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Die Corona-Pandemie hat auch den Arbeitsmarkt in Wiesbaden hart getroffen. Im April 2020 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Wiesbaden (Wiesbaden, Rheingau-Taunus-Kreis) insgesamt 14.941 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen Anstieg um 1.733 Personen oder +13,1 Prozent.
Die Betrachtung der beiden Rechtskreise zeigt eine sehr unterschiedliche Entwicklung. Im Rechtskreis Sozialgesetzbuch III (SGB III) stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 1.132 Personen oder +27,8 Prozent, im Rechtskreis SGB II stieg die Arbeitslosigkeit mit 601 Personen um +6,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote für April 2020 liegt bei 5,9 Prozent, gegenüber dem Vormonat ein Anstieg um +0,7, gegenüber dem Vorjahresmonat ein Anstieg um +0,5 Prozentpunkte.
In den letzten beiden Monaten gingen in der Arbeitsagentur Wiesbaden insgesamt 3.784 Anzeigen zur Kurzarbeit ein. Hiervon haben 2.396 Betriebe in der Landeshauptstadt Wiesbaden Kurzarbeit angezeigt. 1.388 Anzeigen zur Kurzarbeit kamen von Betrieben aus dem Rheingau-Taunus-Kreis. Die Anzeigen kommen aus nahezu allen Branchen. Schwerpunkte sind Gastgewerbe und Handel.
„Die Auswirkungen der Coronakrise zeigen sich nun deutlich auf dem Arbeitsmarkt. Wäre im April üblicherweise saisonbedingt ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, steigt diese gegenüber dem Vormonat nun deutlich an. Dies liegt zum einen daran, dass sich die Zugänge aus Erwerbstätigkeit deutlich erhöht haben. Davon sind sämtliche Personengruppen am Arbeitsmarkt betroffen. Zum anderen sinken die Abgänge in Erwerbstätigkeit in diesem Monat signifikant, da viele Betriebe derzeit keine Einstellungen vornehmen. Aufgrund der Einschränkungen und Auswirkungen durch den Corona-Virus wurden der Arbeitsagentur zudem deutlich weniger Stellen von Arbeitgebern gemeldet als in einem April üblich.
Die hohe Zahl der Anzeigen zur Kurzarbeit im Wiesbadener Agenturbezirk zeigt, dass dieses Instrument aktuell aktiv von Arbeitgebern genutzt und hierdurch weitere Arbeitslosigkeit vermieden wird. Somit können Arbeitsplätze den Arbeitnehmern und eingearbeitete Arbeitskräfte den Betrieben erhalten bleiben. Wie viele Personen letztlich von der Kurzarbeit betroffen sind, lässt sich erst in den nächsten Monaten sagen, wenn die Betriebe das Kurzarbeitergeld mit der Arbeitsagentur abrechnen“, erklärt Alexander Baumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wiesbaden.
In der Landeshauptstadt Wiesbaden waren 10.592 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,9 Prozent, gegenüber dem Vormonat ein Anstieg um +0,8 Prozentpunkte. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Arbeitslosenzahl insgesamt um 827 Personen (+8,5 Prozent).
Im Vergleich zum Vormonat stieg die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III im April 2020 um 765 Personen (+31,3 Prozent), im Rechtskreis SGB II gab es im gleichen Zeitraum einen Anstieg um 411 Personen oder +5,9 Prozent.
Im Bereich des Rechtskreises SGB II waren im Vorjahresvergleich 51 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen (+0,7 Prozent), im Rechtskreis SGB III waren es 776 Menschen mehr (+31,9 Prozent).
Der Arbeitsagentur Wiesbaden wurden im April 537 freie Stellen gemeldet. Dies sind 332 Stellen weniger (-38,2 Prozent) als vor einem Jahr. Mit 2.749 gemeldeten offenen Stellen ist der Bestand im Vorjahresvergleich um 276 Stellen kleiner (-9,1 Prozent).
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