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„Wir wollen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt wohlfühlen, dass sie sich in einem sauberen, sicheren Umfeld bewegen können. Dunkle, schmuddelige Gegenden und Ecken liefern ein schlechtes Image“, erklärt Oberbürgermeister Sven Gerich. Zum einen ist der optische Eindruck massiv gestört, zum anderen erweckt die Unsauberkeit auch die Vermutung, diese Orte seien gefährlich.
Um dauerhaft eine saubere und sichere Stadt zu haben, sollen die Bürger integriert werden. Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket geht es dem Schmutz und Dreck in der Stadt an den Kragen.
In einem Bürgerworkshop am Samstag, 28. Februar, werden zu fünf ausgewählten Problemfeldern gemeinsam Ideen entwickeln, die in die Arbeit der Stabsstelle einfließen werden. „Der Workshop dient auch dazu, von Beginn an das bürgerschaftliche Engagement in puncto Sauberkeit auszubauen und zu stärken. Stadt und Bürgerschaft müssen sich bei diesem Thema gemeinsam zum Wohl unserer Stadt engagieren“, betont der Oberbürgermeister. Die Veranstaltung findet im Stadtverordnetensitzungssaal des Rathauses von 13:30 bis 18:00 Uhr statt.
„Die Sauberkeit in der hessischen Landeshauptstadt soll objektiv verbessert werden und damit einhergehend soll auch das subjektive Sauberkeits- und Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gesteigert werden“, so Dr. Franz.
Zu den Aufgaben der Stabsstelle gehört neben der Müllbeseitigung auch die Stadtbildpflege, die sich maßgeblich an der regelmäßigen Pflege und Instandhaltung der Grünflächen, auch des Grüns am Straßenrand oder in der Mitte von Fahrbahnen festmacht. Außerdem wird die Koordination der Zuständigkeiten für die Sauberkeit auf öffentlichen Flächen unter dem Tenor „Sauberes Flächenmanagement“ neu geregelt: Der Müll wird erst beseitigt, dann wird gefragt, wer zuständig ist.
„Ohne die Bürgerinnen und Bürger können wir unser Ziel nur schwer verwirklichen. Es muss Jeder und Jedem bewusst sein, wie viel der Einzelne zu einem sauberen Stadtbild beitragen kann. Die Stärkung des Verantwortungsgefühls der Bürgerinnen und Bürger für den von ihnen gemeinsam genutzten öffentlichen Raum einhergehend mit der Förderung des Engagements sind die wesentlichen Faktoren für eine erfolgreiche Prävention“, betont Dr. Franz.
Für die Koordination der Zuständigkeiten wurde eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Umwelt-, Tiefbau-, Grünflächen-, Stadtplanungs- und Ordnungsamtes sowie der ELW eingerichtet. Neben der besseren Abstimmung der Arbeitsprozesse untereinander wird ein gemeinsames Flächenmanagement entwickelt, das künftig öffentliche Flächen nicht nur partiell, sondern möglichst komplett aus einer Hand reinigt. „Die erfolgreiche Koordination am Kaiser-Friedrich-Platz und auf dem Schulberg ist ein erstes gutes Beispiel. Wenn der Platz der deutschen Einheit mit seinem Quartiersplatz fertig gestaltet ist, dann soll auch dort die Reinigung aller Flächen möglichst aus einer Hand erfolgen. Wenn das gut funktioniert, erfolgt die sukzessive Ausweitung“, so der Oberbürgermeister.
Wichtig bei der schnellen Beseitigung von Verschmutzungen im öffentlichen Raum ist die Festlegung von Leistungszielen. So hat die Ämter übergreifende Arbeitsgruppe zunächst 72 Stunden festgelegt, in denen ab Meldungseingang der Müll beseitigt sein soll. „Gesteuert wird der Prozess über die Sauberkeitshotline 0611 / 319222 und das Beschwerdemanagement-System bei den ELW“, erläutert der Ordnungsdezernent.
Damit man Dreckecken schneller und leichter melden kann, wird es in Kürze eine "Sauber Appe" für Wiesbaden geben. Diese wird in Kooperation mit der Hochschule Rhein-Main entwickelt. Mit ihr kann man einfach und bequem illegale Müllablagerungen per Smarthphone melden.
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BÜRGERWORKSHOP
Wann: Samstag, 28. Februar
Uhrzeit: 13:30 bis 18:00
Wo: Stadtverordnetensitzungssaal, Rathaus, Wiesbaden
Hintergrund
Zur Stärkung des Verantwortungsgefühls und der Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für die Sauberkeit in Wiesbaden wurde im November ein Workshop mit den Ortsvorsteherinnen und -vorstehern durchgeführt. Gerade die Ortsbeiräte, die mit ihren ortsspezifischen Kenntnissen als wichtiges Bindeglied zwischen den Menschen ihres Stadtteils und der gesamtstädtischen Aufgabe fungieren, liefern der Stabsstelle wichtige Informationen und Anregungen. Es wurden die wichtigsten übergreifenden Problemfelder aus Sicht der Ortsbeiräte herausgefiltert und danach gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet. So können seitens der Stabsstelle auch Prioritäten festgelegt werden, in welchen Bereichen Änderungen herbeigeführt werden müssen.
Papierkörpe
„Als eines der Hauptprobleme hat sich die Zahl und der Zustand der Papierkörbe sowie die fehlende Vorbildfunktion der Stadt als Anlieger und Grundstückseigner herauskristallisiert“, so Gerich. Das Thema Papierkörbe wurde bereits aufgegriffen. In einer zweimonatigen Testphase seit Jahresanfang wird die Wirkung der Hervorhebung der Papierkörbe getestet. In vielen deutschen Städten sind die Papierkörbe in deutlicheren Farben sichtbar, beispielsweise Orange in Berlin und Rot in Hamburg. Zusätzlich haben beide Städte auch noch Sprüche auf den Papierkörben, die für Aufmerksamkeit sorgen.
Anfang Februar wurden deshalb in einem Teilbereich der Wiesbadener Fußgängerzone insgesamt 19 Standpapierkörbe mit einem auffälligen Schriftzug in orange beklebt. Zuvor wurde im Januar genau an diesen Papierkörben zum jeweiligen Leerungstermin (zweimal täglich) der Füllgrad gemessen. Diese Messung wird nun im Februar erneut durchgeführt. Im März wird ausgewertet, ob und inwiefern sich der Füllstand verändert hat.
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