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Aufmerksame Nachbarn in der Spessartstraße in Nordenstadt meldeten am Montagmorgen, gegen 2:10 Uhr, eine starke Rauchentwicklung aus einem Reihenhaus und verständigten die Feuerwehr.
Der Löschzug der Berufsfeuerwehr Wiesbaden und die Freiwillige Feuerwehr Nordenstadt wurden alarmiert. Als die ersten Kräfte an der Einsatzstelle eintrafen, schlugen die ersten Flammen aus dem Dachstuhl des Reihenendhauses. Umgehend wurden weitere Kräfte aus Delkenheim hinzugezogen. Die Feuerwehrkräfte retteten drei Bewohner aus dem Brandhaus. Ebenso wurde das Nachbarreihenhaus evakuiert. Darin hielten sich ebenfalls drei Personen auf. "Alle Bewohner waren in wenigen Sekunden aus den Gebäuden gerettet", schildert Fabian Kiefer, Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr. In dem Brandhaus hielt sich auch ein Rollstuhlfahrer auf. Dieser konnte ebenfalls sehr schnell herausgeholt werden.
Die Helfer setzten ein Rohr im Innenangriff und ein Rohr im Außenangriff ein. Trotz beengter Verhältnisse konnte die Drehleiter in der Anliegerstraße rückwärts an das Reihenhaus gebracht werden. Mit einem sogenannten Wenderohr wurde die Brandbekämpfung erweitert. Insgesamt fünf Trupps unter Atemschutz waren im Einsatz. Die Flammen konnten schnell unter Kontrolle gebracht werden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin. Glutnester im Dachbereich wurden abgelöscht. Weitere Kräfte prüften im Nachbarreihenhaus, ob es eine mögliche Brandausbreitung gab.
Eine 62-jährige Hausbewohnerin erlitt eine mittelschwere Rauchgasvergiftung, so dass sie nach der medizinischen Erstversorgung in die Asklepios Paulinen Klinik, mit der angeschlossenen Druckkammer, zur weiteren Behandlung gebracht wurde. Auch ein Feuerwehrmann, welcher in den ersten Minuten bei der Menschenrettung im Haus war, atmete Rauchgase ein und kam ebenfalls in die Asklepios Paulinen Klinik. Eine weitere Person aus dem Brandhaus erlitt leichte Verletzungen, dieser wurde ambulant behandelt. Die drei Nachbarn aus dem nächsten Reihenhaus wurden untersucht und konnten ohne Befund entlassen werden. Sie kommen zunächst für diese Nacht bei Nachbarn unter.
Die Einsatzleitung Rettungsdienst, bestehend aus dem Leitenden Notarzt und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst der Stadt Wiesbaden, koordinierte die Patientenversorgung. Vier Rettungswagenbesatzungen sowie ein Notarzt standen während der Löscharbeiten in Bereitschaft.
Die oberen Räume des Reihenendhauses sind durch das Feuer total zerstört, weiterhin ist der Rest des Hauses durch Brandrauch und Löschwasser nicht mehr bewohnbar. Der Schaden wird nach ersten Schätzungen bei rund 150.000 Euro liegen. Die Hausbewohner kommen vorläufig bei Bekannten in Erbenheim unter.
Die Brandursache steht noch nicht fest. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Über 50 Kräfte der Feuerwehr und dem Rettungsdienst waren bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz.
Die Versorgungseinheit "AB Sozial" von der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte und der Abrollbehälter Atemschutz rückten an die Einsatzstelle nach und stellten die Verpflegung und den Nachschub an Atemschutzgeräten sicher.
Die verwaisten Wachen 2 und 3 der Berufsfeuerwehr besetzten die Freiwilligen Wehren Erbenheim und Bierstadt. Die Hunsrückstraße war während des Einsatzes gesperrt.
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