch über den aufgebauten Marktplatz im „Schattendes des Doms“. Der Männerchor des MCC sorgte genauso für Stimmung, wie die Auringer Buben.
Jahr für Jahr denkt man beim Auftritt von Martin Heininger und Christian Schier – den vom Vorjahr, können die zwei nicht toppen! Und dann gelingt es ihnen doch wieder. Minimalstische Kostümierung und pointierter Witz, gepaart mit tollen Gesangseinlagen sind ihr Markenzeichen. Ein Humor-Feuerwerk vom Feinsten, das den Zuschauern ohne Übertreibung die Lachtränen in die Augen trieb. Sicher sieht man die Beiden auch in diesem Jahr bei „Mainz bleibt Mainz“. Tipp der Redaktion: “Für die zwei UNBEDINGT einschalten!
Nicht weniger Freude hatte das Publikum Hiltrud alias Petra Giesl, die in diesem Jahr ohne ihren Mann Karl-Heinz durch die Lande zieht und über ihre Urlaubsträume in Bad Orb plaudert. Mit einer perfekt ausgebildeten Stimme, erzählte sie mit so manchem Songklassiker eine t(d)olle Geschichte aus ihrem bewegtem Leben.
Die "Süßgespritzten" der TG Naurod tanzen sich in diesem Jahr durch die Zeitgeschichte. Von Eiszeit über das Wien von Mozart bis zum Raumschiff Enterprise. Viele Kostümwechsel und eine flotte Choreo machten Spaß.
Zum Finale tanzte die Kölner Tanzgruppe "DE HÖPPEMÖTZJER" mit Garde-Tanz in Reinkultur. Fliegende Tanzmariechen und eine unglaubliche Choreographie, die mehr an Hochleistungssport als an Tanz erinnerte, riss das Publikum zum Schluss, trotz später Stunde, noch von den Sitzen.
Ein wunderbarer Fastnachtsabend ging famos zu Ende. Die Teutonia hat damit eine echte Marke in der Wiesbadener Fastnacht gesetzt. Wer dabei war, plant sicher bereits den Kartenkauf für das kommende Jahr, wenn am 26. Januar die närrische Rostra in der Auringer Mehrzweckhalle wieder die Singstunde zu Gast hat.
Sie wollen auch dabei sein? Karten gibt es am 13. Januar, von 14:00 bis 16:00 Uhr, im Saal der Ortsverwaltung Auringen.
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Fotos: Daniel Becker